Die Prometheus Initiative. T. K. Koeck

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Die Prometheus Initiative - T. K. Koeck

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und uns war aber, dass es zwei Militärflughäfen gab, direkt an die Vorgärten der armen Menschen angrenzend. Der eine war für eine geheime Jagdflieger-Staffel, die hier stationiert war, der andere für russische Langstrecken-Transporter, welche die Bomben und das sonstige Material für den Fliegerhorst brachten. Die Lagerung war ebenfalls gleich dort, damit die Bomben und so weiter nicht, für eventuelle feindliche Satelliten, transportiert werden mussten. Außerdem war so mehr Sicherheit gewährleistet, Beispielweise bei Bombardements, die primär den getrennt untergebrachten Jägern gelten würden. Denn jeder Atomkrieg beginnt konventionell. Für die Anlieferung gab es einen langen unterirdischen Tunnel durch den Wald.

      Dieser Tunnel war die Tür, für die Hoffmann den Schlüssel hatte. Es ging uns um zwei Atombomben, für welche wir die Codes und das technische Material erhalten hatten. Das ganze hier, weil Finsterwalde seinem Namen alle Ehre machte und schlief, im finsteren Walde, alle zusammen, auch die Russen. Den Schlaf der Gerechten. Lange würde nicht auffallen, dass wir es hatten, dieses Finsterwalde, das zu den fünf wichtigsten Flughäfen der DDR im militärischen Atomprogramm der UdSSR gehörte.

      Wieder war es, als würden wir einen perfekten Traum leben. Unser Angriffsplan war eine Mischung aus intelligentem Coup, Schnelligkeit und guter Aufteilung. Mit absoluter Stille verteilten wir uns im Ort, besetzten und überprüften Straße für Straße; Überrumpelten kleinere Posten lautlos. Zivilisten waren nirgends zu sehen. Am Bahnhof trennten wir uns.

      Bergmann führte die Gruppe Richtung Westen, ich in Richtung Süden. Meine Leute und ich liefen durch die Innenstadt, über den Marktplatz, wir machten jetzt schneller, es war mitten in der Nacht und niemand war da. Schon bald verließen wir den Ort Richtung Süden, marschierten zehn Minuten über offenes Feld. Als wir den Flughafen erreicht hatten, blieben wir im Verborgenen und klärten die Situation. Schon beim ersten Blick durch den Zaun und auf die Piste hinab grinste ich. Die prächtigen russischen MiG waren weg, nur in einem Hangar sahen wir einige wenige, die in Reparatur waren. Ha! Alles für die Parade! Es passte alles zusammen,

      und alles war wie vorhergesagt. Niemand war da!

      All diese Anfälligkeit nur wegen der gigantischen Gier nach Pomp und Trallala! Die Flutlichtbeleuchtung war abgeschaltet, nur vereinzelnde Straßenlampen in und vor dem Gelände leuchteten. Wir gingen an der rechten Längsseite zum Haupteingang. Es war kein Mensch zu sehen, nur ein paar Wachen am Eingang, die Meisten wohl beim Augen-TD. Das Gelände war riesig, aber nur vier Bewaffnete lungerten gelangweilt umher. Entsprechend war der Wachhabende und seine Gruppe schnell überrumpelt und abgeführt. Ich verteilte die Männer, ließ sie die Posten besetzen, die eigentlich besetzt hätten sein müssen. Wie ein Wachoffizier richtete ich ihnen mit bösen Worten die Uniform her, weil sie aussahen wie nach einer durchzechten Nacht. Da ich es laut machte, fingen gleich alle umher auch an, sich herzurichten. Gut so. Von den Vertrauten in der Einheit zog ich ein Dutzend ab, die auf Patrouille um das Gelände gingen sollten. Für alle anderen befahl ich Schalldämpfer, Tränen- und Betäubungsgas, dann durchsuchten wir die einzelnen Gebäude, die in einem Halbkreis offen zum Flugfeld standen.

      Als das Gelände gesichert war und die wenigen Männer in der Bereitschaft unsanft geweckt und verhaftet, dauerte es keine Stunde, bis Hoffmann mit seinem Führungsstab und dem gesamten Bataillon aus Kahla nachrückte. Wie ein Triumphator fuhr er, aufrechtstehend, auf das Gelände ein. Dabei war ja noch gar nichts gewonnen.

      Noch bevor der Wagen zum Stehen kam sprang er schwungvoll ab und grüßte uns. Wir salutierten und er lobte uns für die super Leistung. Es gab eine kurze Lagebesprechung. Der zweite Flughafen war ebenfalls reibungslos in unsere Hände gefallen, allerdings habe man mehrere Gegner ausschalten müssen. Es gab keine Überlebenden, was mich doch kurz verwunderte. Das Gelände über und um den Bunker war sicher, wir konnten jetzt im Tunnel vorstoßen.

      Bergmann war bereits mit zwei Kompanien auf dem Weg nach Bautzen, Behrendt zog mit zwei Einheiten nach Süden, schloss mit Karl-Marx-Stadt und Gera kleinere Lücken. Pfahler richtete einen fortlaufenden Transportdienst zwischen den Städten ein, um den Abtransport von erbeutetem Material nach Bautzen, unserem finalen Hauptquartier, sicher zu stellen.

