Die 33 schönsten Flussradwege in Deutschland mit GPS-Tracks Download. Oliver Kockskämper
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Als Perle des Barock gilt die katholische Stiftskirche St. Marien in Neuzell. Nicht weit entfernt liegt die Klosterbrauerei mit verführerisch frischem Bier.
Um die Altstadt von Guben zu entdecken, müssen wir hinüber auf die polnische Seite. Diesseits des Flusses finden wir das ausgefallene Technische Museum der Hutindustrie, das Museum in der Sprucker Mühle und das Deutsch-Slawische Kulturzentrum.
Weiter geht´s von Guben via Groß Breesen und Eisenhüttenstadt nach Frankfurt (Oder). Lebus, Groß Neuendorf und die Oderauen stehen auf dem Programm bis Schwedt.
Der Name ist Programm: Beim Örtchen Neißemünde fließt die Neiße in die Oder.
Auch bei Eisenhüttenstadt ist der Name Programm: Rund um das „Eisenhüttenkombinat Ost“ (EKO) baute die DDR die erste sozialistische Stadt. Die damalige Planstadt steht heute unter Denkmalschutz.
„Kleiststadt“ – diesen Titel darf Frankfurt (Oder) ganz offiziell führen, weil 1777 der berühmte Literat Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist hier geboren wurde. Ein Kleist-Museum erzählt mehr aus dem Leben und Wirken des umstrittenen Künstlers. Vom schicken Oderturm aus können wir die Innenstadt und den Lennépark überblicken. Dabei fällt die St. Marienkirche auf, ist sie doch die größte Hallenkirche im Stile der Backsteingotik.
Hinter Frankfurt (Oder) radeln wir durch das (!) Oderbruch, was vielen noch bekannt sein dürfte aus den Fernsehbildern zur Überschwemmung. Bruch wird von Sumpf bzw. Moor hergeleitet. In dem Gebiet mündet auch die Warthe und andere Nebenflüsse in die Oder. Aufgrund der Wassermengen ist diese Niederung seit jeher ein Überschwemmungsgebiet, was man im 18. Jahrhundert durch Trockenlegungen einzudämmen versuchte. Die feuchte Gegend ist quasi ein gedeckter Tisch für Störche, Kormorane und Reiher. Die anschließende Fahrstrecke führt durch das Naturschutzgebiet Unteres Odertal.
Der kleine Ort Stolpe verführt mit einem Herrenhaus und mit Resten der Burg Stolpe zu einem Aufenthalt. Der Bergfried ist noch bestens erhalten.
Kennen Sie schon den „Grützpott“? Nein – mit Essen hat das nicht zu tun! Es ist vielmehr der Wehrturm von Schwedt (Oder), der im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Der Aufstieg lohnt sich, um diese herrliche Landschaft zu überblicken. Ein Tabakspeicher aus dem Jahre 1836 dient heute als Heimstatt für die Bibliothek.
Weiter geht´s von Schwedt über Gartz nach Mescherin, wo wir die Oder nach Westen hin verlassen. Penkun, Löcknitz, Blankensee und Hintersee weisen uns den Weg Richtung Neuwarper See. Von Warsin geht es parallel zur Ostseeküste nach Ueckermünde und weiter nach Ahlbeck.
Das Markenzeichen von Gartz ist die Stadtmauer, die mit Storchenturm, Stettiner Tor und Pulverturm noch bestens in Schuss ist. Sie umkreist die Altstadt mit einigen alten Ackerbürgerhäusern und dem im 13. Jahrhundert gebauten Heilig-Geist-Spital. Der Blaue Hut gehörte auch einst zur Stadtumwehrung. Dieser Wachturm war einst 23 m hoch, seit der Zerstörung im 2. Weltkrieg misst er nur noch 9 m. In nettem Fachwerk kommt der Kanonenschuppen daher, der um 1850 als Kanonenlager erbaut wurde. Inzwischen bietet er Platz für Kulturveranstaltungen.
