Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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dauerte nur wenige Minuten, und die Parker Cowboys ritten aus dem Hof.

      Der Vormann rannte zum Wohnhaus hinüber und lief dem Rancher entgegen, der eben aus der Haustür kam.

      »Wir müssen hinüber zu Lucas, Mr. Parker! Die Ranch brennt! Bleiben Sie nur hier und schonen Sie Ihr Bein!«

      Der Boß nickte. »All right, Jim!«

      Der Cowboy schwang sich auf seinen Schimmel und preschte den anderen hinterher.

      Der siebenundfünfzigjährige Joe Samuel Parker blickte ihm nach, wandte sich schließlich um und ging kopfschüttelnd und vor sich hin murmelnd ins Haus zurück.

      »Wann das mit den Bränden nur endlich mal ein Ende nimmt…«

      Er ging zurück in seine Kammer und legte sich wieder nieder.

      Im Obergeschoß des Wohnhauses hatte die siebzehnjährige Ireen Parker ihr Zimmer. Sie war seit zwei Tagen wieder auf der Ranch. Ein halbes Jahr hatte sie drüben in St. Louis bei ihrer Tante Mary verbracht, einer Schwester des Vaters, die schwer krank gewesen war. Nachdem die Tante sich erholt hatte, war Ireen zurückgekehrt.

      Das Mädchen hatte bis spät in die Nacht hinein in der Küche über Näharbeiten gesessen und war gerade erst in sein Zimmer gekommen, als unten der Ruf: Feuer! im Hof erscholl. Ireen saß noch völlig angekleidet auf dem Bett und hatte den Kopf in die Hände gestützt.

      Ihre Gedanken eilten den weiten Weg bis hinauf nach St. Louis zurück und verweilten bei einem jungen Mann, der blondes Haar und helle Augen hatte.

      Ireen hatte Greg bei einer Freundin von Tante Mary kennengelernt. Greg Honter war ein junger Zahnarzt. Die beiden hatten einander nur ein einziges Mal wiedergesehen. Und dieses Wiedersehen stand noch im Herzen des Mädchens. Ireen hatte Greg versprochen, bald zu schreiben.

      Wie sollte sie dem Vater beibringen, daß Greg sie heiraten wollte?

      Ireen erhob sich, zog die lederne Jacke aus, die sie heute zum erstenmal wieder angelegt hatte, und ging hinüber in die kleine Kammer, in der sie früher geschlafen hatte, als Mutter noch lebte, und in der jetzt die Wäschetruhen standen. Sie wollte sich ein frisches Hemd zurechtlegen, da sie morgen mit dem Vormann hinaus aufs Vorwerk reiten sollte.

      Währenddessen huschten die beiden Banditen Ferkas und Balthasar in den Ranchhof und gruben unweit der Veranda des Wohnhauses ein Loch in den nicht sehr harten Boden.

      Dann stellten sie das rasch zu einem Galgen zusammengeschraubte Gerüst auf und verließen so lautlos, wie sie gearbeitet hatten, den Hof.

      Von alldem hatten weder der Rancher, der inzwischen eingeschlafen war, noch seine Tochter Ireen, die oben in der Wäschekammer herumhantierte und jetzt erst wieder in ihr Schlafzimmer zurückkam, etwas gehört.

      Dann wurde unten plötzlich gegen die Tür gepocht.

      Ireen trat ans Fenster, vermochte aber durch das Verandavordach niemanden zu sehen.

      Joe Parker war aufgewacht. Er zog sich hastig eine Hose und seine Stiefel an und polterte dann durch den Vorraum zur Tür.

      Als er sie aufstieß, sah er gegen das bleiche Mondlicht, das über dem Hof lag, die Silhouette eines Mannes vor sich.

      »Ja…, was gibt es?« brach es über die Lippen des Ranchers, den plötzlich ein ungutes Gefühl im Genick packte.

      Der Mann blickte ihn unverwandt an.

      Dann tauchten hinter ihm im Hof drei weitere Gestalten auf.

      Der Mann, der vor der Tür stand, war der Bandit Jake Halbot.

      »Was… wollt ihr?« stotterte der Rancher heiser.

      Die drei starrten ihn nur an. Dann wich Halbot plötzlich langsam zurück, verließ die Veranda und trat in den Hof.

      Er ging etwas zur linken Seite hinüber, und die anderen folgten ihm. Da blieben sie stehen und hatten eine Distanz von etwa acht Yard zwischen sich und den Rancher gebracht.

      Der trat jetzt ein Stück auf den Vorbau – und sah den Galgen.

      Eisiger Schreck ließ seine Glieder erstarren. Aber dann faßte er sich, warf sich herum und riß eine selbstzündende Fackel von der Tür, die sofort brannte und schleuderte sie in hohem Bogen in den Hof.

      Zu spät!

      In diesem Augenblick brüllten die Revolver der vier Galgenmänner auf.

      Joe Parker torkelte zur Seite, stürzte an der Vorbaukante nieder, stützte sich noch einmal auf und kippte dann vornüber in den Hof.

      Die Fackel lag am Boden und warf ein zuckendes, gespenstisches Licht über die vier Gestalten.

      Halbot gab Ferkas, der der Fackel am nächsten stand, einen Wink.

      Der Bandit verstand und warf sie in den Brunnen.

      Und oben am Fenster ihrer Schlafkammer stand mit bleiernem Gesicht und vor Schreck gelähmt, die siebzehnjährige Ireen Parker. Sie hatte miterleben müssen, wie ihr Vater kaltblütig ermordet worden war. Unfähig, sich auch nur zu rühren, stand sie da und starrte auf die Männer, die jetzt, nachdem die Fackel verlöscht war, wie schwarze Pfähle unten im bleichen Mondschein des Hofes standen.

      Ich muß fliehen! hämmerte es in ihrem Hirn, Hilfe holen! Sie werden mich suchen und töten wie den Vater!

      Aber sie vermochte sich nicht zu bewegen.

      Da kam Leben in die Gestalten der vier Desperados.

      Jake Halbot hob den Arm, und auf dies stumme Zeichen hin schritten die vier Verbrecher zum Hof hinaus.

      Wenige Sekunden später war nur noch der dumpfe Hufschlag ihrer Pferde zu hören.

      Minutenlang stand das Mädchen am Fenster und starrte hinunter auf den dunklen leblosen Körper vor der Veranda.

      Endlich raffte sie sich zusammen und ging hinunter. Die Haustür stand offen. Vom Flur aus hatte sie einen Blick über die Veranda in den Hof.

      Aber sie sah von hier aus nur einen Arm und eine Hand, die sich in den Boden gekrallt hatte.

      Ireen machte noch zwei Schritte vorwärts, dann taumelte sie zur Seite, prallte gegen die Wand, suchte sich an der Tür zu halten, glitt aber an ihr nieder und schlug an der Schwelle auf.

      Sie wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als sie die Augen wieder aufschlug. Wie ein gespenstischer Traum schien ihr alles. Die schweren Schlagschatten des Mondes waren länger geworden und griffen wie gigantische schwarze Finger in den Hof.

      Ireen richtete sich auf und sah wieder den Arm des Vaters und die in die Erde verkrampfte Hand.

      Sie sog die Luft tief in die Lungen ein, um ihre Angst hinauszuschreien, aber die Furcht drückte ihr die Kehle zu.

      Langsam zog sie sich am Türgriff hoch, stand auf der Schwelle und starrte auf den leblosen Körper des Vaters.

      Ihre Lippen sprangen auseinander. »Vater…« Lautlos kamen die beiden

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