Sophienlust Paket 3 – Familienroman. Patricia Vandenberg
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Читать онлайн книгу Sophienlust Paket 3 – Familienroman - Patricia Vandenberg страница 32
Rubinchen nickte. »Und wie sie funkeln«, lachte sie. »Wie beim Nikolaus.« Ganz unversehens bekam Robert Peschke einen feuchten Kuss auf die Nase.
»Für solch eine süße Tochter muss man sich aber schon eine besonders hübsche Mami aussuchen«, bemerkte er, als Jan und Nanni nahten. »Und das hat er nun ja auch getan.«
*
In Sophienlust war man sehr betrübt, dass Rubinchen schon so bald wieder fortgehen sollte, und selbst Pipp schien damit nicht recht einverstanden zu sein. Man fand ihn nach langem Suchen im trauen Beisammensein mit der Setterdame Panja.
»Sie haben etwas miteinander«, sagte Pünktchen. »Ganz ernst.«
»Wo die Liebe hinfällt«, bemerkte Denise lachend. »Wenn er euch einmal ausreißt, Nanni, wisst ihr ja, wo ihr ihn zu suchen habt.«
»Und wenn Panja verkauft wird?«, fragte Nick.
»Ihr wollt sie verkaufen?«, fragte Nanni.
»Wir können doch nicht alle Hunde behalten«, meinte Nick. »Sonst haben wir bald mehr als Kinder.«
»Dann nehmen doch wir sie mit«, schlug Nanni vor. »Paps wird es uns ohnehin nur schwer verzeihen, wenn wir ihm Pipp wegnehmen.«
So geschah es denn, dass Generaldirektor Peschke in seinem Wagen nicht nur Rubinchen, sondern auch zwei sehr ungleiche Hunde beförderte, die aber genauso glücklich schienen wie die Menschen.
Viele winkten ihnen nach. Sophienlust war wieder einmal Zwischenstation gewesen für ein Kind, das nun einer glücklichen Zukunft entgegenfuhr.
*
»Nun sind wir wieder da!« Mit diesen Worten umarmte Rubinchen Annemarie von Willbrecht. »Allesamt. Pipp hat sich auch eine Frau mitgebracht.«
Sie warf Friedrich von Willbrecht einen schrägen Blick zu und überlegte dann, wie er wohl darauf reagieren würde.
»Potztausend, ein Setter«, sagte er.
»Eine Setterin«, erklärte Rubinchen. »Pipp hat sich in sie verliebt.«
Annemarie von Willbrecht unterdrückte ein Lächeln. »Das soll bei Hunden auch passieren«, sagte sie.
Rubinchen nickte. »Und Kinder kriegen Hündinnen auch. Nanni sagt, das wird eine Promenadenmischung, wenn Panja Junge kriegt. Es ist nämlich möglich.«
»Dann wirst du ja deine Beschäftigung haben, Paps«, sagte Annemarie augenzwinkernd.
Dies war eine für Rubinchen äußerst befriedigende Reaktion. »Verstoßt ihr sie nicht, Tante Annchen?«, fragte sie.
»Einen Setter hatten wir früher, als wir geheiratet haben«, sagte Annemarie von Willbrecht gedankenverloren.
»Es sind treue Tiere«, fügte ihr Mann hinzu.
Rubinchen verschränkte die Hände auf ihrem Rücken.
»Der Generaldirektor möchte auch mit euch reden«, sagte sie. »Er hat gesagt, dass ihr jetzt Oma und Opa für mich seid. Stimmt das?«
»Wenn es der ›General‹ sagt«, bemerkte Friedrich von Willbrecht geistesgegenwärtig, und diesmal schaltete er schneller als seine Frau, die dem gewaltigen Robert Peschke etwas zaghaft die Hand entgegenstreckte.
»Wo ist denn Nanni?«, fragte sie.
