Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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      »Den ganzen Ring?«

      »Yeah. Ich überlege mir nur, ob Sie auch dazugehören, Braddock?«

      Der Greis zog die Brauen zu einem einzigen Strich zusammen. Das Zittern lief jetzt über seinen ganzen Körper.

      »Ob – ich – auch dazugehöre?« stieß er hervor. »Mister Earp, ich habe von dem Augenblick an, da ich Ihre Stimme hörte, gewußt, daß Sie nicht irgendwer sind. Ich habe gespürt, daß da etwas Dunkles auf uns zukommt.«

      »Auf uns?«

      »Auf Gil. Und Gil ist mein Sohn. Ich habe es gespürt an Ihrer Stimme und an Ihrem Schritt und an der Bestimmtheit Ihres Handelns. Und wenn ein Mann mit einem Schläfenstreifschuß von den Kaktusfeldern bis in die Stadt reitet und sich auch dann noch keine Rast gönnt, dann weiß ich genug.«

      »Und trotzdem haben Sie versucht, mich mit dem Stock niederzuschlagen?«

      Ein konvulsivisches Zucken lief durch den Körper des Greises. Er stützte sich mit der Linken auf die Tischplatte und schrie:

      »Er ist mein Sohn.«

      Lange hallte der Schrei durch den Raum. Leiser, mit fast gebrochener Stimme fuhr der Greis fort:

      »Sie sind noch jung, Marshal. Sie wissen nicht, was das heißt, einen Sohn zu haben, der mißraten ist. Nein, das können Sie nicht verstehen. Sie sind ein Gesetzesmann und tun Ihre Pflicht.« Sein Kopf sank auf die Brust hinunter. »Und ich bin der Vater eines Verbrechers.«

      Wyatt Earp verstand den Mann besser als er ahnte. Aber er mußte seiner Pflicht nachkommen. Von Sentimentalitäten durfte er sich nicht leiten lassen. Vor allem dann nicht, wenn er von dem Menschen, der vielleicht jetzt Mitleid erwartete, noch so schwer bedroht worden war.

      »Sagen Sie mir, wo Ihr Sohn ist, Mister Braddock.«

      Die Brust des Greises hob und senkte sich.

      »Ich weiß es nicht.« Und dann schrie er gellend: »Ich – weiß – es – nicht!«

      Der Marshal mußte sich unbeeindruckt geben. »Denken Sie darüber nach, Braddock. Sie haben Zeit. Ich werde wiederkommen, und dann geben Sie mir eine Antwort.«

      Auch mit dem anderen Arm hatte sich jetzt der Blinde auf den Tisch gestützt. Tief hing der Kopf zwischen den Schultern.

      Wyatt Earp ging hinaus.

      *

      Der alte Hampton saß im Office, als Wyatt zurückkam. Er hatte das geladene Schrotgewehr noch immer in der Hand. Erwartungsvoll sah er dem Marshal entgegen.

      Wyatt schüttelte den Kopf. »Es ist immer noch nichts. Gehen Sie jetzt nach Hause. Ich werde die Wache bis zum Morgen übernehmen.«

      »All right, Marshal«, meinte der Alte und machte sich davon.

      Zwei Frauen hatten den Männern im Jail Essen gebracht. Als sie gegangen waren, schloß Wyatt das Bureau von außen ab.

      Wenige Minuten später war er in der Parallelstraße und schwang sich über den Hofzaun.

      Lauschend kauerte er sich im Dunkeln nieder.

      Etwa zwölf Yards vor ihm lag der Gefängnistrakt.

      Nachdem der Marshal sich davon überzeugt hatte, daß sich niemand im Hof befand, sprang er an das Wagendach und zog sich hinauf. Da robbte er langsam vorwärts auf das Haus zu und blieb so liegen, daß er, von der Dachkante geschützt, durchs Fenster ins Office blicken konnte. Er sah sogar das untere Ende der Gittertür, hinter der die drei Tramps steckten.

      Stunde um Stunde verrann. Der Mond zog herauf und stand wie eine gelbleuchtende Scheibe am blau-schwarzen Nachthimmel. Ein Geruch von verbranntem Holz, von aufgelöster Farbe und Dachteer erfüllte die Luft. Bewegungslos wie ein Stein lag der Missourier auf dem Dach und beobachtete den Hof und das Office.

      Da, gegen elf Uhr drang ein Geräusch an Wyatts Ohr. Jemand versuchte, die Fenz zu übersteigen.

      Wyatt rührte sich auch jetzt noch nicht. Im linken Augenwinkel sah er den Mann, der jetzt in den Hof gesprungen war und lauschend stehenblieb. Dann, als er alles still glaubte, huschte der Eindringende in den Schutz des Wagendachs.

      Hier konnte ihn Wyatt nicht mehr beobachten. Er lauschte dem Ge-räusch seiner Schritte nach.

      Auf einmal blieb der Mann stehen. Wyatt blickte scharf über die Dachkante hinweg in den Hof.

      Sollte der Mann ihn entdeckt haben? Das war fast ausgeschlossen. Dennoch hatte Wyatt den Revolver in der Hand.

      Da, unten wurde eine Stiefelspitze auf dem gelben Sand sichtbar.

      Dann tauchte der Hut des Mannes auf. Ganz langsam schob er sich aus dem Schlagschatten des Wagendaches hervor.

      Wyatt fixierte die Entfernung, dann federte er hoch und sprang. Schwer prallte er auf den Mann und riß ihn zu Boden.

      *

      Die drei Outlaws staunten nicht schlecht, als sie plötzlich Gesellschaft bekamen.

      Vier Männer steckten jetzt im Jail von Whiteface.

      Und immer noch nicht waren die Mörder Cornwall und Burns darunter.

      Auch Gil Braddock war noch nicht dabei.

      Wyatt Earp lag wieder auf seinem Beobachtungsplatz und wartete. Und nicht vergebens.

      Gegen ein Uhr wurde hinten das Tor geöffnet.

      Der Marshal erkannte sofort die vierschrötige Gestalt des Sheriffs.

      Burns machte nicht allzuviel Umstände. Er schloß das Tor ab und ging auf den Hauseingang zu.

      Als er die Tür öffnete, sprang Wyatt in den Hof.

      Ernest Burns war zusammengezuckt. Unbeweglich stand er an der Tür und drehte sich nicht um.

      »Hands up, Mister Burns!«

      Ganz langsam krochen die Hände des Mörders hoch.

      Wyatt kam näher. Als er den Mann fast erreicht hatte, fuhr der plötzlich herum.

      Aber er hatte mit seinem Backhander keinen Erfolg.

      Wyatt wuchtete ihm einen krachenden, rechten Haken auf die Brust, genau auf die Herzspitze.

      Der Bandit fiel nach vorn in den Hof.

      Der fünfte Mann steckte im Jail.

      Und der Wolf, der die Ratten da nächtens jagte, lag wieder auf der Lauer.

      Aber die Vorstellung war schon beendet.

      Gilbert Braddock, der an der nächsten Gassenecke auf Burns gewartet hatte, zog sich eiligst zum Stadtrand zurück, wo die beiden Pferde standen.

      Der große Coup des gesetzlosen Sheriffs war mißglückt.

      *

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