Ethnobombe. Michael Exner

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Ethnobombe - Michael Exner

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beiseitegeschoben, weil er einfach zu ungeheuerlich war. Jetzt gehen wir dem wieder nach, nur dass wir den Kreis der Verdächtigen stark erweitert haben.

      Fünftens: Sie sehen sicherlich gelegentlich fern, aber es gibt keinen Sender mehr, der noch den Überblick über die Ereignisse weltweit hat. Wir sind die Einzigen, die noch ein einigermaßen funktionierendes Netzwerk haben. Dazu nur so viel: Alle Kontinente und größeren Inseln außer Australien und Neuseeland sind von der Pandemie betroffen, es gibt nur noch einige Hundert kleinere und mittlere Inseln sowie einige tausend Schiffe weltweit, auf denen noch keine Infektionsfälle aufgetreten sind.

      Sechstens: „Die Zahlen, die Dr. Graber Ihnen nannte zu Inkubationszeit, Letalität usw. haben sich weitgehend bestätigt. Wenn es Veränderungen gibt, dann eher im Nachkommabereich. Eines ist allerdings neu: Wir kennen jetzt die Dauer der Erkrankung: Der Krankheitsverlauf tritt in zwei Schüben auf. Drei bis fünf Tage nach der Infektion treten die ersten Symptome auf. Wenige Tage später sterben etwa 20 Prozent der Erkrankten, besonders Patienten mit Vorerkrankungen, also geschwächtem Immunsystem. Bei den anderen tritt zunächst eine kurzzeitige Verbesserung des Allgemeinbefindens ein, ein sogenannter ‚fauler Frieden‘. Nach weiteren 6 bis zehn Tagen erliegen weitere 60 Prozent der Infizierten ihrer Erkrankung. Der Rest hat einigermaßen gute Chancen, zu gesunden.

      Ich bitte jetzt Prof. da Sibo um seinen zusammenfassenden Bericht, danach Prof. Mauters.“

       New York/Oriskany/Maaru

      „Trotzdem müssen wir die Wissenschaftler bei den neuesten Entwicklungen mit einbeziehen.“ Kampa war wie immer hartnäckig.

      „Sie sollten wissen, wie unbeliebt wir sind, speziell bei dieser Sorte Mensch.“ Karregeens Protest war lahm. Er wehrte sich nur noch der Ordnung halber. Außerdem war er es nicht gewohnt, einfach überfahren zu werden. Doch hatte diese Frau etwas, dem man nicht widerstehen konnte. Nicht umsonst hatte sie sich gegen sechs Bewerber bei der Wahl zur UN-Generalsekretärin durchgesetzt. Man sagte ihr nicht nur einen eisernen Willen nach, sondern auch Zielstrebigkeit bis zur vollendeten Sturheit. Karregeen gab vorsichtig nach. „An wen dachten sie?“

      „An zunächst zwei Personen.“

      „Was heißt zunächst?“ Karregeen fuhr hoch.

      „Langsam, ich spreche von den beiden Koordinatoren, Prof. Mauters und Prof. da Sibo. Dieses 'zunächst' bezieht sich auf eine dritte Person, die Ihnen bestens bekannt sein dürfte durch die Berichte Ihrer Kontaktleute. Ich meine Sara Sander.“

      Karregeen wartete. Er war gespannt, wie Kampa das begründen wollte.

      „Sie hat exzellente Kontakte zu allen Leuten auf dem Schiff. Sie ist praktisch das Bindeglied zwischen allen Gruppierungen und sie denkt interdisziplinär. Ich darf Sie daran erinnern, dass von ihr der Tipp kam mit dieser 'Liga der Vernunft'.

      „Was sich ja wohl als Luftnummer erwiesen hat.“ knurrte der CIA- Mann.

      „Sie werden unsachlich.“ Kampa war erstaunlich sanft. „Wann können wir uns zusammensetzen?“ Für Anna Kampa schien der Disput beendet zu sein.

      „Wann immer Sie wollen, wir haben einen abhörsicheren Raum auf der 'Maaru'.

      Jetzt war es Kampa, die erstaunt aufschaute.

      Zwei Stunden später saßen Mauters, da Sibo, Sander und Winter in einer kleinen Bar mittschiffs. Man hatte die Einrichtung erhalten und nur durch jede Menge Kommunikationstechnik ergänzt.

      Jeden hatten sie aus irgendeiner Arbeit gerissen, ohne ihnen zu sagen, worum es in dieser Besprechung ging. Entsprechend verärgert waren alle, besonders da Sibo, der eine wichtige Versuchsreihe verschieben musste.

