Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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Mein Manager Crown verhandelt gerade mit ihm. Was meinen Sie, ob ich Zusagen soll?«

      »Zusagen kann niemals schaden«, antwortete der Butler höflich. »Sie haben es sehr nett hier, Madam!«

      »Früher hatten wir ein größeres Haus, aber das ist lange her!«

      Parker sah sich in dem kleinen Bungalow östlich von Beverly Hills interessiert um. Behaglichkeit und Geschmack waren sofort zu erkennen. An den Wänden hingen allerdings Bilder, die für sein Empfinden etwas zu düster und zu bizarr waren. Es handelte sich um moderne Kunst, gegen die Parker selbstverständlich nichts hatte.

      »Es handelt sich um den bewußten Fall, Madam«, begann Parker, nachdem er Platz genommen hatte. »Ich sage Ihnen gleich rund heraus, daß ich mit den bisherigen Ermittlungen keineswegs konform gehe. Mit anderen Worten, um es frei heraus zu sagen, ich glaube nicht, daß die Mordakte bereits geschlossen werden kann.«

      »Dann sind Sie klüger als die Polizei«, erwiderte Judy Farmser lächelnd.

      »Vielleicht nur skeptischer«, gab der Butler zurück. »Und vielleicht auch gründlicher und hartnäckiger. Kurz, ich habe einige interessante Entdeckungen gemacht!«

      »Entdeckungen?« gab Judy Farmser gedehnt zurück. Sie ging um einen kleinen Damenschreibtisch herum und nahm auf dem zierlichen Sessel Platz.

      »Um noch deutlicher zu werden, Madam, ich glaube einfach nicht, daß Ihr früherer Ehemann Lester Nellen der gesuchte Giftspinnenmörder ist.«

      »Und warum nicht?«

      »Weil einige Tatsachen dagegen sprechen, die ich herausgefunden habe.«

      »Und wer ist Ihrer Ansicht nach der wirkliche Täter?«

      »Sie, Madam...!«

      »Ich...? Sie sind verrückt!« Judy Farmser lachte spöttisch auf. »Was haben Sie sich denn da zusammengereimt, Parker?«

      »Ich habe gewisse Dinge addiert«, sagte Parker. »Und ich habe das Glück gehabt, gewisse Dinge zu finden. Nur eine Kleinigkeit, die aber ungemein wertvoll ist. Lester Nellen kaufte vor zwei oder drei Tagen Spinnen aus Hartgummi, im Grunde geschmacklose Scherze, die man meiner bescheidenen Ansicht nach niemals hätte herstellen dürfen. Nun gut! Lester Nellen verwahrte sie in einer Blechschachtel. In jener Blechschachtel, die sich im Bungalow von Mr. Steward Crown befand. Aus dieser Blechschachtel nun kletterten echte, sehr lebendige Spinnen, wie Sie ja sehr gut wissen. Ich fragte mich, wo die Gummispinnen wohl geblieben sein könnten. Und ich suchte und fand!«

      Während der letzten Worte griff der Butler blitzschnell in eine der vielen Taschen seines Jacketts und zog die vier Gummispinnen hervor.

      Er warf sie im hohen Bogen auf den kleinen Schreibtisch von Judy Farmser.

      Sie sprang entsetzt hoch und wich gegen das Fenster zurück.

      »Woher... woher haben Sie sie...?« fragte sie dann fast flüsternd.

      »Ich fand sie auf dem Grundstück von Mr. Crowns Bungalow.«

      »Sie lügen! Sie wollen mich bluffen. Ich weiß genau, daß ich die Gummispinnen in der Ölheizung verbrannt habe!«

      Sie hielt plötzlich ein und sah den Butler aus haßerfüllten Augen an.

      »Mehr wollte ich gar nicht wissen«, erwiderte der Butler und nickte höflich.

      »Wir sind unter uns«, sagte sie giftig. »Mein Ausrutscher beweist gar nichts!«

      »Vielleicht, Madam. Aber es gibt noch andere Dinge, die zu addieren sind. Indizien, die offensichtlich gegen Sie sprechen. Wenn Sie erlauben, zähle ich sie auf!«

      »Tun Sie sich nur keinen Zwang an«, gab sie kalt zurück und ließ sich wieder auf dem zierlichen Schreibtischsessel nieder.

