Ethnobombe. Michael Exner

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Ethnobombe - Michael Exner

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schüttelte den Kopf.

      „Erzähl es ihm, Jan!“ Delgado goss allen nach.

      Man sah dem Usbeken an, dass es ihm Spaß machte, die Story zum Besten zu geben. „Der fette Goldeen hatte also den Auftrag, einen Kanew-Kreuzer zu besorgen. Nachdem er ein halbes Jahr lang gründlich versagt hatte, kam er auf die Idee, wenigstens die Konstruktionspläne zu klauen. Die waren natürlich gut geschützt, aber Goldeen hatte genug Geld, um sich die besten Experten zu besorgen. Nach ein paar Wochen Vorbereitungszeit waren sie soweit, ins russische Verteidigungsministerium einzusteigen. Mit allem elektronischen PiPaPo ausgerüstet, das für Geld zu haben war, kämpften sie sich von einem Sicherheitsbereich zum nächsten. Jeden Scanner tricksten sie aus, kein Wachposten, kein Bewegungsmelder war ein Problem. Weißt du, woran sie gescheitert sind? An einer Sprengfalle! So was nutzt seit 100 Jahren kein Mensch mehr. Die Russen hatten einfach einen Stolperdraht quer über den Gang gespannt und ein paar Sprengladungen dran gehängt. Haha, wie im ersten Weltkrieg! Und die Idioten trampeln da rein!“

      Delgado wischte sich die Tränen aus den Augen. “Die russische Putzkolonne hat vier der weltweit besten Einbruchspezialisten von den Wänden gekratzt! Was haben wir gelacht. Seitdem macht der Fettsack einen Bogen um mich.“

      Nach einer Minute fragte Ulan:

      „Nochmal zurück zu Dokgo und diesem U-Gleiter. Wieso haben unsere Auftraggeber eigentlich darauf bestanden, dass der den Angriff fährt? Ursprünglich war doch einer unserer Leute dafür vorgesehen.“

      „Die Begründung war ganz einfach. Man hat genau für diesen jetzt eingetretenen Fall jemanden gebraucht, der das Unternehmen wie einen Kamikazeeinsatz durchführt. Das heißt, dass er sich auf gar keinen Fall gefangen nehmen lässt, falls er auffliegt. Diese Konditionierung haben unsere Leute natürlich nicht.“

       Mauretanien

       Kediet Ijill-Massiv

      Sie landeten in Atar. Da Sibo wies kurz die Techniker und Laboranten an, wie sie die Leiche des Mannes, der inzwischen anhand des Zahnprofils als Peter O'Hara identifiziert worden war, verstauen sollten. Er gab dem anwesenden Pathologen die Anweisung, von allen Organen doppelt Proben zu nehmen. Ein Satz Proben wurden in Atar eingefroren, ein Satz würde mit einer anderen Maschine nach Pittsburgh gebracht. 'Gründlich’, dachte Sara bitter, 'wenn wir mit der Leiche im Jet abstürzen, gibt es immer noch zur Sicherheit die Proben. Oder wenn wir abgeschossen werden…' Sie schüttelte sich. 'Verdammt, jetzt wirst du auch schon paranoid.'

      Dann ging es mit dem Hubschrauber zum Kediet Ijill-Massiv. Sie landeten direkt vor einer Anzahl von sandfarbenen Hangartoren. Zwei standen offen und man konnte sehen, dass jede der dahinter liegenden Hallen groß genug für ein mittelgroßes oder zwei kleinere Flugzeuge waren. Ansonsten war nichts ungewöhnlich außer der Tatsache, dass in einer kleinen Wüstenstation 4 Hangars Platz für 8 Flugzeuge boten. Dann gingen sie durch den Wohnbereich. Man hatte anhand der Anzahl und der Belegung der Quartiere geschätzt, dass bis zu 60 Personen hier leben konnten. Der Wohnbereich war nur flüchtig geräumt worden, alles Persönliche war entfernt, ansonsten hatte man sich damit begnügt, die Räume mit einer Strahlendusche zu reinigen, die jedes organische Molekül knackte.

      „Man wollte wohl vermeiden, dass wir anhand von DNA-Proben den einen oder anderen Namen aus den Datenbanken zaubern“ meinte Olmaz resigniert. Er sah immer noch ziemlich verkatert aus.

      Dann betraten sie den Labortrakt. Sara hatte keine Ahnung von solchen Objekten. Sie hatte aber sofort das Gefühl, dass die Anlage deutlich größer war, als man von draußen vermuten konnte.

      Es war einfach gewaltig, was sie sahen. Gänge über Gänge, in denen man sich verlaufen konnte, wenn man die kryptischen Bezeichnungen an den Wänden nicht zuordnen konnte.

