Die 33 schönsten Flussradwege in Deutschland mit GPS-Tracks Download. Oliver Kockskämper
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Wir kühlen uns im Kleinen und im Großen Wentowsee ab, sehen uns den Umweltbahnhof in Seilershof an und kommen bei Burgwall ins Zentrum des Torfabbaus, was uns an den zahllosen künstlichen Seen deutlich wird.
Tipp: Den Besuch des Ziegelparks Mildenberg können wir mit einer Fahrt in der Tonlore krönen. So kommen wir auch zum aktiven Tagebau Burgwall, den wir besichtigen können.
Historische Gebäude können wir uns dann wieder in Zehdenick ansehen, allen voran das Zisterzienserinnen-Kloster mit der Klostergalerie. Direkt am Wegesrand liegen das Schiffermuseum und die alte Schleuse.
Nachdem wir uns im Heimatmuseum von Liebenwalde über die Geschichte informiert haben, sehen wir uns im ehemaligen Stadtgefängnis das „Museum im Knast“ an. Dann gelangen wir am Ufer des Lehnitzsees nach Oranienburg. Hier stehen der Besuch des Schlosses und seiner Orangerie sowie des Kreismuseums auf dem Programm. Ein dunkles Kapitel der Geschichte lernen wir kennen, wenn wir die Gedenkstätte zum KZ Sachsenhausen besuchen.
In Hennigsdorf geht es noch beschaulich zu. So können wir uns ganz entspannt auf das Ausflugsschiff begeben oder uns das Alte Wasserwerk, das Alte Rathaus und die Fußgängerzone ansehen.
Tipp: In bzw. hinter Hennigsdorf bieten sich zwei „Abstecher“ an, die jeder für sich aber mehrere Tage füllen können: Der sportliche Abstecher führt entlang des Berliner Mauerwegs. Auf rund 160 km wird uns hier, am ehemaligen Mauerverlauf, die Geschichte der deutschen Teilung vor Augen geführt. Dabei werden auch die fünf Gedenkstätten zur Berliner Mauer angesteuert, unter ihnen der an der Bernauer Straße. Die gezeigten Bilder gehen oftmals unter die Haut.
Der zweite „Abstecher“ führt von Spandau entlang des Hohenzollernkanals in die Stadtmitte von Berlin.
Unser Abstecher-Weg bringt uns geradewegs am Reichstag vorbei zum Brandenburger Tor, das Symbol für die deutsche Trennung und die deutsche Einheit gleichermaßen geworden ist. Vom Brandenburger Tor führt die Straße des 17. Juni schnurgerade durch die grüne Lunge zur Siegessäule. Auf der anderen Seite des Tores beginnt die berühmte Avenue Unter den Linden, die am Schlossplatz vorbei zum unter Kaiser Wilhelm II. 1894–1905 neu erbauten Dom führt. Hier liegen auf einer Insel mitten in der Spree, die sich Museumsinsel nennt, Ausstellungen von Weltrang. Zwischen 1830 und 1930 entstand hier „im Fluss“ eine „Tempelstadt der Künste“. Unter ihnen das Alte Museum, das Bode-Museum, das Pergamonmuseum oder das Vorderasiatische Museum. Prunkstück im Neuen Museum ist die weltberühmte Büste der ägyptischen Königin Nofretete.
Weiter geht´s von Berlin bzw. Spandau aus am Wannsee vorbei durch Potsdam, Werder und Ketzin, ehe wir nach Brandenburg an der Havel kommen.
Wir tangieren den Ortsteil Glienicke, der einst eine Mustersiedlung der DDR war. 1973 schafften es zwei Familien, durch einen 19 m langen Tunnel in den Westen zu flüchten, obwohl die Region wegen des hohen Grundwasserspiegels als „nicht tunnelgefährdet“ galt. Berühmt war im kalten Krieg die Glienicker Brücke, die nur ausgewählte Personen passieren durften. Nicht umsonst trug sie den Beinamen „Agentenbrücke“.
Rund um „Berlins Badewanne“, den Großen Wannsee, ist heute Entspannung angesagt. Zudem können wir uns einige tolle Villen in oft bester Lage ansehen.