      »Ich erinnere Sie an das Telefongespräch, das wir von meinem Hotel aus miteinander führten«, sagte Parker in seiner ruhigen, höflichen Art. »Sie waren so deutlich erstaunt, meine Stimme zu hören, daß ich aufmerksam und mißtrauisch werden mußte. Sie glaubten, ich sei den drei Giftspinnen im Tank bereits erlegen. Sie wollten durch Ihren Anruf Mr. Rander in eine Falle locken und ebenfalls umbringen. Wie mich, falls Tony Mulligan das gelungen wäre.«

      »Lächerlich«, antwortete Judy Farmser kühl.

      »Noch ein Detail«, redete Parker gelassen weiter. »Nachdem mein junger Herr, Anwalt Mike Rander, durch einen unglücklichen Zufall von Mr. Crown niedergeschlagen wurde, lenkten Sie seine Aufmerksamkeit auf Herb Lasters, der sich angeblich so sehr für Spinnen interessiert haben sollte. Es machte mich stutzig, daß Sie den Sekretär von Mr. Stonewell belasteten, der sich ja nach seiner Ermordung nicht mehr gegen Unterstellungen dieser Art wehren konnte. Womit wir beim eigentlichen Motiv Ihrer Mordserie wären.«

      »Meinen Sie jetzt Stonewell?« fragte Judy Farmser mit unnatürlicher Ruhe.

      »Stonewell kaufte Ihnen nach Ihrer Scheidung von Lester Nellen die Firmenanteile ab. Wahrscheinlich mit dem Versprechen, Sie im Film ganz groß zu beschäftigen. Doch er dachte nicht daran. Er ließ Sie anschließend fallen wie einen uninteressanten Stein. Da beschlossen Sie, sich zu rächen, was Sie ja auch gründlich taten.«

      »Reden Sie weiter, jetzt wird es interessant«, sagte sie spöttisch und musterte ihn aus kalten Augen.

      »Sie liierten sich mit Stonewells Sekretär Herb Lasters. Von ihm erfuhren Sie alle Produktionseinzelheiten der ›Star-Pictures‹. Und durch Herb Lasters ließen Sie die beiden Gangster Tony Mulligan und Jeff Fortner engagieren. Diese beiden Männer hatten nämlich Zugang zu den Vogelspinnen. Tony Mulligan hat bereits zugegeben, daß er und sein Partner Fortner von Lasters bezahlt und angesetzt wurden. Sie nutzten dabei Lasters Schwäche aus. Sie wußten, daß er den unbeherrschten Filmagenten Stonewell haßte, der ihn laufend unter Druck setzte.«

      »Sie haben eine tolle Phantasie!«

      »Möglich, aber die Tatsachen sind meist noch bunter, Madam! Laster sabotierte die Filmvorhaben Stonewells und zwar immer dann, wenn mit Sicherheit große Verluste entstehen mußten. Das war auch Ihre Absicht, Madam. Sie arbeiteten ausgezeichnet Hand in Hand!«

      »Sie reden sich um Kopf und Kragen!« fauchte Judy Farmser plötzlich und riß einen Revolver aus der Schublade ihres kleinen Schreibtisches. Sie richtete die Mündung auf Parker, der gelassen vor ihr stand und sich nicht rührte.

      »Als Herb Lasters nach der Ankunft von Mr. Rander und meiner bescheidenen Wenigkeit nicht mehr mitmachen wollte, da ermordeten Sie ihn in seiner Wohnung. Ich erinnere an die Szene im Badezimmer. Vielleicht zwangen Sie ihn, sich von einer ›Schwarzen Witwe‹ beißen zu lassen. Das muß die Polizei und Ihr Geständnis klären.«

      »Aha, und ich ermordete auch meinen früheren Mann, wie?«

      »Natürlich, weil Sie der Polizei doch einen Endtäter stellen mußten! Sie lockten Lester Nellen in den Bungalow von Mr. Crown und schossen ihn nieder. Dann wechselten Sie die Gummispinnen gegen die echten Vogelspinnen aus. Aber das gaben Sie ja bereits schon zu, nicht wahr? Ich wundere mich nur, wie Sie Mr. Crown täuschen konnten. Es sei denn, er steckt mit Ihnen unter einer Decke!«

      »Nehmen Sie das ruhig an«, sagte sie kalt lächelnd und ließ den Lauf der Waffe nicht einen einzigen Millimeter sinken.

      »Ein

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