Sie senden den Wandel. Viviana Uriona

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zwischen dem in vielen nationalen Rechtsordnungen und den Menschenrechten historisch viel früher bereits anerkannten Recht der Meinungsäußerungsfreiheit sowie dem der Pressefreiheit29 einerseits und dem diskutierten Recht auf Kommunikation andererseits. Diese Verhältnis erhellt sich, wenn diese »älteren« Rechte als Teilmenge des neuen Rechtes eingeordnet werden, das insoweit weitgehender ist, als dass es das durchsetzbare Recht für eine wirksame Massenkommunikation für jeden Menschen beinhaltet und die Garantien der älteren Rechte beibehält. Das neue Recht wird dabei in kritischer Auseinandersetzung mit den realen Beschränkungen der alten Rechte diskutiert, wobei die Diskussion in inhaltlicher Hinsicht nicht erst seit kurzem stattfindet.

      Für die Ausübung der allgemeinen Meinungsfreiheit im privaten Bereich mag dies zutreffend sein. Mit Blick auf die die Meinungsfreiheit konkretisierende Pressefreiheit »genießt« die übergroße Zahl der Menschen dieses Recht nur als Empfänger*innen von Informationen, weil es ihnen an den materiellen Grundlagen für eine wirksame Massenkommunikation fehlt. Es ist nun nicht ungewöhnlich, dass in einer arbeitsteiligen Gesellschaft Wenige etwas Konkretes für Viele produzieren. Das stört für sich genommen auch nicht sonderlich, wenn es um Grünkohl, Taschenrechner oder Jeans geht. Der Medienbetrieb (re)produziert jedoch als Hegemonie die Informationen, die die kapitalistische Struktur der Gesellschaft betreffen.

      Pressefreiheit ist das Recht von Wenigen, den Vielen die Welt zu erklären, und dies oft auch noch so, dass diese Vielen an dieser Welt besser nichts Entscheidendes ändern möchten. Was mögen sich dagegen wohl die Vielen zu erzählen beginnen, wenn sie sich gegenseitig zuhören könnten? Was würden sie dann verändern wollen? Es ist dieses Experiment eines symmetrischen Massen-Kommunizierens33, dem das Recht auf Kommunikation Vorschub leisten will.

      Im deutschsprachigen Raum brauchte es fast 20 Jahre, bis nach dem Zusammenbruch Hitlerdeutschlands die Ansätze von Lewin wieder interdisziplinär diskutiert wurden. Weiterführende Lektüre bei: Unger, H. von (2014): Partizipative Ansätze. Einführung in die Forschungspraxis, Berlin.

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