Dr. Norden Staffel 4 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Staffel 4 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Staffel

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dafür tun, dass sie sich besser fühlte.

      »Wenn du mich darum bittest, dann nehme ich mir die Zeit natürlich«, stimmte er Jennys Bitte zu.

      Sie verabschiedete sich mit einem Lächeln von ihm.

      »Das ist lieb von dir. Und wer weiß«, sie nickte ihm wohlwollend zu, »vielleicht weiß ich in einer Stunde schon mehr darüber, was Fee fehlen könnte.«

      »Du gibst wohl nie auf«, stellte Daniel dankbar lächelnd fest. Er stand schon an der Tür, die Hand auf der Klinke.

      »Wir haben ja schon vorhin festgestellt, dass wir aus demselben Holz geschnitzt sind«, erwiderte Jenny Behnisch vielsagend und nickte ihrem Freund aufmunternd zu.

      Als Daniel gleich darauf den Weg Richtung Intensivstation einschlug, fühlte er sich seltsam getröstet. Das Wissen darum, dass überall Gleichgesinnte am Werk waren, machte ihm Mut und verlieh ihm wieder neuen Elan, den er so nötig brauchte, um auf jedem Gebiet die Leistungen vollbringen zu können, die er sich zum Wohle seiner Mitmenschen abverlangte.

      *

      Eine Weile hatte Ricarda Schmied geduldig in dem Aufenthaltsraum gewartet, in den ihn die Schwester geführt hatte.

      »Einen ersten Eingriff hat Ihr Freund gut überstanden«, hatte Schwester Lydia ihr unter dem Siegel der Verschwiegenheit verraten. »Jetzt ist er zur Überwachung auf Station. Ich sage es Ihnen, sobald Sie zu ihm können«, versprach sie, ehe sie mit der leeren Thermoskanne verschwand, um frischen Kaffee aus der Klinikküche zu besorgen.

      Danach hatte sich Ricarda wieder gesetzt. Doch schnell war ihre Geduld zu Ende gewesen, und sie hatte sich an der Tür postiert, um einen Plan zu schmieden. Ein Pfleger, der mit einem Wagen voll frischer Kittel vorbeikam, hatte sie auf eine Idee gebracht. Als er von einer Kollegin in ein Zimmer gerufen wurde und den Wagen unbeaufsichtigt zurückließ, witterte sie ihre Chance. Sie huschte hinüber, griff blitzschnell nach einem Schwesternkittel und machte sich gleich darauf auf die Suche nach Sebastian. Ihre Berufserfahrung half ihr dabei, sich zu orientieren und schon bald hatte sie gefunden, wonach sie suchte.

      »Basti, da bist du ja!« Nur mit Mühe gelang es Ricarda, einen erleichterten Schrei zu unterdrücken, als sie zu ihm ins Zimmer und an sein Bett eilte.

      Sebastian, der nach dem ersten Eingriff ans Bett gefesselt vor sich hin gedämmert hatte, riss erschrocken die Augen auf.

      »Ricky?«, fragte er krächzend und drehte langsam den Kopf in ihre Richtung. »Wo kommst du denn her? Und was hast du da an?«

      Mit einem routinierten Blick hatte Ricarda die Situation erfasst. Die Hüfte in einer Schale gelagert und durch Schläuchen mit Maschinen und Medikamenten-Tropfs verbunden war ihr Freund im Bett zur Reglosigkeit verdammt.

      »Nicht so laut, mein Liebster. Ich bin inkognito hier. Erlaubt ist was anderes«, flüsterte sie und schlüpfte ohne viel Federlesen an Sebastians Seite. Sie schmiegte sich an ihn und streichelte behutsam über seine Wange. »Also, wegen mir hättest du kein solches Kunststück vollbringen müssen. Ich hätte mich damit zufrieden gegeben, dir bei der Arbeit zuzuschauen, bis du fertig bist. Dann hätten wir den Abend gemeinsam auf deiner Couch verbracht. Oder auch woanders.« Sie lachte leise und anzüglich. »Na ja, das wird ja in nächster Zeit jetzt nicht mehr funktionieren. Aber mach dir keine Sorgen. Ich steh dir bei, was immer sie mit dir anstellen. Wer weiß, vielleicht darf ich auch bei deiner Pflege helfen. Ich arbeite zwar normalerweise auf der Gefäßchirurgie, aber das sollte ja kein …«

      Sebastians Stöhnen ließ Ricarda erschrocken innehalten.

