Ethnobombe. Michael Exner

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Ethnobombe - Michael Exner

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      Die Frau verzog das Gesicht: „Sie haben sie nicht mitgenommen. Sind aber mit der Strahlendusche durch. Riesensauerei war das.“

       Delgado Enterprises

       Guatemala

      „So, weiter:“ Delgado war wieder ernst. „Wieso habt ihr O'Hara nicht gefunden?“

      „Die Einheimischen wussten nur, dass der Arzt ihn mitgenommen hatte. Als unsere Leute bei dem Doc ankamen, lag er schon im Fieber und hat dämliches Zeug gequatscht. Am nächsten Morgen war er tot. Wir haben einfach die Spur verloren. Konnte doch keiner ahnen, dass dieser Landarzt so pfiffig war. Er hat offensichtlich erkannt, dass O'Hara an etwas Neuartigem gestorben war und ihn dem Bezirksarzt übergeben, der die Leiche mit nach Atar genommen hat. Wieso ist das wichtig, der Idiot ist tot, was soll‘s?“ Ulan zuckte die Schultern.

      „Weil er das ursprüngliche Virus in sich trägt, das uns aus der Anlage entwischt ist. So, wie mir das unsere Eierköpfe erklärt haben, könnte das die Gruppe auf der 'Maaru' einen entscheidenden Schritt weiter bringen.“

      „Warum schmeißen wir nicht einfach eine Bombe auf das Schiff? Irgendeine Möglichkeit muss es doch geben!“ Jan Ulan nippte an seinem Whisky.

      „Was denkst du, wie viele Leute sich darüber den Kopf zerbrechen?“ Delgado war schon wieder kurz vor dem Explodieren. „Die beste Chance hatten wir mit Dokgo. Er sollte das Patrouillenboot abschießen und dann den Rest seiner Minitorpedos auf die 'Maaru' abfeuern. Die hätten genug Schaden angerichtet, um die Eierköpfe zu zwingen, auf ein anderes Schiff umzusteigen. Das wäre unsere Chance gewesen, irgendetwas oder irgendwen mit an Bord zu schmuggeln.

      Aber nachdem der Koreaner das erste Torpedo abgesetzt hatte, musste er neu ausrichten, um auf das Schiff zu schießen. Die paar Sekunden haben den Russen gereicht, um ihren Störsonar und -radar einzuschalten. Die Torpedos sind sonst wohin getrudelt, nur nicht Richtung Ziel. Dokgo hat Glück gehabt, dass ihn seine eigenen Geschosse nicht getroffen haben.“

      Delgado setzte sich.

      „Wir kommen einfach nicht ran. Die 'Maaru' kreuzt weit entfernt von jeder Küste auf offener See, der Luftraum ist durch die ‚Oriskany‘ komplett dicht und unten lauern die Russen. Wir können ihnen nicht mal unser Baby schicken, den Virus. Jedes Gepäckstück wird bestrahlt, jede Person durchläuft eine Quarantäne, bevor sie an Bord kommt. Also, falls jemand eine Idee hat, raus damit!“

      Alle starrten vor sich hin.

      „Man müsste eine Mininuke…“ begann Kuschin unvorsichtig.

      „Blödmann“, knurrte Delgado. „Es geht darum, wie wir an sie herankommen, nicht darum, was wir ihnen auf den Kopf schmeißen. Wir können sie nicht mal mit Raketen beschießen. Die „Oriskany“ hat das neueste satellitengestützte Raketenabwehrsystem an Bord. Die holen alles herunter, was sich der ‚Maaru‘ aus der Luft nähert. Außerdem würden die Abschussbasen registriert werden. Und rate mal, was die Jäger des Flugzeugträgers mit denen machen! Oder falls wir von einem Schiff oder U-Boot aus angreifen würden – was ließen die Kanew- Kreuzer von denen wohl übrig außer ein paar öligen Luftblasen und Blechfetzen? Wenn wir irgendeine Möglichkeit finden, könnte der Fettsack mal seine Lager aufmachen.“

      „Wir verfolgen doch die ganze Zeit den Kurs der 'Maaru'. Die sind, seit sie Barbados verlassen haben, ununterbrochen unterwegs…“ Ulan meldete sich. Delgado war sofort hellwach. Wenn Jan sprach, hatte er was zu sagen, im Gegensatz zu Kuschin. Der plapperte nur.

