Die Prometheus Initiative. T. K. Koeck

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Die Prometheus Initiative - T. K. Koeck

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du liebreizend!“ Mehr dachte ich nicht. Ihre naturblonden Haare hatte sie zu zwei Zöpfen zusammengebunden und nachdem sie ihre Brille abgenommen hatte, strahlten mich zwei große eisblaue Augen an. Man sah ihr an, dass sie um ihr Aussehen wusste, aber sie ließ es sich so nicht anmerken. Sie war freundlich und zuvorkommend, hieß Christa und war mit einer großen Sportgruppe auf dem Campingplatz. Die Sonnenstrahlen fielen schräg auf das Meer und funkelten in tausend Lichtern. Sie stand vor mir wie Aphrodite persönlich, ihr schlanker, göttlicher Körper entblößt und strahlte mit der Sonne um die Wette.

      Sie war mein Glücksstern!

      Zum Thema Glück fielen mir sogleich ihre Begleiter ein, ich wollte sie unbedingt wiedersehen, jedoch mein Glück nicht allzu sehr herausfordern. Wie könnte es mir dennoch gelingen, dass sie mit mir einen Kaffee trinken ging? „Was habt ihr die nächsten Tage hier noch so vor?“ flüsterte ich ganz vorsichtig, um den Moment nicht zu zerstören.

      „Eine Menge Sachen, unsere Trainingsgruppe ist fortlaufend mit Kursen und Aktivitäten zugekleistert“ antwortete sie kokett, während ihre Augen mich anglühten. Dann fügte sie hastig hinzu: „Wir können uns sehen, aber du musst sofort hier weg. Morgen Nachmittag beim Minigolf am Campingplatz Bonanza?“ - „Perfekt“ unterbrach ich sie hastig, „da wollten wir morgen auch hin!“ Während ich das säuselte verschwand plötzlich das Lächeln meiner Angebeteten und ihr Gesicht verzog sich.

      Fragend drehte ich mich halb um, damit ich in die gleiche Richtung wie sie blicken konnte. Verdammt, die Truppe war zurück und kam zügig auf uns zu. Einer der Typen schnauzte bereits die an, die ursprünglich dageblieben waren. Offensichtlich, weil sie nicht bemerkt hatten, dass ich mit ihrer Christa im Wasser war. Aus dem Augenwinkel heraus nahm ich ebenfalls wahr, dass Uwe und Michael aufgesprungen waren, um den Strand herunter zu kommen. „Macht euch doch mal locker, Jungs. Freie Marktwirtschaft, oder? Keine Konkurrenz gewohnt?“ dachte ich und drehte mich lässig wieder zu Christa, die unglaublicher Weise Tränen in den Augen hatte.

      „Ach herrje, was soll das denn jetzt? Sie werden mich ja nicht umbringen, oder?“ feixte ich und musste dabei innig lachen, bis ich erkannte, dass ihr überhaupt nicht zum Lachen zumute war.

      „… das ist ein Jux, oder?“ stöhnte ich fassungslos.

      Sie wimmerte: „Hör zu, es tut mir leid, wir hätten nicht reden dürfen. Ich dachte wirklich, sie sind länger weg. Renn weg, solange du kannst. Bitte, sofort!“ und drückte dabei meine Hand. Das war töricht, denn es sah so aus, als würden wir Händchen halten. Davon zu laufen war in diesem Moment sinnlos. Ich war viel zu weit im Wasser, mein Fluchtversuch wäre sofort erkannt worden. Außerdem bräuchten sie nur etwas locker zu laufen, um mich an der Wasserlinie abzupassen.

      Es sollte wohl so sein.

      Ich drehte mich um und marschierte rudernd und ruhigen Schrittes im Wasser in die Richtung der Gruppe, die herangerauscht kam. Christa rief mir noch hinterher „Prügel dich nicht mit ihnen, bitte! Wir sind alle vom Bund Deutscher Jugend und bei der Abteilung Technischer Dienst dabei. Wir waren auch in Eckernförde bei den Kampfschwimmern zum Training

      …sie sind einfach zu gefährlich!“

      Ich hielt inne, überlegte erneut und drehte mich noch einmal zu ihr um: „Weißt du, Christa, eine so schöne Frau kennenzulernen, muss offensichtlich schmerzhaft sein. Aber trotzdem noch ein Hinweis:

      In so einer Begleitung wie der deinen sollte man vielleicht besser gar niemanden ansehen.“ Ihr fiel der Kiefer herunter und der Ärger in ihren Augen stand ihr, offen gesagt, weit weniger gut. Mein Adrenalin stieg ins Unermessliche, als ich mich wieder in Richtung Strand orientierte. Meine innere Stimme versuchte mich zu beruhigen: „Erinnere dich an deine letzte Schlägerei, profitiere von deiner Schnelligkeit! Und sei keine Memme! Niemand stirbt so schnell, es gibt nur reichlich Schmerzen …“.