Potsdam ist eine der Hauptattraktionen unserer Reise. Wie in eine vergangene Zeit versetzt kommen wir uns beim Rundgang durch die historische Altstadt vor – ob das Alte Rathaus am Alten Markt oder die schönen Fassaden am Neuen Markt, der neue Lustgarten mit der Nikolaikirche oder beim Besuch der Historischen Quartiere. Sehenswertes gibt es in Hülle und Fülle. Unter den historischen Quartieren versteht man das Weberviertel, das Villenviertel Neubabelsberg, das Holländische Viertel und die Russische Kolonie Alexandrowka. Wer mehr Zeit hat, taucht ein in die fiktive Welt der Filmstudios Babelsberg. Pflicht ist in jedem Falle der Besuch des Schlosses Sanssouci, das einst als Sommerresidenz für Friedrich den Großen diente. Ein Rundgang durch die weitläufigen Gärten ist ein Fest für alle Sinne!
Durch idyllische Landschaft und kleine Orte geht es entlang der Havel nach Brandenburg an der Havel. Die Bomben des Zweiten Weltkriegs fielen vor allem auf die nahe gelegene Hauptstadt Berlin, so konnte die Altstadt den Krieg fast unversehrt überstehen. Vor der Staffelgiebel-Fassade des Rathauses erzählt uns der 5,35 m hohe 1474 erschaffene Roland, dass hier einst eine mittelalterliche Rechtsordnung gepflegt wurde. Aus jener Zeit stammen auch noch die Reste der Stadtmauer mit den vier Türmen. Über viele Jahrhunderte wurde der Dom St. Peter und Paul ständig erweitert, bis das heutige Bauwerk stand.
Weiter geht´s von Brandenburg an der Havel durch Premnitz und Rathenow. Schließlich erreichen wir bei Havelberg die Mündung in die Elbe.
Nun kommt wieder eine „Abkühlstrecke“ für heiße Sommertouren – Bademöglichkeiten haben wir bei der Umrundung von Breitlingsee, Mösersche See, Heiliger See und Plauer See, ehe es durch viel Grün zum Havelsee geht.
Premnitz gilt als bedeutender Industriestandort der Region, andere schätzen eher die Gegend als Wassersportgebiet.
Kennen Sie eine Vierspindelschleifmaschine? Sie wurde um 1800 von Johann Heinrich August Duncker aus Rathenow entwickelt. Damit konnte die Fertigung von Brillengläsern wesentlich wirtschaftlicher durchgeführt werden – als Erinnerung an diese Zeit gibt es heute den Optipark, in dem das bei Insidern bekannte Brachymedial-Fernrohr zu sehen ist. Eine tolle Symbiose aus Altem und Neuem ist auch an der Kirchbergbrücke und am Alten Hafen gelungen, dessen Stufen zum Verweilen einladen. Auf dem Rathenower Weinberg steht seit 1914 der sehenswerte Bismarckturm am Ende eines hübsch angelegten Gartens. Er erinnert daran, dass die Wahlmänner aus Rathenow dafür sorgten, dass Bismarck 1849 in den preußischen Landtag gewählt wurde.
Der Hohenauer See liegt rechts von uns – hier gibt es einen Ort mit dem netten Namen „Wassersuppe“. Durch ruhige Natur und das 1381 als „Grocz“ erstmals erwähnte Grütz kommen wir nach Schollene, wo die Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen-Anhalt durch die Havel verläuft. Der Gülper See bei Garz ist die letzte größere Möglichkeit zum Schwimmen, ehe wir in Havelberg das Ende unseres Radweges erreichen. Und das könnte spektakulärer kaum sein, denn das historische Zentrum liegt auf einer Insel mitten in der Havel. Und als ob dieses herrliche Panorama nicht ausreichen würde, gibt es in Havelberg auch noch einen Dom namens St. Marien – mit Brandenburg ist die Stadt damit der älteste Bischofssitz östlich der Elbe. Die kirchlichen Wurzeln werden durch die Stadtkirche St. Laurentius, das Prämonstratenserdomstift und durch die Hospitalskirchen St. Anna und St. Spiritus unterstrichen.
Tipp: Der Havelberger Pferdemarkt ist weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt. Meist wechseln um die 500 Pferde ihren Besitzer. Viele der Besucher kommen nicht nur für die stolzen Vierbeiner, sondern auch für die Kirmes und das bunte Höhenfeuerwerk.
Auf zum Segeln!
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