      „Wie hat man das unterirdisch hin bekommen?“ fragte da Sibo.

      „Die Anlage ist nur zu einem kleinen Teil unterirdisch, man hat ein natürliches Höhlensystem genutzt. Den Rest hat man einfach zwischen zwei Hügel gebaut und das Ganze dann mit ein paar Tausend Kubikmeter Sand zugeschüttet. Jetzt sieht das ganz natürlich aus, nicht wahr?“ Karregeen zeigte in eine Abzweigung. „Kommen sie, wir können hier noch lange herumlaufen, einen Gesamteindruck von der Anlage bekommt man so nicht.“

      Ein paar Meter weiter betraten sie einen Raum, in den man ein paar Möbel geschafft hatte, außerdem einige Computer, einen davon mit einem großen Bildschirm. Man sah einen Plan, der wohl die Anlage darstellte.

      Gleich auf den ersten Blick war zu erkennen, dass zwei Drittel der Anlage halbkreisförmig um einen Bereich von etwa 10 Räumen gebaut war. Karregeen zeigte darauf: „Der zentrale Labortrakt. Unsere Leute haben übrigens nach Ihrem Hinweis die Be-und Entlüftungsschächte der Klimaanlagen in den Plan aufgenommen. Es gibt offensichtlich drei völlig autarke Anlagen, wir haben das mal farbig dargestellt.“ Er nickte der Frau zu die neben dem Bildschirm saß. Sie tippte etwas und in dem Plan erschienen ein mehr oder weniger wirres Muster bunter Linien.“

      „Sehr gut, das hilft wirklich.“ Da Sibo begann sofort leise murmelnd die Linien zu verfolgen. Währenddessen erklärte die Frau: „Es gibt einen äußeren, einen mittleren und einen inneren Bereich der Klimaschächte. Die äußeren und mittleren lassen sich ganz gut in ihrer Funktion verfolgen, da sie halbkreisförmig um die zentralen Laborräume liegen. Die Anlage, die den Zentraltrakt versorgt, ist so verschachtelt, dass wir es aufgegeben haben, ein Gesamtbild der Funktionen zu erkennen. Wir haben uns aber hier besonders viel Mühe gegeben. Sie sehen, wir haben auch alle Querschnittsveränderungen der Kanäle eingezeichnet.“

      Alva hatte gar nicht zugehört: „Vergrößern Sie mal diesen Bereich!“

      Nach zehn Minuten hatte da Sibo genug gesehen. „Ich muss dahin!“ Er schien mit dem Finger ein Loch an der Stelle in den Monitor stechen zu wollen, wo sich die Labore befanden. „Und ich brauche Ausdrucke, besonders vom inneren Bereich. Können Sie so etwas besorgen?“

      „Bitte sehr“ Die Frau hielt ihm eine Rolle hin. „In Tapetengröße, wir haben es uns gedacht.“

      „Wunderbar“ Alva war begeistert. „ Los geht’s!“ Er lief schon los, alle anderen im Schlepptau.

      Die nächste Stunde verging damit, dass sie mehr oder weniger mutlos durch den inneren Bereich liefen. Die Techniker hatten sich wirklich jede Mühe gegeben, aus dem wenigen, was die Räume noch an Informationen lieferten, etwas herauszuholen. Vor allem waren es die Anschlüsse und Versorgungsleitungen. Sie hatten alle, die sie zuordnen konnten, beschriftet. Strom der verschiedensten Stärken, Kalt- und Warmwasser, Kühl-, Brauch- und Trinkwasser, Sauerstoff, Stickstoff und verschiedene andere Gase, Absaugungen, Filter, Datenleitungen überall. An jeder Tür war zu sehen, dass es hier Sicherheitseinrichtungen gegeben hatte, wahrscheinlich Hand- und Irisscanner und Kartenleser. Jedes Labor hatte mindestens eine, meist mehrere Luftschleusen. Der Einzige, der begeistert schien, war da Sibo. Er rannte wie ein Weberschiffchen hin und her; immer wenn sie dachten, dass er ein Raum fertig untersucht hatte, musste er noch mal zurück, so dass sie es bald aufgaben, ihm zu folgen. Ständig krakelte er in den Plänen herum, längst konnte außer ihm niemand mehr etwas erkennen.

      Sander, Karregeen und Olmaz hatten sich in den Raum zurückgezogen, wo die Technikerin an ihren Plänen bastelte.

      „Was ist eigentlich in dem Bereich?“ Sara zeigte auf den etwa ein Drittel des Planes einnehmenden Bereich am östlichen Rand.“

      „Offenbar mehrere Quarantänestationen. Und dann hier die Käfige.“ Die Technikerin sah Saras fragenden Blick. „Labortiere eben. Alles was man so braucht. Mäuse,

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