Die Weltenbummler in Indien. Gerhard Moser

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Die Weltenbummler in Indien - Gerhard Moser

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entdeckte uns der Manager des Pinnacle Blue by the Sea und winkte. Noch einige sehr enge Kurven, da wir eine Baustelle umfahren mussten – und wir waren da. Achim zog los und besah sich das Zimmer. Es war sauber, zweckmäßig und groß genug, um die nächsten zehn Tage darin leben zu können. Was wollten wir mehr für knapp 24 €, und das inklusive Frühstück. Später sollte sich herausstellen, dass wir das „kühlste“ Zimmer im Haus bekommen hatten, da es im hinteren Teil des Hauses Lag. Auf dem „Balkon vor der Hütte“ stand ein kleiner Tisch und zwei Stühle. Da konnten wir bequem am Abend noch sitzen und morgens unser Frühstück genießen.

      Nachdem wir das Meiste ausgepackt hatten, (es war sogar ein Schrank vorhanden!) machten wir einen ersten Spaziergang zum Strand. Tatsächlich war das Meer nur fünf Minuten entfernt. Am Strand lag dann ein Lokal neben dem Anderen. Davor standen Liegen, meist in Zweier oder Dreier Reihen. Schon an deren Belegung konnte man ungefähr ersehen, welches Lokal gut war. Wir setzten uns in eines der gut besuchten Restaurants und bestellten uns etwas zum Essen. Da schon 15 Uhr war, wurde es auch höchste Zeit. Was kam, war richtig lecker. Achim hatte sich Kichererbsen Massala mit Reis bestellt, ich Spagetti mit Tomaten-Pilz-Soße. Mit einer Flasche Wasser und einem frischen Mango Saft zahlten wir dann zusammen rund 6 €. An diesem Strand waren die Engländer in der Überzahl. Nach dem Essen machten wir einen kurzen Spaziergang am Wasser entlang. Hier war mehr los, als am Morjim Beach.

      Zurück im Hotel, welches nur rund zehn Zimmer hatte, überkam mich die Müdigkeit. So machte ich eine kleine Siesta. Die 3/4 Stunde Schlaf tat mir gut. Danach kamen wir zur rechten Zeit ans Meer, um die Sonne am Horizont versinken zu sehen. In der Tat hatten wir in Asien schon spektakulärere Sonnenuntergänge erlebt. Es bedarf einiger Wolken für ein tolles Spektakel. Seit unserer Ankunft in Goa, war der Himmel jedoch immer wolkenfrei. Auf der Suche nach einem Lokal fürs Abendessen blieben wir im Glens Corner hängen. „Gegen halb acht beginnt bei uns Live Musik“, versuchte uns eine der Bedienungen zu ködern. Da es erst halb sieben war hatten wir die Chance, bis dahin mit dem Essen fertig zu sein. Wir bestellten und harrten der Dinge, die da kommen würden. Ich freute mich auf die Minestrone, Achim auf sein Gemüse Curry. Was dann aber kam, war alles andere als eine Minestrone. Meine Suppe war überhäuft mit Käse. In diesem Schuppen meinte man, eine italienische Suppe müsste mit Käse garniert sein. So mussten wir unser Essen tauschen und das Personal konnte nicht verstehen, dass ich keinen Käse mochte. Asien war bisher für mich eine Region in der ich nie Gefahr lief, Käse untergejubelt zu bekommen. Im Rahmen der Globalisierung schien diese Zeit nun allerdings vorbei zu sein. Nun denn, nichts hielt ewig. Während des Essens setzte auch schon die Live Musik ein. Das Gedröhne hielt sich glücklicherweise in Grenzen.

      Nach dem Bezahlen verabschiedete uns die Bedienung mit den Worten: „Wir freuen uns auf ihren nächsten Besuch“. Meine Antwort: „Seien sie versichert, dass dies nicht geschehen wird“, zauberte ein unverständliches „Warum?“, in sein Gesicht. Diese halbrohen Kartoffeln, die wir hier als Pommes verkauft bekamen und die mit Käse versaute Suppe waren für mich Grund genug, dieses Lokal nicht als einen meiner Favoriten zu listen.

      Im Hotel angekommen, setzten wir uns noch auf den Balkon, da es erst 20 Uhr war. Als uns allerdings die Moskitos als „Abendessen“ missbrauchen wollten, zogen wir uns ins Zimmer zurück. Nach einer Dusche lasen wir noch bis halb elf und machten dann das Licht aus.

      24.01.20, Freitag

      Kurz nach sechs Uhr unterhielten sich die Inder im Nachbarzimmer sehr laut. Wie sich später herausstellte, wohnte ein erwachsener Inder aus Mumbai mit seinen Eltern in dem Zimmer. „Die reisen am Sonntag ab und duschen leider jeden Morgen gegen sechs Uhr“, erklärt uns der Manager auf Nachfrage. Im Vergleich zum bisherigen Frühstück im Red Fox war hier „Schmalhans Küchenmeister“ angesagt. Später würden wir im Dorf ein kleines, zweites Frühstück machen müssen.

