Vögel im Naturgarten. Engelbert Kötter
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Die Lungen der Vögel sind um sogenannte Luftsäcke erweitert, die bis weit in den Vogelkörper und sogar bis in seine hohlen Knochen hineinreichen. Während du bei jedem Atemzug immer nur einen Teil deines Lungenvolumens frische Luft einatmest und verbrauchte Luft ausatmest, tauschen Vögel immer das komplette Luftvolumen von Lunge und Luftsäcken aus. Insgesamt können Vögel pro Atemzug, verglichen mit einem gleich großen Säugetier, etwa dreimal so viel Luft einatmen und effizienter ausnutzen.
Eine komplette Kohlmeise im Apfelbaum beispielsweise wiegt samt all ihrer Knochen nur 14 Gramm, ein großer Graureiher am Teich komplett nur etwa 800 Gramm. Hast du gewusst, dass das Federkleid eines Vogels etwa doppelt so viel wiegt wie sein Skelett?
Foto © Bachkova Natalia./Shutterstock.com
Kohlmeise
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Graureiher
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Gartenvögel – Erlebnisse mit immer neuen Fortsetzungen
Frühling, Sommer, Herbst und Winter – mach einmal eine Strichliste, an wie vielen Tagen du beim Blick aus dem Fenster mal nicht irgendwo einen Vogel sitzen oder fliegen siehst. Oft sind es sogar mehrere beieinander. Ein Garten ohne Vögel – schier unvorstellbar!
Dabei sind Vögel weitaus mehr als einen nur flüchtigen Blick wert. Schau mal öfter und genauer hin! Dann erlebst du Vögel in all ihrer faszinierenden Vielfalt. Dabei ist es so wie beim Besuch eines fremden Ortes: Man sieht dort nur, was man kennt. Wovon der Reiseführer nichts berichtet und wovon man nicht weiß, dass es dort existiert – daran geht man allzu leicht achtlos vorüber. Deswegen gilt: Lerne, genau zu beobachten! Je mehr du über Vögel weißt, desto mehr wirst du für dich an ihnen Neues entdecken – versprochen!
Damit euch das in eurem Garten nicht auch passiert, erfährst du hier nun mehr über Nester und Eier in eurem Garten, über Federn, die du dort findest, und über den Vogelgesang, den du hörst. Und – wollen wir wetten?! – je mehr du anfängst, Vögel und ihr Drumherum in deinem Garten zu erleben und darüber etwas zu erfahren, das dich interessiert, desto mehr Fragen wirst du zu dem haben, was du beobachtest, und zu dem, was du schon weißt. Jedes Erlebnis, jede Antwort sorgt für neue Fragen nach weiteren Details, nach tieferem Wissenwollen.
Aber genau das macht einen echten Naturforscher aus: Schau hin! Frage! Und entdecke all die vielen Geheimnisse, die sich als Antworten auf deine immer wieder aufs Neue (an) gestellten Beobachtungen und Fragen ergeben: Was ist das? Wie kann das sein? Warum ist das so?
Zwei Sachen noch: Am Anfang jedes Erlebens (also auch jeder Frage) steht die Neugierde. Und nach jeder neu gefundenen Antwort bleibt immer – das Staunen!
Eierfragen – schnell geklärt
Wie kommt das Küken ins Ei?
Wenn du z. B. ein Hühnerei aufschlägst, entdeckst du auf dem Dotter einen weißen Fleck, die Keimscheibe. Ist das Ei befruchtet, entwickelt sich hieraus der Embryo. Dieser reift während der Brutzeit zum Küken heran. Als Nahrung, Flüssigkeit und damit als „Baustoffe“ dienen dem Embryo Dotter und Eiklar. Die durchschnittliche Brutdauer unserer Gartenvögel beträgt 14 Tage. Durchschnittlich legen sie 4 bis 5 Eier.
Wie kommt das Küken aus dem Ei heraus?
Wenn das Küken ausgereift ist, drückt es sich aus der Eierschale heraus. Damit die zerbrechen kann, öffnet das Küken die Schale von innen mithilfe eines speziellen Kratzgeräts, dem Eizahn auf dem Kükenschnabel.
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Warum ersticken Küken im Ei nicht?
Die Eierschale ist fest, aber porös. Also kommt Luft ins Ei. Die wandert zwischen den beiden innen liegenden Schalenhäuten in die Luftkammer am stumpfen Ende des Eies, somit kann der Embryo atmen. Und was sie ausatmen, gelangt durch die poröse Eierschale wieder hinaus.
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Wunderwerk Federn
Kannst du dir euren Hund im Federkleid vorstellen? Das sähe bestimmt lustig aus. Zugegeben, ein wenig verrückt erscheint diese Fantasie möglicherweise. Aber sie entstand, weil Paläontologen in den letzten Jahren angenommen hatten, dass sich die Federn der Vögel aus den Hautschuppen der Dinosaurier entwickelt haben könnten. Sie meinten das, weil sie an Überresten von Dinos bestimmte Schuppenformen gefunden hatten, die an frühe Formen von Vogelfedern erinnern.
Noch mal die Dinos
Heute ist man hier einen Schritt weiter. In der Wissenschaft ist man zurzeit der Auffassung, dass die Federn heutiger Vögel eine eigenständige Entwicklung darstellen. Genau so, wie die Haare der Säugetiere eine sind. Nachdem zurzeit also klar zu sein scheint, dass Hornschuppen der Dinos, Haare der Säuger und Federn der Vögel dreierlei verschiedene Dinge sind, macht man sich auf die Suche