»Nanni kommt gleich mit Daddy. Sie werden sich wohl noch etwas zu erzählen haben«, sagte Rubinchen. »Menschen reden miteinander, wenn sie verliebt sind, Hunde beschlecken sich nur.«
Dass es kein verliebtes Gespräch gewesen war, was sie geführt hatten, erfuhr niemand. Jan hatte Nanni erzählen müssen, was Teresa Hagen bestimmt hatte, und da hatte Nanni einige Zeit gebraucht, um ihrer Rührung Herr zu werden. Doch Rubinchen verstand es sehr schnell, ein frohes Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern.
»Opa mag Panja, und nun sind wir alle gespannt, was sie für Kinderchen kriegt. Ob sie aussehen wie Pipp, oder mehr wie Panja?«
»Sie werden wohl von jedem etwas haben«, meinte Nanni.
*
Ein knappes Jahr war vergangen, als Rubinchen im Stadion wieder graziös dahinschwebte. Es war nicht sehr früh am Morgen, und die Sonne schien schon recht warm. Sie war ein Stück gewachsen, aber noch immer so zierlich.
An der Bande saß Pipp, neben ihm Panja, und Friedrich von Willbrecht hatte seine liebe Not, drei ganz putzige, braun-weißgefleckte langhaarige Hündchen zu bändigen. Er machte dabei aber einen sehr vergnügten Eindruck.
Auch Lilo Lüdke war da und plagte sich redlich mit zwei Kindern. »Tag, Tante Lilo«, sagte Rubinchen, nachdem sie direkt vor ihr eine Pirouette gedreht hatte.
»Du bist auch wieder da«, sagte Lilo heiser.
»Bei Oma und Opa, weil ich gerade ein Brüderchen bekommen habe.«
»Da können sie dich wohl jetzt nicht mehr brauchen«, sagte Lilo bissig.
»Du verstehst das nicht«, sagte Rubinchen. »Oma und Opa freuen sich doch, wenn ich bei ihnen bin, und bei uns gibt es keine richtige Eisbahn. Ich bin gern hier.«
»Aber du hast viel verlernt.«
Nachdenklich sah Rubinchen Lilo an. »Aber jetzt macht es wieder Spaß«, sagte sie. »Und jetzt gehe ich auch schon zur Schule. Reg dich nicht auf, Pipp, ich komme schon. Wiedersehen, Tante Lilo.«
Für Rubinchen gab es keine Probleme. Sie war ein völlig glückliches Kind.
»Du verbietest mir doch nicht, dass ich mit ihr rede, Opa?«, fragte sie ängstlich.
»I wo, du kannst reden, mit wem du willst, Rubinchen.«
»Ihr seid ja auch vernünftige Menschen«, sagte sie. »Wenn alle so wären, hätte man nie Ärger.«
*
Ganz so selbstverständlich, wie Rubinchen es Lilo verkündet hatte, war die Geburt des Brüderchens doch nicht für sie gewesen. Man konnte sagen, dass sie sich am meisten aufgeregt hatte, abgesehen von Daddy natürlich. Da war zuerst einmal die Tatsache, dass Panja ihre Jungen viel früher bekam und dann gleich fünf auf einmal, aber Nanni erklärte ihr, dass ein kleiner Mensch länger brauchte, und das begriff sie auch, aber das Warten war schrecklich aufregend.
Dann jedoch kam das Herumrätseln, ob es ein Brüderchen oder Schwesterchen werden würde, und es behagte Rubinchen gar nicht, dass man es nicht bestimmen konnte. Natürlich wünschte sie sich ein Brüderchen, daran ließ sie keinen Zweifel.
Man konnte sagen, dass Rubinchen die Nachricht von der Geburt ihres Brüderchens sehr zufrieden aufgenommen hatte. Daddy strahlte, Oma und Opa strahlten, sogar Onkel Hasso und Tante Uschi hatten ihren Besuch angekündigt, die sie seit der Hochzeit nicht mehr gesehen hatte. Dabei hatte es Rubinchen doch so gern, die ganze Familie versammelt zu wissen. Nun durfte Rubinchen das Brüderchen endlich auch sehen. Das war natürlich auch so eine Sache, dass