Fiona - Sterben. Zsolt Majsai
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Читать онлайн книгу Fiona - Sterben - Zsolt Majsai страница 26
„Was ist schiefgegangen?“, erkundige ich mich.
Sarahs Faust zuckt kurz, dann grinst sie. „Hey, normalerweise macht Thomas so blöde Sprüche und ich schlage ihn dann. Wobei ich ihn fast nie treffe. Nichts ist schiefgegangen. Wir haben die Söldner bekommen, sind nach Untes zurück und haben mein Königreich zurückerobert. Das Blöde war nur: In den fünf Jahren, die wir unterwegs waren, hat Oluar, das Arschloch, das Land zum Blühen gebracht. Als Mensch ist er … Ich sag es lieber nicht. Aber als Herrscher hat er eine Menge auf dem Kasten. So sieht es aus. Deswegen haben Thomas und ich beschlossen, wir lassen alles, wie es ist, und ziehen lieber durch die Welt. Einzige Bedingung von mir war: Ralph ist der Thronfolger. Ralph ist mein Neffe. Unser Neffe.“
„Und wie kommt Garoan ins Spiel?“, frage ich.
„Garoan?“ Katharinas Augenbrauen laufen bis zu den Haaren hoch.
„Ja, Garoan. Ihr scheint den ja echt schon zu kennen. Also, wir haben Dargk ab und zu besucht, schon wegen Ralph. Und beim letzten Besuch, vor drei Wochen ...“
„Vor drei Wochen?!“
„Ja, vor genau drei Wochen. Da bat er uns, dich zu suchen und zu warnen und dir alles zu erzählen, was er uns erzählt. Über Garoan und seine Sippe.“
Ich tausche einen Blick mit Katharina, dann flüstere ich: „Vor genau drei Wochen wurden meine Tochter und mein Mann getötet. Von jemandem, von dem wir wissen, dass er mit Garoan in Verbindung steht.“
„Das passt. Garoan tauchte nämlich bei Dargk auf, als wir gerade aufgebrochen sind. Er hat Kaox, das ist Dargks Schloss, angegriffen. Dargk hat uns das Versprechen abgerungen, dass wir dich suchen, ganz egal, was geschieht, selbst wenn er getötet wird. Genauer sagte er sogar: Dann erst recht. Das Schicksal des gesamten Universums hinge davon ab.“
„Nein!“, schreie ich. „Ich will das nicht! Ich will nicht für die Rettung des Universums zuständig sein! Verdammt nochmal, mir reicht es schon, dass ich meine Familie nicht retten konnte!“
Sarah starrt mich an. „Das … das tut mir echt leid. Aber wenn ich Dargk richtig verstanden habe, ist das nichts, was du entscheiden kannst. Irgendein Drol Wayne und andere haben das entschieden und ...“
„Dieses Arschloch! Ich bringe ihn um! Er hat es die ganze Zeit gewusst! Ich bringe ihn um, das schwöre ich!“ Katharina legt ihre Hand auf meinen Arm und blickt mich liebevoll an.
„Fiona, ich verstehe, dass du wütend und aufgeregt bist. Trotzdem schlage ich vor, wir hören uns das zu Ende an. Was meinst du?“
Ich erwidere ihren Blick, dann nicke ich langsam. Sie wischt mir die Tränen mit den Daumen ab und küsst mich sanft.
„Ups“, sagt Thomas.
„Das ist krass, Thomas. Und kann mir jemand erzählen, wer oder was Drol Wayne ist? Der kommt nämlich nochmal vor in meiner Erzählung. Er ist wohl indirekt schuld daran, dass Garoan so sauer ist.“
„Das wundert mich nicht“, erwidere ich schniefend. „Drol hat ein Talent dafür, dass Leute ihn hassen. Er ist übrigens der Statthalter Gottes, den es gar nicht gibt, und für die Erde verantwortlich.“
„Ich schätze, er arbeitet für Engelkind.“
„Hä?“
„Eine ...“
„... lange Geschichte“, ergänze ich. „Also schön. Erzähl einfach weiter.“
„Vielleicht sollten wir vorher überlegen, ob wir dabei weiteressen wollen“, bemerkt Helena. „Und falls wir uns dafür entscheiden, kann der Hauptgang serviert werden.“
„Also, ich habe Hunger“, sagt Thomas.
