Die 33 schönsten Flussradwege in Deutschland mit GPS-Tracks Download. Oliver Kockskämper

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Die 33 schönsten Flussradwege in Deutschland mit GPS-Tracks Download - Oliver Kockskämper

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978-3-87073-739-9

       Tour 4, Oder-Neiße-Radweg

      Von Zittau nach Ueckermünde

      Radweg der Sachsen, Preußen und Pommern – mit dieser Umschreibung wird der Oder-Neiße-Radweg gerne beworben. In der Tat ist unsere Radreise entlang dieser geschichtsträchtigen Flüsse ein Erlebnis der besonderen Art. Wir können auf tschechischem Boden starten, durchradeln drei Bundesländer und haben immer wieder die Möglichkeit, einen Abstecher zu unserem Nachbarland Polen zu unternehmen. Neben diesem internationalen Flair erwarten uns erlebenswerte Landschaften und sehenswerte Städte.

      Flussradwege Info:

      630 km, durchgehende Beschilderung.

      Keine nennenswerten Steigungen. Die Route führt meist abseits des Straßenverkehrs über separate Rad- oder Feldwege, daher perfekt für Familien. Gelegentliche Passagen auf schwierigen Untergründen wie Schotter oder Sand.

      Start: Zittau (km 0) oder Liberec bzw. Novo Ves

      Ziel: Ahlbeck

      Info: Tourismusverband Oberlausitz – Niederschlesien e.V.,

      Tel.: 03591/487721

      www.radwandern-oberlausitz.de

      Zittau ist ein toller Ausgangspunkt für eine Radwanderung, denn die Altstadt macht so richtig Appetit auf mehr. Berühmt ist das Zittauer Fastentuch, das wir in der Kirche Zum Heiligen Kreuz finden. An der Klosterkirche sollten wir uns den sogenannten Hefftergiebel ansehen. Mehr über unseren Startort erfahren wir im Stadtmuseum, das im ehemaligen Franziskanerkloster untergebracht ist. Schon lange gibt es an der Stelle des heutigen Zittau eine Siedlung, denn einst verlief hier die Handelsroute nach Böhmen. König Ottokar II. definierte 1255 schließlich die Stadtgrenzen. Die Wehrmauer wurde einfach dort gezogen, wo er um die Stadt herum ritt. Ein Teil der Befestigungsanlage ist noch heute erhalten, so auch die Fleischerbastei von 1633. Rund um den Marktplatz stehen die schönsten Häuser, das Rathaus und der Marsbrunnen.

      Blumenpracht in Zittau

      Tipp: Wer´s perfekt haben möchte, beginnt die Radreise im tschechischen Isergebirge bei Nova Ves, denn hier an der Quelle der Neiße startet seit 2001 der offizielle Oder-Neiße-Radweg. Ob wir die Berg- oder die Talvariante bis Liberec wählen, ist nicht zuletzt eine Frage der Kondition.

       Die Hauptattraktion von Liberec steht weit oberhalb des Ortes – aus 1.012 m Höhe winkt das ausgefallen gestaltete Hotel Jested. Im historischen Zentrum des Wintersportorts Liberec können wir uns das Rathaus, das 1583 erbaute Schloss, die Wallenstein-Häuser und die Barockkirche des Heiligen Kreuzes ansehen.

      Wilde Schönheit oder schön verwildert?

      Los geht´s in Zittau (oder schon in Tschechien, s.o.). Durch Hirschfelde, Ostritz und am Berzdorfer See vorbei erreichen wir Görlitz. Ludwigsdorf, Rotenburg oder Podrosche sind Orte, die nicht jedem geläufig sind. Dann doch eher Bad Muskau, Forst oder der einst aus dem Verkehrsfunk bekannte Ort Guben.