      Hinter der Bar fuhr ein 90-Zoll-Bildschirm hoch, auf dem sowohl Kampa als auch zwei Herren zu sehen waren, die sie nicht kannten.

      Während Sara noch überlegte, wieso Jonas Winter an der Besprechung teilnahm, ergriff Kampa das Wort: „Guten Tag, meine Damen und Herren, ich bitte zunächst um Entschuldigung, dass wir Sie so unvermittelt und ohne Begründung aus der Arbeit gerissen haben. Offensichtlich haben sich in den letzten Stunden Aspekte ergeben, über die Sie unterrichtet werden müssen. Von der 'Oriskany' zugeschaltet sehen Sie hier die Herren Olmaz und Karregeen. Sie werden Ihnen die Fakten unterbreiten.“

      Sara fiel sofort auf, dass Kampa keinen der Teilnehmer auf der 'Maaru' vorstellte. 'Die kennen uns längst.' Sie nickte unwillkürlich und schaute Winter an. Der lächelte freundlich zurück.

      Olmaz begann ohne Begrüßung: „Während Sie hier unermüdlich das Virus jagen, waren wir auch nicht untätig…“

      „Wer ist 'wir'?“ kam sofort von Mauters. Man sah ihr an, dass sie nur auf einen Anlass gewartet hatte, um ihrem Unmut Luft zu machen. Aber Olmaz ging bereitwillig auf ihren Einwurf ein.

      „Wir, das sind eine Gruppe von Geheimdienstleuten, eher ein Konglomerat aus verschiedenen Geheimdiensten. Etwas, was es so noch nie gab.“ Er grinste schief.

      „Geht es etwas genauer?“ Prof. Mauters war noch nicht zufrieden gestellt.

      „Nun, mein Name ist Solman Olmaz, ich bin vom MI6, dieser Herr hier heißt Peter Karregeen und ist von der CIA.“

      „Wir machen daraus kein Geheimnis, jedenfalls nicht Ihnen gegenüber. Wir möchten nur, dass Sie nicht in die Mannschaft tragen, was Sie heute hier hören.“ Übergangslos übernahm der andere, Karregeen.

      „Wir wissen, dass Sie praktisch auf der Stelle treten, weil Ihnen der erste Erregertyp fehlt. Sie bekommen immer nur die nachfolgenden Mutationen, bei denen Sie dann versuchen, anhand von Gemeinsamkeiten auf das ursprüngliche Virus zu schließen. Einigermaßen korrekt, Herr Professor?“ Da Sibo machte eine vage Handbewegung, die alles Mögliche heißen konnte.

      „Gut, vielleicht können wir Ihnen helfen. In den letzten Tagen haben wir verschiedene Modelle durchgerechnet, die anhand der Inkubationszeit, den Zeitpunkten des Ausbrechens der Krankheit an den drei bekannten Standorten und den Plänen der Fluggesellschaften auf einen gemeinsamen Ursprungsstandort schließen lassen. Sie können sich vorstellen, dass wir Hunderte verschiedener Möglichkeiten überprüfen mussten. Letztlich half uns die Tatsache, dass bei den Orten des Ausbruchs Anchorage in Alaska dabei war, ein kleiner und relativ wenig angeflogener Flughafen.“ Sara sah, dass sich bei den letzten Worten Alva immer weiter vorgebeugt hatte. „Sie haben es geschafft!“

      „Ja und nein, wir sind uns nicht sicher. Deshalb brauchen wir Ihre Hilfe.“

      Die Pause war da Sibo zu lang, „Weiter, lassen Sie sich nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!“

      Karregeen blieb ruhig: “Eine der Möglichkeiten war Nouâdhibou, ein winziger Hafen in Mauretanien. Dort hatte die Seuche auch gewütet, so dass wir nur mit größten Vorsichtsmaßnahmen dorthin konnten, aber wir haben folgendes heraus bekommen: Am Sonntagabend, einige Tage vor Ausbruch der Seuche an den drei bekannten Standorten, landete auf dem dortigen Feldflugplatz ein kleines, aber hochmodernes Flugzeug. Der Pilot schien geistig verwirrt zu sein. Er setzte sich in eine Hafenbar, ohne etwas zu bestellen und brach dann zusammen. Man holte den ansässigen Arzt, der aber nur noch den Tod feststellen konnte.

      Man brachte den Leichnam in die Provinzhauptstadt Atar, wo er bis heute in der Gerichtsmedizin liegt, weil niemand den Toten identifizieren konnte.

      Die Mauretanier erzählten uns, dass niemand dort so moderne Flugzeuge fliegt, außer vielleicht einer Gruppe Biologen,

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