Die 33 schönsten Flussradwege in Deutschland mit GPS-Tracks Download. Oliver Kockskämper
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Weiter geht´s von Oyten am nördlichen Stadtrand von Bremen entlang nach Borgfeld und Burg-Grambke. Nach der Überquerung der Lesum rollen wir aus zur Wesermündung. Der offizielle Endpunkt der Route liegt eine Fährfahrt entfernt auf der anderen Weserseite in Lemwerder.
„Borgfelder Wümmewiesen“ – so heißt das Naturschutzgebiet, mit dem uns das kleine Bundesland Bremen empfängt. In dieser Idylle fühlen sich auch zahllose Vögel wohl, die hier auch gerne für Nachwuchs sorgen. Der bekannteste Name des Ortes dürfte die Familie Jacobs sein – Kaffee aus deren Hause dürfte vermutlich fast jeder schon einmal getrunken haben.
Blockland heißt die dünn besiedelte Gegend, durch die wir radeln. Charakteristisch für die Region sind die Fleete. Diese Entwässerungsgräben entstanden um 1864, um das Land besser nutzbar zu machen.
Auf der anderen Wümme-Seite liegt der Bremer Vorort Lilienthal. Im örtlichen Heimatmuseum können wir u. a. ein Modell der Sterne sehen. Es erzählt aus der Zeit, in der im Amtsgarten die größte Sternwarte Europas stand, die vom Astronom Dr. Schroeter eingerichtet wurde. Weitere Rückblicke in die Geschichte gestatten das Kutschen- und Schulmuseum und das Kulturzentrum „Murkens Hof“.
Die Mündung der Lesum in die Weser hält eine besondere Sehenswürdigkeit für uns bereit – das Schulschiff „Deutschland“ hat hier seinen Ankerplatz gefunden. Nicht zufällig, denn hier bei Bremen-Vegesack wurde im 17. Jahrhundert der erste deutsche Hafen anlegt, der aus menschlicher Hand stammte. Riesige Kieferknochen von Walen (heute in Bronze gegossen) zeugen davon, dass Vegesack einst eine Metropole der Wal- und Heringsfangflotte war.
Brotzeit im Grünen
In Lemwerder treffen wir auf den Weser-Radweg. Ihm können wir flussabwärts zur Nordsee oder flussaufwärts in die Innenstadt Bremens folgen. Wer das schon eher haben möchte, kann den Wümme-Radweg auch schon hinter Borgfeld verlassen und auf dem Radfernweg Hamburg-Bremen ins Zentrum der Weser-Metropole radeln.
Die Bremer Stadtmusikanten haben die Hansestadt bekannt gemacht, als UNESCO-Welterbe verewigt wurden aber die Roland-Statue und das Rathaus. Sie gehören ebenso wie der Dom St. Petri zur Altstadt, die am Marktplatz ohne Frage ihren Höhepunkt findet. Wer hier seine Blicke noch losreißen kann, macht sich auf zum Fassaden-Schauen an der Böttcherstraße oder zum Staunen im Schnoorviertel.
Kartentipp:
Wümme-Radweg, Radwanderkarte 1:50.000, Spiralbindung, ISBN 978-3-87073-274-5
Von Neustrelitz nach Havelberg
Was könnte einen schöneren Auftakt für eine Radwanderung bilden, als die Mecklenburgische Seenplatte? Wir können wählen, ob wir bei Waren (Müritz) oder bei Neustrelitz einsteigen. Durch so geschichtsträchtige Orte wie Oranienburg rollen wir in die deutsche Bundeshauptstadt Berlin. Nachdem wir uns zumindest einen Bruchteil der Sehenswürdigkeiten angesehen haben, tut es gut, dass das Brandenburgische Havelland eher ländliche Idylle für uns bereit hält. Trotz der Nähe Berlins können wir ohne Massen von Radlern um uns herum ganz entspannt auf bestens präparierten Wegen radeln.
Flussradwege Info:
371 km, durchgehende Beschilderung. Keine nennenswerten Steigungen. Die Route führt meist abseits des Straßenverkehrs über separate Rad- oder Feldwege bzw. Nebenstraßen, daher perfekt für Familien.
Start: Neustrelitz oder Waren / Müritz
Ziel: Havelberg
Info: Koordinierungsstelle Havel-Radweg, Stendal, Tel.: 03931/60-6
Es ist mehr als nur eine Überlegung wert, die Radreise in Waren (Müritz) zu beginnen, denn wir sind hier im Zentrum der Mecklenburgischen Seenplatte. Die tolle Altstadt Warens liegt am Müritzsee, der mit 117 qkm der größte Binnensee Deutschlands ist. Der Name stammt aus dem Slawischen, die das „kleine Meer“ als „Morce“ bezeichneten. Das ist auch der Grund, warum man von „der“ Müritz redet. Was sich in seinen Fluten so alles tummelt, können wir im größten Süßwasser-Aquarium Deutschlands sehen.
Die Herzöge von Mecklenburg-Strelitz gründeten 1733 die „neue“ Residenzstadt, die sich fortan Neustrelitz nannte. Zeitgleich wurde das dortige Jagdschloss zu einer prunkvollen Residenz umgebaut. Nachdem wir uns auch den herrlichen Schlossgarten angesehen haben, können wir einer der acht Straßen folgen, die sternförmig auf den historischen Marktplatz zulaufen.
Wasser – unser Begleiter
Tipp: Wer nicht sofort in die eigentliche Radtour „Havelradweg“ starten möchte und sich länger in der Region aufhält, sollte es nicht versäumen, die umliegende Landschaft zu erkunden. Mit dem Seen-Radweg haben wir einen bestens ausgebauten und beschilderten roten Faden dafür zur Verfügung.
Preußische Pracht
Los geht´s in Waren (Müritz) oder in Neustrelitz. Von beiden Orten fahren wir zum Woblitzsee bzw. nach Wesenberg. Die nächsten Kilometer verlaufen parallel zum Radfernweg Mecklenburgische Seenplatte bzw. parallel zum Radweg Berlin-Kopenhagen. So radeln wir gemütlich durch Fürstenberg, Zehdenick und Liebenwalde nach Oranienburg. Hinter Hennigsdorf streifen wir bei Spandau die Randgebiete von Berlin.
Wesenberg wurde um 1250 gegründet. Wenig später entstand eine Burg, von der noch der so genannte Fangelturm und die Burgmauer erhalten sind. Rund 600 Jahre alt ist die Linde, die uns den Weg zur Kirche von Wesenberg weist. In der Kirche weckt die einer mystischen Sage nach eigentümlich geschmiedete Kette unser Interesse. Sie soll vom Teufel persönlich geschmiedet worden sein.
Vor Fürstenberg können wir einen Umweg über den Stechlinsee unternehmen, der als einer der klarsten Seen des Landes gilt. Die Stadt selbst liegt am Röblin- und am Schwedtsee, weshalb sie sich auch „Wasserstadt“ nennen darf.
Tipp: Kennen Sie einen Kaffenkahn? Sie können es bei einer Fahrt über die Seen um Fürstenberg herum kennen lernen. Bis Ende des 19. Jahrhunderts gab es von diesem Transportmittel, bei dem die Kaffen genannten Bug- und Heckspitzen hochgebogen sind.
Hinter Fürstenberg kommen wir am Stolpsee entlang nach Himmelpfort. Hier gehen vor Weihnachten Tausende von Briefen ein, in denen sich die Wunschzettel von Kindern für den Weihnachtsmann verbergen. Wer nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubt, sieht sich