Tipp: Warum nicht einmal das Fortbewegungsmittel wechseln? Mit dem Kanu können wir das Labyrinth der Wasserläufe im Unteren Odertal bestens erkunden. Neben völliger Abgeschiedenheit und Ruhe bekommen wir noch seltene Tierarten geboten, wie den Seeadler oder Biber.
Penkun ist eine der kleinsten Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Dennoch gibt es eine lange Geschichte, die nicht zuletzt auch durch das Schloss bestimmt wurde. Dies wurde schon 1198 begonnen und in den folgenden Jahrhunderten mehrfach um- und angebaut. Im ehemaligen Verwalterhaus ist seit 2008 ein Museum untergebracht. Neben dem Schlosssee gibt es noch zwei weitere Seen, in denen wir uns erfrischen können.
Nach einer der kleinsten Städte nun einer der ältesten Orte des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern: Löcknitz wurde in einer bischöflichen Urkunde schon im Jahre 1212 erwähnt. Weithin sichtbar sind die Kirche bzw. deren Turm und der Bergfried der ehemaligen Burg. Ganz in der Nähe liegt der Leichensee. Der soll seinen Namen deshalb führen, weil die Raubritter der Burg ihre beraubten und erschlagenen Opfer in diesen See geworfen haben.
Beste Wege nur für uns
Nachdem wir uns im Blankensee abgekühlt oder in der örtlichen Heimatstube außergewöhnlich übernachtet haben, kommen wir zum Neuwarper See, zum Stettiner Haff und weiter zur Ostsee.
Der mit dem Prädikat „familienfreundliche Stadt“ ausgezeichnete Etappenort unserer Radreise ist Ueckermünde. Auf den Spuren der pommerschen Herzöge können wir uns ins Haffmuseum begeben und dann am Hafen die tolle Kulisse bestaunen. Großer Beliebtheit erfreut sich der Tierpark mit mehreren begehbaren Gehegen. Einer der schönsten Häfen Deutschlands ist ohne Frage die Lagunenstadt Ueckermünde, in der nicht nur maritime Herzen höher schlagen. Zum Abschluss legen wir uns an den strahlend weißen Strand und planen unsere nächste Radwanderung.
Kartentipp:
Oder-Neiße-Radweg,
ADFC-Radreiseführer 1:75.000,
Spiralbindung, ISBN 978-3-87073-644-6
Von Hövelhof nach Emden
Fragt man gestandene Tourenfahrer nach dem EmsRadweg, so wird in aller Regel über die Streckenabschnitte nördlich von Rheine berichtet. Selten trifft man auf Radfahrer, die die Ems von der Quelle an beradelt haben. Überraschend, denn die ersten Kilometer sind nicht minder reizvoll als die nördliche Passage. Ein Grund mehr, vom ostwestfälischen Hövelhof nördlich von Paderborn ins Vergnügen zu starten. Tolle historische Städte begleiten unseren Weg durchs Münsterland, ehe wir immer am Wasser entlang Richtung Norden driften. Natürlich bringen wir „die Sache zu Ende“ und folgen der Ems bis zur Mündung in die Nordsee bei Emden.
Flussradwege Info:
375 km, durchgehende Beschilderung. Außer ein paar Hügeln keine größeren Steigungen. Die Route führt meist abseits des Straßenverkehrs über separate Rad- oder Feldwege, daher perfekt für Familien.
Start: Hövelhof,
Ziel: Emden.
Info: Interessengemeinschaft EmsRadweg, Hövelhof, Tel.: 05257/5009124
„Na das geht ja schon gut los“ – direkt am Startpunkt unseres Radweges bereitet uns das Informationszentrum „EmsQuellen/EmsRadweg“ auf das vor, was uns noch erwartet. Dabei geht es nicht nur um das Quellgebiet und den Fluss, sondern auch um Geschichte(n) und Sehenswertes auf der gesamten Strecke. Überraschend ist, dass es nicht nur bei Lüneburg ausgedehnte Heideflächen gibt, sondern auch hier, nur dass die Heide hier Senne heißt. Trotzdem fühlen sich auch hier die Heidschnucken