Die Weltenbummler in Indien. Gerhard Moser

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Weltenbummler in Indien - Gerhard Moser страница 11

Die Weltenbummler in Indien - Gerhard Moser

Скачать книгу

die Krähen schrien enorm laut. Eigentlich hatten wir ganz gut geschlafen.

      Vila war aus seinem zweitägigen Kurzurlaub zurück. Er fragte, ob alles in Ordnung sei und ob wir das Frühstück schon bestellt hätten. Für den Abend empfahl er uns den Flohmarkt, der nur 15 Minuten mit dem Taxi von hier entfernt stattfinden würde. Wir hatten bereits unendlich viele Märkte in Asien gesehen und entschlossen uns, diesen Markt nicht zu besuchen.

      Nach dem Frühstück machten wir uns fertig und gingen zum Strand. Nach einer guten halben Stunde weckte eine große Treppe, die 100 m entfernt vom Strand ins Dorf führte, unser Interesse und wir machten einen Abstecher dahin. An dieser Stelle des Strandes fanden sich auch heute unendlich viele Inder ein, spielten im Sand und tobten im Wasser. Als wir oben am Ende der Treppe ankamen, lag eine lange Straße, links und rechts mit Shops bepflastert vor uns. Ein Laden nach dem anderen bot hier Shirts, Hosen und T-Shirts an. Wir waren erstaunt, wie günstig hier alles war Das indische Shirt, welches Achim bei Lakshmi kaufte und den „Freundschaftspreis“ von 400 INR bezahlte, bekam man hier für 250 INR. Das ärmellose Shirt, mit welchem ich liebäugelte, gab es hier für 100 bis 150 INR, bei Lakshmi zum „unschlagbaren Preis, weil wir Freunde sind“ von 250 bis 350 INR.

      Soviel zum Thema Freundschaft und Geschäfte. In den nächsten Tagen wollten wir hierher zum Shoppen zurückkommen. Wenn wir mit einem Tuk-Tuk zurückfuhren, bekam keiner was mit.

      In einem uns noch unbekannten Lokal aßen wir ein Dal (Linsengericht) mit Reis. Wie meist, teilten wir uns eine Portion und waren satt. Als wir ins Hotel zurückkamen, war der Roomservice leider immer noch nicht da, obwohl es schon 14 Uhr war. Wir waren mit Sand voll besudelt, weil uns eine indische Gruppe leider überall angefasst hatte, als wir ein Bild mit dem eingebuddelten Inder und seinen vielen Freunden machten. Der Sand klebte im Nacken, am Oberarm und am Shirt. Während ich duschte, wollte der Service ins Zimmer. Das Englisch der Beiden war leider mehr als mangelhaft. So erklärte ihnen Achim, dass sie bitte in zehn Minuten wiederkommen sollten. Gemütlichen Schrittes gingen sie weiter zum nächsten Zimmer und ließen sich eine Stunde nicht sehen. Um 15 Uhr wurde mir die Warterei zu viel und ich legte mich zum Mittagsschlaf. Sie konnten es einfach nicht verstehen, dass Achim sie jetzt nicht ins Zimmer lassen wollte. So gaben sie ihm schließlich die täglichen drei Flaschen Wasser, die Kaffeetütchen und frische Handtücher. So war Kaffee und Kuchen nach dem Schlaf in jedem Fall gesichert. Es blieb nichts Anderes übrig, als später Vila darum zu bitten, dass unser Zimmer ab morgen etwas früher gemacht wird. Schließlich waren wir zehn Tage hier und andere nur zwei oder drei Nächte. Das sollte einen kleinen Vorteil wert sein. Wenn wir um elf außer Haus gingen und dann drei Stunden unterwegs waren, musste es ja möglich sein, in dieser Zeit unser Zimmer zu machen.

      Nach dem Kaffee sortierte Achim die Sachen in seinem Koffer, ich schrieb Tagebuch. Leider war es uns noch nicht möglich, eine Wäscherei zu finden. Jeder empfahl uns, das Hotel zu fragen. Vila hatte uns am ersten Tag versprochen eine Wäscheleine zu spannen. Daraus wurde bis heute, dem 6.Tag noch nichts. „Habe ich vergessen…“

      Da wir trotz mehrfacher Versuche unseren Blog immer noch nicht hochladen konnten, beschlossen wir, heute den Laptop mit an den Strand zu nehmen und es dort in einem der Restaurants zu versuchen. Schließlich werben alle mit “free WiFi“. So machten wir uns etwas früher auf und gingen ins Domino. In Vionas Shack sprach die Chefin Achim an: „Warum geht ihr an meinem Laden immer vorbei? Ihr könnt auch mal bei mir etwas essen und trinken.“ Noch entschieden wir selbst, wann und wo wir essen gingen. Vor zwei Tagen hatten wir dort gegessen und waren mit der viel zu lauten Musik nicht einverstanden. Essen schmeckte wie überall.