      Ich sah, dass meine Freunde sich zum Kampf bereitmachten und auch ich war nur noch wenige Meter von den herannahenden Sportlern entfernt. Meine innere Stimme sprach weiter: »Technischer Dienst« was? »Bund Deutscher Jugend«? Was sollte das sein? Und warum sind in einem Technischen Dienst junge Männer zwischen 15 und 20? Und warum trainieren die bei der Bundeswehr, bei den Kampfschwimmern in Eckernförde?

      Um die Situation zu entschärfen rief ich mit gekonnter Lässigkeit: „Hey, Jungs, tut mir leid. Ich habe nur ein kleines Schwätzchen gehalten. Ich pisse nicht in euer Revier und verzieh‘ mich auch gleich. Kein Stress also, nichts für ungut“. Ich versuchte locker, aber auch verbindlich zu wirken. Es gelang mir kaum, der Stress war mir zweifelsohne anzumerken.

      Sogleich brüllte mein Gegenüber los.

      Er war der Kleinste in der Gruppe, aber bei den Riesenkerlen, die er bei sich hatte, musste er sich keine Sorgen machen. Er war blond und hätte Christas Bruder sein können. Aber auch diese Schweinebacke hat kein Gramm Fett am Körper! Er legte sofort los: „Was soll das, he? Macht man sich an Mädchen anderer Leute ran, da wo du herkommst? Du verkackter Schürzenjäger? Ich würde sagen, du bist ein ganz schönes Arschloch. Ich finde wir sollten dir mal Manieren beibringen!“

      Seine Stimme war fest und ohne Vibrationen. Ich konnte keine Emotionen in seinen Aussagen feststellen. Was er vorhatte, das hatte er eben vor. Und die wahren Emotionen, die den Anlass für seine Aggression gaben, betrafen nicht mich oder Christa, sondern etwas, das tief in ihm drin Teil seines Charakters war.

      Meine innere Stimme erschien wieder: „Du musst dich also abreagieren. Gut. Ich werde Dir dabei helfen …“. Patsch! Gerade in dem Moment, als ich in Reichweite kam, schlug der Stöpsel, der bestimmt gut einen Kopf kleiner war als ich, mir gekonnt und blitzschnell mitten ins Gesicht. Das Adrenalin durchspülte meinen gesamten Körper. Jeder Muskel spannte sich an, die Zeit schien still zu stehen. Der Treffer war gut, aber der Schlag letztlich schwach. Genervt blickte ich auf das kleine Arschloch, auf die zwei, die neben ihm standen,… und auf den Rest dahinter. Dann holte ich aus und brach dem blonden Zwerg vom Technischen Dienst die Nase.

      Gleicher Tag - Erinnerungen Uwe Dee

      Michael und ich waren auf halben Weg, als die Situation im Wasser eskalierte. Erst schlug der Knirps, der in der Mitte stand und brüllte, auf Matthias ein, fast schon zeitgleich schlug Matthias zurück. Aufgrund seiner Masse und seiner Größe konnte man ihn leicht unterschätzen. Er sah gar nicht so muskulös aus. Der Zwerg hätte ihn mal besser nach seinen großen Händen bemessen sollen. Als nämlich seine riesige Faust auf den Sportler traf, platzte seine Nase. Das Blut spritzte und er taumelte zurück.

      Einer der Dahinterstehenden stützte ihn irrgläubig. Alle standen für einen Moment unter Schock. Für einen Bruchteil der Sekunde konnte man denken, dass jemand den Film angehalten hätte. Dann ging alles sehr, sehr schnell. Die beiden Schränke, die am nächsten bei Matthias waren, stürzten sich auf ihn, während vier der Jungs sich am Strand auf den Weg zu uns machten. Sie waren unterschiedlicher Statur, aber keiner sah so aus, dass man mit ihm scherzen sollte. Wie von magischer Hand teilten sie sich auf und griffen uns an.

      Mit den ersten Schlägen schrie die Hübsche im Wasser wie am Spieß. Auch die beiden am Strand verbliebenen Mädchen der Gruppe fingen an, wie Sirenen zu heulen. Matthias wich der ersten Faust seines zur rechten Seite stehenden Kontrahenten aus und verpasste ihm eine, was dem anderen genug Zeit gab, ihn schnell und fest zu umklammern. Der Kerl, den er getroffen hatte, erhob sich und schlug zurück.

      Uns ging es viel schlechter. Kein Schlag, kein Austeilen, schon gingen wir zu Boden, obwohl wir es versucht hatten. Schon bekamen auch wir einen auf die Mütze. Es vollzog sich unerwartet schnell, aber ein schnelles Ende würde es vermutlich nicht geben. Als der Kerl im Wasser das Gesicht von Matthias zwei, drei Mal demoliert hatte und mit dem Ergebnis zufrieden war, schleppten sie sich alle an den

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