      Hoffmann lachte in die Runde und sagte: „Wir werden stinkreich!“. Die Runde lachte herzlich mit. Schon jetzt wusste keiner wohin mit dem ganzen geklauten Zeugs. Schnell bauten die Männer Finsterwalde zum neuen Pseudo-Hauptquartier aus. Erbeutetes Material, das nicht mitgenommen werden konnte, wurde neu aufgestellt, zusammen, rund um die Gebäude. Fingierte Verteidigungslinien arrangierten wir für die Luftaufklärung, oft nahmen wir nur die Grasnarbe weg und legten einmal Sandsäcke drum herum. Dann kamen zwei langgestreckte Uniformen und ein paar Kisten hinein. Andere Teams bauten neue Verteidigungsanlagen oder werteten Vorhandene auf, um einem ersten Angriff standzuhalten.

      Wir dagegen legten unser ganzes Marschgepäck ab, ließen nur das Taktische an, dann schlichen wir in den Keller im Hauptgebäude hinab, ganz langsam, alles absichernd. Nach kurzem erreichten wir im zweiten Untergeschoss die große Verladehalle. Es sah aus wie ein kleiner Rangierbahnhof unter der Erde, mit komischen Paletten-Wagen auf Rändern. Rechterhand führten einige Aufzüge nach oben, in der Mitte standen fahrbare Kräne, an der Decke ein auf Schienen gelagertes, großes Kransystem. Alle Schienen führten am Ende der Halle, auf der linken Seite, in eine einzige Schiene, welche durch einen Tunnel den Raum verließ. Der Tunnel selbst war verschlossen. Die Männer sammelten sich etwas abseits, während Hoffmanns Spezialisten anfingen das Tor zu öffnen.

      Sie kramten allerlei Maschinen und Material hervor, öffneten Schaltpläne, kleine Schachteln mit Schlüsseln und noch viel mehr. Es kam das gesamte gesammelte Geheimdienstmaterial zum Einsatz. Die Öffnung erfolgte über mehrere Stufen, ein kompliziertes System, auf Russisch. Es dauerte eine Stunde, aber dann war es geschafft. Mit großem Getöse und allerhand Lärm schoben sich die mächtigen Bolzen nach außen und das schwere Tor fuhr langsam auf, im Ganzen. Sofort sprangen wir alle hinter irgendeine Deckung und zückten unsere Waffen.

      Die Beleuchtung im Tunnel schaltete sich ein und wir sahen einen blitzblank sauberen Schacht hinab, etwa halb so groß wie ein S-Bahn-Tunnel, man konnte gerade noch darin stehen. Wieder keine Menschenseele. Die Männer fingen das Diskutieren an, ob wir überhaupt richtig seien. Hoffmann beruhigte sie, gab Befehl zum Vorrücken: In vier Trupps, genau hintereinander, marschierend, es sollte ganz offiziell aussehen. Er wollte das Wachpersonal täuschen! Also taten wir es, aber wir schissen uns dabei ein, weil wir aufrecht den Gang runter marschieren sollten. Doch Hoffmann hatte Recht, in dieser pippifeinen und leeren Röhre gab es keinerlei Deckung. Der Plan war gut, aber wir waren unsicher. Dadurch bewegten wir uns so unnatürlich, dass es sowieso keinem geschulten Blick auf ein Kamerabild standhalten würde. Entsprechend ging auch ich schielend an den Kameras vorbei, starrte genauso dämlich hinein wie die anderen.

      Und da Atombomben in der Regel nicht unbewacht sind, landeten wir nach fünf Minuten, in diesem Tunnel-Wirr-War, doch noch in einem Feuergefecht mit den Wachsoldaten; Und da wir so dumm aufrecht rumgelaufen waren erwischte es sofort sechs von uns gleichzeitig. Gute Leute, mit denen ich jetzt schon eine Woche verbracht hatte. Wir waren so überrascht und zornig, dass wir Ihnen, in nicht einmal einer Minute, den totalen Garaus machten, mit allem, was wir hatten, mitten im Atombunker. Jeder leerte sein MG-Magazin, während wir uns zurückzogen, dabei schmiss jeder mindestens zwei Granaten in den Raum und die Granaten zerfetzten die kleine Verteidigung, den Raum,

      alles was drin war und fast auch unsere Ohren.

      Erst nach einer halben Stunde konnten wir den Raum wieder betreten, erst jetzt konnte man wieder etwas sehen und dort auch atmen. Das Sicherheitsteam der Atomanlage hatte sich quasi in Luft aufgelöst.

      Mehrere direkte Treffer hatten sie im Raum verteilt.

      Da wo sie sich hinter einer Verteidigungsanlage verschanzt hatten, sah es aus, als hätte man eben die Wand rot gestrichen. Einer meiner Männer trat vor und nahm sich eine Waffe aus dem Matsch, man konnte sie kaum erkennen. Notdürftig machte er die

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