Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. страница 274

Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

rollte die Overland weiter.

      Die Tramps kamen aus ihren Verstecken heraus.

      Nur Gregg hockte in der Ecke des Geräteschuppens, die Colts in den vorgestreckten Fäusten.

      »Angst, Kleiner?« hörte er da plötzlich die Stimme des gefesselten Mannes von den Brettern her.

      Er schrak zusammen, als sei er von einem Bullpeitschenschlag getroffen worden.

      »Wieso – können Sie sprechen?«

      »Weil ich das dreckige Tuch ausgestoßen habe, Boy.«

      Gregg vermochte sich aus seiner kauernden Stellung nicht zu erheben, so hatte ihn der Schock gelähmt.

      »Aber – als der Mann hier war – weshalb haben Sie sich nicht gerührt?« brachte der Bursche fassungslos hervor.

      »Weil ich dann riskiert hätte, daß du Nervenbündel den armen Teufel niedergeknallt hättest«, entgegnete der Gefangene ruhig.

      Gregg brauchte Sekunden, um das zu verdauen. Hell an fire! Hatte der Mann harte Nerven – und Überlegung.

      Yeah, das war wirklich der große Marshal Earp.

      »Boy!«

      Gregg zischte. »Was wollen Sie?«

      »Du könntest mir einen Gefallen tun. Ich liege auf einem Brett, aus dem bestimmt fünf Nägel hochstehen. Zieh mich ein Stück weiter von der Wand.«

      »Nein! Nein! Das ist ein Trick! Ich kenne Sie. Sie sind bekannt dafür, daß Sie tausend Tricks…«

      »Feigling!« kam es ihm aus dem Dunkel entgegen.

      Da zerrte sich der Bursche hoch, trat zu dem Gefangenen und hieb ihm die flache Hand ins Gesicht.

      Ein verächtliches leises Lachen schlug ihm entgegen.

      »Auch das kann nur ein Feigling tun, Boy.«

      »Ich bin nicht Ihr Boy! Und das Lachen wird Ihnen schon vergehen, Marshal! Das schwöre ich Ihnen!«

      Die Tür flog auf, und Joe stand in ihrem Rahmen. Er starrte in das für ihn im Augenblick undurchdringliche Dunkel und rief:

      »Gregg?«

      »Ja…«

      »Was war los?«

      »Nichts…«

      »Ich habe doch ein Geräusch gehört?«

      Gregg krächzte. »Du träumst.«

      »Hat er sich gerührt?«

      »Nein.«

      Joe nickte und schob die Tür wieder hinter sich zu.

      Gregg lauschte seinen Schritten nach. Dann wandte er den Kopf zur Seite:

      »Und weshalb haben Sie jetzt auch geschwiegen?«

      »Weil der Bursche dir die Ohrfeige sonst ziemlich rauh zurückgegeben hätte«, entgegnete der Gefangene.

      »Joe? Er ist mein Bruder.«

      »Eben. Und daß er Feiglinge nicht leiden kann, weißt du so gut wie ich.«

      »Mr. Earp!« knurrte der Bursche. »Sie sind unser Gefangener…«

      »Denk dir, Gregg, das ist mir schon aufgefallen.«

      »Der Spott wird Ihnen noch vergehen! Und wenn Ihre Freunde gezahlt haben, ist es aus mit Ihnen!«

      Gregg zog sich wieder in den Hintergrund des Schuppens zurück, weil er Schritte auf dem Hof vernommen hatte. Es war Clint, der einen Rundgang machte und die Gäule anschließend aus dem Stall holte und in den Corral brachte.

      Eine halbe Stunde verging.

      Da erhob sich Gregg, tastete sich zu dem Gefangenen vor und zerrte ihn ein Stück von der Wand weg.

      »Thanks, Boy. Ich werde es mir für die Abrechnung vormerken.«

      »Es gibt keine Abrechnung mehr, Earp«, entgegnete der Bandit zischend. »Joe und Clint haben Ihren Tod beschlossen. Und was meine Brüder beschlossen haben, ändert niemand mehr.«

      *

      Kurz vor elf kam ein Reiter in voller Karriere in die Frontstreet. Die vielen Lichter aus den Saloons und Spielhöllen interessierten ihn nicht im mindesten. Er hielt direkt auf das Marshals Office zu und brachte sein Pferd in einer Wolke von Staub zum Stehen.

      Es war genau sieben Minuten bevor Gregg und Joe Harper in die Stadt einritten, um ihren »großen Coup« zu starten.

      Der Reiter warf sich aus dem Sattel, setzte mit einem einzigen Satz über die Vorbaustufen und stürmte auf das Office zu.

      Es war zwar erhellt – schien aber leer zu sein.

      Da wurde die Tür zum Nebenraum einen Spaltbreit geöffnet.

      Das bullige Gesicht des Chief Deputys William Bat Masterson kam zum Vorschein.

      »Bat! Wo ist der Marshal?«

      »Nicht da. Was gibt’s?«

      »Rustler sind auf meiner Weide. Wenistens sechs Kerle! Sie sind dabei, das Vieh abzutreiben. Meine beiden Jungen und ich können sie nicht aufhalten…«

      »Right, ich komme, Miller.«

      Masterson ging in den daran anschließenden Raum und trat an die Pritsche, auf der ein hochgewachsener breitschultriger Mann schlief, der Wyatt Earp zum Verwechseln ähnlich sah.

      »Morg!«

      Ja, es war Morgan Earp, Wyatts jüngster Bruder, der zu Besuch nach Dodge gekommen war und wie immer bei solchen Gelegenheiten dem Bruder bei der Arbeit half.

      »Ich muß auf die Miller-Ranch, Morg. Tilgman ist unten am Flußcamp, wo sich die Boys an den Haaren haben. Potts ist zu Hause, weil er achtundvierzig Stunden hintereinander in den Corral Staub geschluckt hat, und Kid…«

      »Schon gut!« Morgan fuhr sich durchs Haar, erhob sich, zog sich an und winkte Masterson zu, der aus der Hintertür in den Hof stürzte, um sein Pferd aufzusatteln.

      Kurz darauf sprengte er mit dem alten Miller aus der Stadt.

      Morgan warf, noch schlaftrunken, einen Blick auf die Uhr und ging dann in den Hof, um die Stallaterne zu löschen, das Tor zu schließen und die beiden Sättel aufzuheben, die der Chief Deputy seines Bruders in der Hast vom Balken gestoßen hatte.

      Dann ging er die Brückenstraße hinunter an Blacks Mietstall vorbei zum Kornspeicher der Henderson Company.

      Als er zurückkam, waren die beiden Harpers schon in der Stadt, sie waren schon auf dem Boot Hill und warteten jetzt auf Clint und Charly.

      Eine

Скачать книгу