      Leider funktionierte auch im Domino das Hochladen des Blogs nicht. Dafür schmeckte das Essen wieder lecker. Gemüse Masala mit Tofu und Reis, dazu Knoblauchbrot, Salat, eine Flasche Wasser und ein kleines Bier, alles für knapp 7 €. Mutter Lakshmi hatte in ihrem Shop Kundschaft, was es uns ermöglichte, schnell vorbeizugehen. So saßen wir noch eine halbe Stunde auf dem Balkon und genossen die abendliche Ruhe (wenn man vom unendlichen Bellen der Hunde und dem ewigen Krächzen der Krähen absah).

      29.01.20, Mittwoch

      Wie kam es, dass man hier in manchen Nächten bis zu zehn Stunden schlafen konnte? Lag man tatsächlich so lange wach in der Nacht? Gegen halb neun standen wir auf und bereiteten uns aufs Frühstück vor. Der Toast war heute steinhart und das Rührei bereits kalt. Asiaten hatten tatsächlich nichts mit warm oder kalt beim Essen am Hut. Auch die Reihenfolge war ihnen gleichgültig. Was zuerst fertig war, kam auf den Tisch. So konnte es geschehen, dass der Salat als Dessert kam und der Reis auf den Tisch gestellt wurde, obwohl noch nichts Anderes da war.

      Wir fragten Vila, ob unser Zimmer in Zukunft früher gemacht werden konnte, und einigten uns darauf, dass sein Personal um elf Uhr in unserem Zimmer begann. War doch schon mal ein Anfang. Mal sehen, ob es heute klappte. Wir planten heute, in der tollen Einkaufsmeile Shirts und Hosen zu kaufen und am ATM Geld abzuheben. Danach wollten wir mit dem Tuk-Tuk zurückfahren. So konnte Mutter Lakshmi nichts davon mitbekommen. Würde uns zwar nichts ausmachen, aber wir mussten ja kein zusätzliches Öl ins Feuer schütten.

      Gegen elf Uhr zogen wir los und marschierten eine große Strecke am Strand entlang, auch über den Punkt hinweg, wo die Straße ins Dorf abging. Es waren wieder viele Inder da. An jedem zweiten Lokal wurden wir angesprochen, uns auf die Liegen zu legen oder mindestens etwas zu trinken. Wäre kein Job für mich. Später liefen wir zurück und schlugen den Weg zur Shopping Meile ein. Wir kauften, was in die Tüten ging: Kurze Jeans (Stück um die sechs Euro), Shirts und T-Shirts (ab 1,30 €), Hosen und Hemden aus Leinen, die zunächst öfters gewaschen werden mussten, damit sie weich und tragbar wurden. Es machte richtig Spaß, bei diesen Preisen zu kaufen.

      Zum ATM sollten es, laut den Verkäufern, nur noch wenige hundert Meter sein. „Gleich hinter dem nächsten Verkehrskreisel.“ Und wo waren wir da? Mitten im Dorf, ganz in der Nähe des Marktes.

      Da bereits 13 Uhr war, setzten wir uns in ein Lokal und bestellten vegetarisches Thali. Was kam, hätte für eine ganze Kompanie gereicht. Die einzelnen Speisen waren leicht bis mittel, zum Teil sogar richtig scharf, aber sehr lecker. Wir schafften jeder nur die halbe Portion. Zusammen zahlten wir wieder nur 6 €. Da es nicht mehr weit war, liefen wir zum Markt, kauften frischen Kuchen und zehn Mandarinen. Beim ATM zogen wir 3 mal 10.000 INR (je 127 €). Ein Wachmann ging uns tatkräftig zur Hand, da wir uns zwei Mal vertippten. „Der Staat hat das Abheben auf 10.000 INR begrenzt, um Betrug zu erschweren“, erklärte er uns auf die Frage, warum man nicht mehr mit der Kreditkarte abheben konnte. Dafür konnten wir mehrfach hintereinander abheben. War nicht ganz logisch. Anschließend nahmen wir ein Tuk-Tuk und ließen uns ins Hotel fahren. Wir waren erstaunt, was wir für unser Geld alles bekommen hatten. Nach einer Dusche machte ich Mittagsschlaf. Auch Achim war so erledigt, dass er sich hinlegte und einschlief. Gegen halb fünf wachten wir auf, da von draußen Lärm ins Zimmer drang. Es wurde gehämmert, gesägt und Möbel geschoben. So setzten wir uns nach draußen und genossen den frischen Kuchen und die Kekse. Welch Wunder, Vila hatte an die Wäscheleine gedacht. Ob es sich überhaupt noch lohnte, so kurz vor der Weiterreise noch zu waschen?

      Da wir zum Mittagessen das Thali hatten, verspürten wir keinen Hunger, nur Fressgelüste. Wir gingen eine Stunde später zum Strand und landeten im Rosarios, dem Lokal, in welchem wir am ersten Tag gegessen hatten. Die Bedienung, ein Nepalese, freute sich, uns wiederzusehen. Wir waren fast die einzigen Gäste. So hatte er ausgiebig Zeit, sich das Fußballspiel

Скачать книгу