      „Ja, wir zeichnen alles auf, per Satellit, jeden Meter.“

      „Wer hat die Aufzeichnungen?“

      „Ich glaube Dana, die müsste im Büro sein.“

      Ulan griff zum Telefon: „Dana, Jan hier, ihr zeichnet doch den Kurs der 'Maaru' auf, richtig? Gut, kommst du an die Daten der – sagen wir mal – letzten vier Wochen heran? Dann analysiere mal, ich brauche eine Aussage, ob sich ein Muster ergibt; ob es vorhersehbar ist, wann sie in etwa wieder einen bestimmten Punkt in Küstennähe erreicht. Wie lange brauchst du? So schnell? Dann melde dich sofort, wenn du es hast.“

      Delgado war enttäuscht, „Da bin ich auch schon selbst drauf gekommen. Du meinst, wir deponieren ein nettes Feuerwerk auf dem Meeresgrund und wenn die 'Maaru' drüber fährt, ist Silvester. Leider hat sie immer mindestens 800 Meter Wasser unter dem Kiel. Das heißt, man kann nicht einfach ein großes Ei explodieren lassen. Das würde die ‚Maaru‘ nicht behelligen. Da müsste man schon eine Abschussvorrichtung installieren, um das Schiff wegzuputzen. Und so etwas finden sie garantiert. Die scannen den Meeresgrund jedes Mal, bevor sie drüber fahren. Eines sind sie garantiert nicht, nämlich blöde.“

      Ulan schüttelte nur den Kopf.

      „Nicht? Was dann?“

      „Warte es ab, mir spukt da was im Kopf herum. Vielleicht können wir es nutzen, dass sie nur auf offener See unterwegs sind.“

      Delgado wusste, dass Jan erst sprechen würde, wenn er etwas Konkretes hatte. Also schwieg er. Dann schnitt er ein anderes Thema an. Mehr zu sich selbst fragte er: „Wieso treiben die so einen Riesenspuk? Der Aufwand ist gigantisch, um diese paar Hanseln auf dem Schiff zu schützen. Die scheinen nicht wirklich was zu wissen, aber dadurch, dass sie einen fast undurchdringlichen Schutzschild geschaffen haben, kommen wir einfach nicht ran. Ich habe mir mal eingebildet, ich könnte jede Person innerhalb kürzester Zeit umlegen lassen auf diesem Planeten. Aber im Moment fällt mir nicht wirklich was ein, um an den Kahn heranzukommen.“

      „Ich denke, das ist in erster Linie die Kampa von der UN. Wenn die sich was in den Kopf gesetzt hat, zieht die das durch.“ Kuschin sagte das fast bewundernd. Er sollte lieber den Mund halten, er hatte heute schon den Unmut Delgados auf sich gezogen. Aber er nuckelte inzwischen schon an seinem vierten Whisky und er vertrug nicht viel. So bemerkte er nicht den wütenden Blick Delgados.

      „Ich kann den Namen nicht mehr hören. Schon als EU-Ratspräsidentin ist sie mir auf den Geist gegangen. Und jetzt umso mehr.“

      Kuschins Instinkte waren noch wach. Er witterte Gefahr und hielt von jetzt ab den Mund.

      Ulan dachte: 'Je älter, desto cholerischer wird Ramon. Irgendwann richtet sich seine Wut auch gegen mich. Dann muss ich verschwunden sein. Oder noch besser, er ist tot.'

      Sein Handy meldete sich. „Dana, ja leg es hier auf den Schirm und komm her.“

      Eine hochgewachsene Brünette kam herein. Sie strahlte ein Selbstbewusstsein aus, das an Arroganz grenzte. 'Sie weiß, wie gut sie aussieht.' dachte Delgado. 'Und ich habe sie immer noch nicht flachgelegt.'

      Sie nickte kurz in Richtung Delgado und schaltete den Monitor ein. Eine Karte erschien. Dana hatte sogar eine kleine Präsentation vorbereitet. Zunächst erschien ein Miniaturschiff und fuhr auf scheinbar chaotischen Linien auf dem Atlantik entlang. „Sie kreuzen immer östlich entlang der Kleinen Antillen bis zu der Insel Hispaniola. Fünfzig Meilen davor wenden sie und fahren wieder zurück bis auf die Höhe von Barbados.

      Es gibt keine feste Route und offensichtlich keinen Zeitplan, aber es gibt zwei Punkte in Küstennähe, die sie in unregelmäßigen Abständen immer wieder passieren.“ Die meisten Linien verschwanden. „ Das ist einmal vor Saint Lucia und dann Anguilla. Beide Inseln haben sie bisher drei Mal östlich passiert, Saint Lucia übermorgen wahrscheinlich das vierte Mal. Sie nähern sich allerdings nie mehr als fünfzig Meilen. Die Annäherung

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