      So machten wir uns kurz danach auf und suchten den Weg ins Dorf. Dort sollte es einen großen Markt mit Obst geben. Ein Taxifahrer bot uns seine Dienste an und war erstaunt, dass wir lieber laufen wollten. „Da braucht ihr aber mindestens eine halbe Stunde. Es ist sehr weit bis zum Markt.“ Verkehrsmäßig wurde es immer lebhafter und lauter. Wir mussten tatsächlich immer auf den Verkehr hinter uns achten, da uns das ein- oder andere Fahrzeugt recht nahekam. Mehrfach fragten wir Einheimische nach dem Weg. Jeder schickte uns irgendwohin, wenn er sich nicht doch ehrlicherweise outete, dass er kein Englisch konnte. Wenn wir dann sagten, ein anderer hätte aber gesagt, wir sollten in diese Richtung gehen (obwohl der eben gefragte in die entgegengesetzte Richtung zeigte), meinte dieser: „Ja, da könnt ihr natürlich auch gehen… Schließlich erreichten wir unter sengender Hitze das Zentrum und dort auch den Marktplatz. Viel Auswahl zu guten Preisen. Je ein Kilo Passionsfrüchte, Mandarinen und Fingerbananen erstanden wir schließlich für knapp 6 €. Wir packten alles in den mitgebrachten Stoffbeutel, um Plastikmüll zu vermeiden. In einem Geschäft, speziell für Kuchen und Kekse nahmen wir für den Nachmittagskaffee ein halbes Pfund frischen Marmorkuchen und eine große Tüte Kekse für 1,50 € mit. Um ein Tuk-Tuk für die Rückfahrt zu bekommen, mussten wir mehrfach die Straßenseite wechseln, was immer mit der Gefahr verbunden war, von einem der unzähligen Fahrzeuge gestreift zu werden. „Augen zu – und durch!“ Diese Methode funktionierte immer noch am besten. Die Fahrer nicht ansehen und einfach gleichbleibend schnell die Straße überqueren. Es funktionierte tatsächlich. Sollte man allerdings plötzlich Angst verspüren und mitten im Getümmel stehen bleiben, kracht es garantiert. Schließlich fanden wir einen ganzen Pulk dieser lustigen, gelben Tuk-Tuks.

      Der Preis war schnell ausgehandelt. Allerdings wusste der Fahrer nicht, wo das Pinnacle Blue lag und erwartete von uns, dass wir ihm den Weg zeigten. Das war, als würde man bei der Bahn eine Fahrkarte von München nach Augsburg kaufen, muss dem Zugführer aber dann den Weg erklären und den Preis von 200 € sofort bezahlen. Wir fanden gemeinsam den Weg, gaben ihm 200 INR (ca.2,60 €) und stiegen aus. Nach einem kräftigen Zug aus der Wasserflasche machten wir uns direkt auf zum Strand, wo wir in einem der Lokale das Mittagessen bestellten.

      Nach gut zwei Stunden waren wir zurück. Ich machte die übliche Siesta, Achim arbeitete an den Bildern. Leider war das Internet hier so schlecht, dass wir den fertigen 2. Blog nicht hochladen konnten. Schade.

      Das Abendessen wollten wir nach dem Sonnenuntergang am Beach genießen. So gingen wir gegen 18 Uhr los, um uns am Strand ein Lokal auszusuchen. Konnte ja nicht schwer sein, unter den dutzenden von Restaurants etwas Passendes zu finden. Gregs Hütte sagte uns zu. Sie lag nicht weit vom Hauptweg entfernt. Wir bekamen noch einen freien Tisch außerhalb der Überdachung, die Füße im warmen Sand und den Wind um die Ohren wehend. 30 m entfernt standen dutzende von Touristen und Einheimische und warteten auf den Sonnenuntergang. Wir bestellten uns einen Mocktail und sahen dem feuerroten Ball zu, wie er am Horizont unterging. Das eigentliche Spektakel des Untergangs war ja nicht das Verschwinden der Sonne, sondern die Verfärbung des Himmels, kurz nachdem die Sonne weg war. Nach rund 10 Minuten kam dann das herrliche Farbenspiel. Der Himmel über uns färbte sich in den herrlichsten rot-, grau- und dunklen Blautönen. Recht schnell ließ das Spektakel aber nach und die Dunkelheit setzte schlagartig ein. Die Schaulustigen verschwanden danach. Es blieben nur die übrig, die das Abendessen am Strand genießen wollten. Das Personal fing an, die Liegen abzubauen, die Sonnenschirme wegzuräumen und alles mit Planen abzudecken. Auf dem Meer setzten die Fischerboote ihre Lichter, was dem Meer eine bunte Farbenpracht verlieh. Das Rauschen der Wellen hörten wir, sahen vom Meer allerdings nichts mehr. Gregs Hütte machte nun auch die Lichter an. Überall hingen Ballons und Lichterketten. Welch eine gemütliche, romantische Atmosphäre. Der Mocktail schmeckte durch das ungewohnte Sodawasser sehr gewöhnungsbedürftig, dafür war das Essen danach umso besser.

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