Weltenerbe / Weltenerbe. Das Geheimnis der Zylinder. Umbrella Brothers
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Читать онлайн книгу Weltenerbe / Weltenerbe. Das Geheimnis der Zylinder - Umbrella Brothers страница 13
»So?«
»Haben Sie jemals Bilder vom Oetzi gesehen?«
»Natürlich!«
»Der war im ewigen Eis gefangen. Nicht nur das Skelett, sondern auch die Haut und die Kleidung sind noch erhalten.«
»Ja, das stimmt.«
»Und an Oetzis Kleidung kann man erkennen, dass er wusste, dass er durch eine ziemlich kalte Gegend läuft. Er starb und wurde im ewigen Eis konserviert. Von diesem Mann sind nur die Knochen und der Schmuck übrig. Und wäre seine Kleidung aus Tierhäuten hergestellt, so wäre auch sie nicht mehr vorhanden. Sie sprachen von einem Klimawechsel. Wie schnell kann so etwas wohl vonstatten gehen?«
Donovan sagte: »Von sehr warm zu eisig kalt? Na, das dauert schon ein wenig.«
Major Carson fuhr fort: »Und sehen Sie sich diesen Halswirbel an! Na gut, ich komme später darauf zurück. Sie haben gesagt, dass es in dieser Gegend sehr warm war, als der Mann starb. Dann dauerte es einige Jahre bis sich das Klima änderte und uns diesem Fund hier bescherte. Aber in der warmen Periode hätten auch die Knochen verwesen müssen.«
Dr. Bolina ließ sich zu einem erwartungsvollen »Jaaaaaaaaa und?« hinreißen.
»Es gab noch etwas anderes, was die Struktur der Knochen veränderte, so dass sie nicht verwesten.«
Major Carson legte den Halswirbel auf den kleinen Tisch. Die anderen drei blickten darauf, als ob es sich um den Stein der Weisen handeln würde.
Schließlich sagte der Major: »Dieser Knochen war plötzlicher großer Hitze ausgesetzt. Und ich denke alle Knochen, die sich darüber befanden ebenfalls. Sie werden den Kopf nicht finden, weil er nämlich verdampft ist.«
Der General zog die Augenbrauen leicht herunter. Niemand bemerkte es, außer Major Carson. Dann sagte der General: »Major, Sie meinen, dass es sich bei dem Behälter um eine Waffe handelt?«
»Das habe ich nicht gesagt. Ich glaube nur, dass dieser Behälter plötzlich eine sehr große Hitze aussenden konnte.«
»Und vielleicht immer noch kann.«
Dr. Bolina sagte: »Das klingt mir zu militärisch.«
6 Claire
Es klingelte an der Tür. Daniél wunderte sich, weil Claire doch einen Schlüssel dabei hatte. Dann dachte er daran, wie er wohl die Tür aufschließen würde, wenn er zwei schwere Koffer trug. Warum sie für die paar Tage zwei Koffer benötigte, war ihm nicht klar. Er ging zur Tür, öffnete sie und begrüßte seine Frau mit einer festen Umarmung. Er lächelte sie an.
»Schön, dass du wieder da bist. Gib mir die Koffer!«
Er nahm die Koffer und sah dann seine Schwiegermutter. Sie hatte nur ein Gepäckstück. »Hallo Anabelle! Na, gut erholt? Warte, ich hole den gleich auch rein. Lass einfach stehen!«
»Hallo, Daniél. Jetzt ist die ruhige Zeit wieder vorbei!«, begrüßte Anabelle ihren Schwiegersohn.
Alle drei gingen ins Haus, und Daniél holte auch noch Anabelles Koffer.
»Soll ich einen Kaffee machen?«
Er sah in zwei erschöpfte Gesichter, die sicherlich ein wenig Aufmerksamkeit gebrauchen konnten.
»Sehr gern«, sagte seine Schwiegermutter. Claire schaute sich im Wohnzimmer um. Sie sagte nichts.
Die beiden Frauen hatten sich an den kleinen Esstisch gesetzt und Daniél rief aus der Küche: »Und? Wie war’s?«
Claire sagte: »Och, die Rückfahrt war stressig. Aber sonst war es klasse.«
»Ich habe ja gesagt, dass ihr mit dem Zug fahren sollt.«
Anabelle sagte: »Ich will auch nicht lange bleiben.«
»Ja gut, ich fahre dich nachher eben schnell rum«, sagte Daniél. Das war kein Problem für ihn. Er mochte seine Schwiegermutter.
»Das wird nicht nötig sein, ich habe mir eben schon ein Taxi bestellt. Allerdings habe ich noch eine halbe Stunde für einen Kaffee eingeplant. Das ist doch okay, oder?«
»Natürlich! Von mir aus auch zwei Stunden. Hattet ihr die ganzen Tage schönes Wetter? Viel Wind da oben, nicht?«
»Wind? Überhaupt nicht. Kein bisschen! Wir sind fast eingegangen bei der Hitze. Ich denke, wenn wir hier so ein Wetter gehabt hätten, dann wären wir im Haus geblieben.«
Daniél dachte an den verschwitzten Luc in Shorts, wie er gerade ein unmögliches Loch bohrte.
Und nun erzählte Anabelle von den sonnengebräunten Strandboys. Daniél hörte zu und nickte nur ab und zu.
Später kam das Taxi, und Daniél war wieder mit Claire allein.
»Ich muss dir etwas zeigen!«, sagte er lächelnd.
»So? Na, da dann lass mal sehen.«
»Etwas im Garten. Komm mal mit!«
Sie gingen über die Terrasse in den Garten. Das Gesicht, was Claire machte, war schwer zu deuten. Von Verzückung bis Abscheu war alles möglich. Aber ihre Worte zeigten in eine klare Richtung. Sie sagte: »Das ist kein gewöhnlicher Brunnen, oder?«
»Natürlich nicht! Das ist ein Schuppen! Für unsere Gartenmöbel und was sonst noch so im Garten anfällt.«
Claire sah Daniél in einer Mischung aus Trauer und Wut an.
»Wie kann man ›Ein Brunnen wäre schön‹ mit ›Ich möchte einen Schuppen‹ verwechseln?«
Sie schaute zum Schuppen und fragte: »Und wo ist mein Kirschlorbeerstrauch?«
Daniél antwortete: »Tja, der hat das Zeitliche gesegnet. Aber ich muss dir noch etwas anderes zeigen!«
»Wird es noch schlimmer?«
Sie war nicht in der Stimmung für technischen Schnickschnack. Würde Claire das Geheimnis bewahren können? Nein, wenn es Claire nicht direkt betraf, war es für sie unwichtig und konnte somit Dritten berichtet werden. Und für seine Frau wäre es zweifelsohne nur ein Ding. Oder wie sie sagte: Teil.
»Also, was ist jetzt?«
»Ich muss dir zeigen ... äh ... wie groß der Schuppen von innen wirkt! Das ist wirklich beeindruckend, du wirst begeistert sein.«
Claire ließ sich widerwillig in den Schuppen schieben.
»Na? Wie findest du es?«
»Ganz nett«, log sie, als sie all die metallischen Wände sah. Diese waren zwar praktisch aber alles andere als attraktiv.
»Ja,