      Vor gar nicht allzu langer Zeit wäre es undenkbar gewesen – heute ist es Alltag: Mit wenigen Pedaltritten können wir im Dreiländereck nach Polen oder nach Tschechien gelangen. Ist auch folgende Geschichte undenkbar? Dem Heiligen Hubertus erschien an dieser Stelle ein weißer Hirsch mit einem leuchtenden Kreuz zwischen dem Geweih. An jener Stelle, wo Hubertus den Hirsch weihte, entstand der heutige Ort Hirschfelde. Auch, dass der eiserne Vorhang fällt, war lange Zeit undenkbar! Wer sich lieber dem „Weltlichen“ widmet, sieht sich die prachtvollen Umgebindehäuser – teils mit Fachwerk – an. Dann steuern wir die evangelische Kirche oder den schmucken Marktplatz an.

      Kurz vor Ostritz sehen wir uns das Klosterstift St. Marienthal an. Es wurde 1234 gegründet und ist damit das älteste Zisterzienserinnen-Kloster Deutschlands.

      Ostritz zählte einst zum sogenannten „Schwarzen Dreieck“. In den 1970er bis 1990er Jahren wurde hier im Dreiländereck die Umwelt massiv zerstört. Dies lag teils an der schwefelhaltigen Braunkohle, die nach dem Abbau und der Verstromung in der Region zu saurem Regen führte. Im Rahmen der Expo 2000 wandelte sich das Bild völlig – da wurde Ostritz eine Energieökologische Modellstadt.

      Der Berzdorfer See ist auch ein Zeuge des Braunkohle-Abbaus. Wo einst die mächtigen Bagger wühlten, ist ein Naherholungsgebiet entstanden. Die ersten Badegäste werden für 2011 erwartet.

      Rast mit Weitblick

      Die Altstadt von Görlitz ist einfach toll – sie steht zu Recht komplett unter Denkmalschutz und markiert damit das größte Flächendenkmal Deutschlands. Höhepunkte sind die Dreifaltigkeitskirche, das Heilige Grab (in üppigem Grün eingebettete Reproduktion aus dem 15.Jahruhundert der Heiligen Stätte in Jerusalem) die barocken Bürgerhäuser, die Frauenkirche und die Landskronbrauerei, in der wir an einer Führung teilnehmen können. Für das moderne, zusammenwachsende Europa steht die ebenso moderne Brücke, die Görlitz seit 2004 mit dem benachbarten Zgorzelec in Polen verbindet.

      In strahlendem Weiß lacht uns die Kirche von Ludwigsdorf an, während im Ortsteil Niederludwigsdorf am Mühlengraben seit 1305 eine Wassermühle erwähnt wird.

      Während sich Görlitz „östlichste Stadt Deutschlands“ nennt, schmückt sich Rothenburg mit dem Attribut „östlichste Kleinstadt“ des Landes zu sein. Ein Besuch des Heimatmuseums ist ebenso lohnenswert wie der im Park, denn zur rechten Zeit blühen hier Azaleen und Rhododendren.

      Noch mal „östlichste“? Nun gut, Zentendorf zählt als die östlichste Gemeinde Deutschlands, die eigentlich „Neißeaue“ heißt.

      Tipp: Ein Besuch der Kulturinsel Einsiedel (bei Zentendorf) ist Pflicht.1989 wurde auf diesem Eiland von Jürgen Bergmann „Künstlerische Holzgestaltung“ in die Praxis umgesetzt. Neben den ausgefallenen Exponaten ist vor allem der Abenteuerspielplatz eine Wucht. Veranstaltungsräume, Bühnen und Verpflegungsmöglichkeiten machen die Kulturinsel zu einem Ausflugsziel für Jung und Alt.

      Einen der größten Landschaftsparks Europas können wir mit dem Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau genießen. Er wurde zu Recht zum UNESCO-Kulturerbe erklärt. Vermutlich auch nicht zuletzt, weil ein Teil des Parks auf polnischem Boden liegt. Zu verdanken haben wir das alles dem Landschaftsarchitekten Herrmann von Pückler-Muskau. Mitten in den über 830 ha Grün liegt das tolle Neue Schloss, das 1653 für Fürst Pückler am See errichtet wurde. Sehenswert sind aber auch das Alte Schloss, die Turmvilla, die Jacobuskirche und die historische Gasse mit dem Namen „Schmelze“.

      Technikfans kommen in Forst wieder auf ihre Kosten. Das Brandenburgische Textilmuseum erklärt uns den

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