„Ich auch“, fügt Jody hinzu.
„Na dann ...“ Ich lehne mich zurück und schließe die Augen. So eine verdammte Scheiße. Und Nasnat, das andere Arschloch, wusste das alles auch. Oder wenigstens einen Teil davon. Und deswegen hat er auch gesagt, ich wäre wichtig und müsste beschützt werde. Dabei muss er beschützt werden, nämlich vor mir!
„Hast du keinen Hunger?“, erkundigt sich Katharina.
Ich öffne die Augen und betrachte meinen Teller. Schließlich lange ich seufzend nach dem Besteck und beginne zu essen.
„Also, es war einmal“, fährt Sarah fort, zum Teil undeutlich, weil sie dabei am Essen ist. Immerhin scheint sie eine wirklich prinzessinnenhafte Erziehung genossen zu haben, denn sie schafft es, dass weder das Essen in ihrem Mund zu sehen ist, noch dass sie herumspuckt. „Irgendwann in grauer Vorzeit hat wohl Drol Wayne auf der Ur-Erde dafür gesorgt ...“
„Ur-Erde? Gibt es etwa mehrere Erden? Und mehrere Fionas?“
„Das mit Fiona weiß ich nicht, aber jede Welt hat in diesem Universum wohl auch eine Erde. Okay, vielleicht auch nicht jede. Aber einige. Und die erste Welt hat auf jeden Fall eine. Und da lebten damals eine Kriegerin und ein Zauberer verbotenerweise zusammen und hatten irgendwann sieben Kinder. Krieger dürfen aber nicht einfach so ihre Aufgabe ablegen, so bekamen sie eines Tages Besuch von Drol. Die Kriegerin verlor ihre Unsterblichkeit, der Zauberer seine magischen Kräfte. Nur die Kinder wurden verschont, sie wurden zu den sieben Ur-Wesen.“
„Kommt dir das bekannt vor?“, fragt mich Katharina.
„Oh ja!“
„Ihr kennt diese Geschichte schon?“
„Nein, aber wir haben die Statuen der Ur-Wesen gesehen, als wir Garoan begegnet sind.“
„Okaaay. Wie ich schon mal gefragt habe: Und ihr lebt noch? Schon gut, eine rhetorische Frage, ich sehe ja, dass ihr noch lebt. Die sieben Ur-Wesen sind der Vampir Darg, der nichts mit unserem Lord Dargk zu tun hat, sagt der jedenfalls, Werwölfin Canda, Hexe Lilith, Dav, der Drache, Caes, der erste Geist, Levita, Vorfahre der Elfen und Gald, der erste Zauberer, von dem Garoan in direkter Linie abstammen soll.“
„Ja, das sagte er mir auch.“
Sarah starrt mich an. „Du hast auch noch mit ihm gesprochen und lebst noch?“
„Ist das irgendwie eine Manie von dir? Natürlich lebe ich noch. Und ich habe es sogar geschafft, dass er nicht an mich herankam. Seine Magie hat nicht ausgereicht, um meinen Schutzschild zu durchbrechen.“
„Wow! Krass! Dann ist es ja kein Wunder, dass Dargk dich für die Auserwählte hält. Garoan ist sehr, sehr stark.“
„Sie hat auch einen Krumana-Dämon eigenhändig getötet“, sagt Katharina ruhig.
„Wird ja immer krasser. Und dann sagst du, du willst das Universum nicht retten? Wer soll es dann tun, wenn nicht du?“
„Wie wäre es mit Dargk?“
„Der hat es schon einmal getan. Er ist alt und ausgebrannt.“
„Ja, ich weiß, der Große Krieg.“ Seufzend mache ich mich über mein Steak her.
„Genau.“
„Okay, aber was genau hat Garoan