      »Oh, je, jetzt schnattere ich schon wieder wie eine dumme Gans. Dabei hast du bestimmt Schmerzen, nicht wahr?«, fragte sie zerknirscht.

      Um sie zu beruhigen, schüttelte er den Kopf.

      »Schmerzen hab ich überhaupt nicht. Ich bekomm ja auch jede Menge Medikamente«, versicherte er. »Da spür ich gar nichts mehr. Überhaupt werde ich wirklich gut versorgt. Ist `ne tolle Klinik. Vielleicht könntest du hier auch arbeiten«, fügte er hoffnungsvoll hinzu.

      »Ich kann ja mal fragen«, erklärte sich Ricarda sofort bereit. Sie beugte sich über Sebastian, um seine unwiderstehlichen Lippen zu küssen, als es klopfte.

      Die Tür öffnete sich so schnell, dass sie keine Gelegenheit hatte, aus dem Bett zu springen. So ertappte die Visite das junge Pärchen, und vor Scham glühten Ricardas Wangen in schönstem Rot.

      »Was machen Sie denn schon wieder hier?«, fragte Dr. Weigand sichtlich genervt. »Hat Schwester Lydia Ihnen nicht gesagt, dass wir Sie informieren, wenn Sie Ihren Freund besuchen können?«

      Jenny Behnisch, die ebenfalls mit von der Partie war, gab dem Kollegen ein Zeichen und übernahm selbst das Wort.

      »Wir haben sehr viel Verständnis dafür, dass Patienten und Angehörige einen regen Kontakt brauchen. Aber im Augenblick gibt es gute Gründe, dass …«

      »Dass ich hierbleibe«, unterbrach Ricarda sie mit süßer Stimme und strahlendem Lächeln. Sie hatte das Schild an Jennys Kittel entdeckt und sofort ihren Status erkannt. »Ich möchte mich offiziell bei Ihnen als Krankenschwester bewerben. Eigentlich arbeite ich ja an der Londoner Bridge-Klinik auf der Gefäßchirugie. Aber Sebastian und ich haben gerade beschlossen, dass ich zu ihm nach München komme. Gerade in dieser Situation braucht er mich dringend, und ich möchte mich um ihn und auch alle anderen Patienten kümmern. Natürlich nur, wenn Sie einverstanden sind.«

      Sichtlich überrumpelt von diesem Wortschwall sah Jenny verdutzt von einem zum anderen.

      »Die Patienten, die ich betreut habe, konnten immer besonders schnell entlassen werden«, versuchte Ricarda, ihre Qualitäten als Krankenschwester in einem besonders günstigen Licht darzustellen.

      An dieser Stelle konnte sich Dr. Weigand ein Lachen nicht verkneifen.

      »Wahrscheinlich sehnten sie sich nach der Ruhe zu Hause«, entfuhr es ihm.

      »Matthias!«, tadelte Jenny Behnisch ihren Kollegen umgehend und wandte sich mit einem entschuldigenden Lächeln an Ricarda und Sebastian. »Nichts für ungut, liebe Frau …«

      »Schmied.«

      » … liebe Frau Schmied. Trotzdem muss ich Sie bitten, das Zimmer zu verlassen, damit wir einige Untersuchungen durchführen können.«

      Ricarda schickte Sebastian einen bedauernden Blick, hatte aber ein Einsehen.

      »Natürlich.«

      »Über Ihre Bewerbung unterhalten wir uns zu gegebener Zeit«, versprach die Klinikchefin noch, als die junge Frau mit gesenktem Kopf an ihr vorbei aus dem Zimmer ging.

      Angesichts dieser Neuigkeit huschte ein Lächeln über Ricardas Gesicht. Doch diesmal zog sie es vor zu schweigen und schickte Sebastian eine Kusshand, bevor sie leise die Tür hinter sich zuzog.

      *

      Um Jennys Mund zuckte ein Lächeln, als sie ans Bett des Dachdeckers trat.

      »Wie fühlen Sie sich, Herr Hühn?«, fragte sie freundlich und berührte wie zufällig Sebastians Bein.

      »Wenn ich die Operation hinter mir hätte, wäre mir wohler«, gestand er tapfer lächelnd. »Ansonsten geht es mir erstaunlich gut.«

      »Spüren

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