Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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ihn von hier aus der Weg nur noch zum Galgen führen konnte. Und das brachte ihn in eine Art wilder Verzweiflung.

      Ich muß fliehen! hämmerte es in seinem Hirn. Wenn sich hier das Gitter hinter meinem Rücken schließt, bin ich verloren. Sie werden mich aufhängen. Dieser eiserne Marshal wird keine Ruhe geben, bis sie mich verurteilt haben. Und dann wird mir kaum jemand von meinen Kumpanen beistehen! Ferkas hatte doch auf der anderen Straßenseite gestanden und hätte ihm beistehen müssen. Und wo waren Hilton und Halbot?

      Sie hatten sich davongemacht. Höchstwahrscheinlich wußten sie, daß Wyatt Earp in der Stadt war.

      Der Einäugige riß sich plötzlich los, tigerte mit einem weiten Sprung der Hoftür entgegen und stürmte hinaus.

      Aber sein verzweifelter Ausbruch brachte ihn nicht weit. Kaum drei Yard war er in den dunklen Hof gekommen, als ihm oben von der Tür der Marshal in weitem Sprung nachhechtete und ihn niederriß.

      Zwei Minuten später saß der Ranchermörder und Galgenmann Patrik Balthasar im Jail von Bisbee und blickte dem hanfenen Strick entgegen.

      Obgleich Wyatt nicht sehr viel Hoffnung hatte, etwas aus dem Verbrecher herauszubringen, tat er das, was er mit jedem Gefangenen tat, den er zu den Galgenmännern zählen mußte, er fragte auch Patrik Balthasar, ob er ihm etwas zu sagen habe.

      Aber der Zyklop hatte dem Marshal nichts zu sagen. Zu groß war seine Furcht vor den Galgenmännern. Die Wahl war nicht allzuschwer für ihn, denn wenn er auch hier selbst dem Galgen höchstwahrscheinlich entgegensah, bestand doch die winzige Möglichkeit, daß das Gerichtsurteil in lebenslängliche Zwangsarbeit umgewandelt wurde, vor allem deshalb, weil ihm vielleicht niemand die Tat mit absoluter Sicherheit nachweisen konnte.

      Verriet er hingegen seine Bande, so war sein Tod die unvermeidliche Folge, die Galgenmänner löschten jeden Verräter gnadenlos aus.

      Wyatt stand noch in dem kleinen Zellengang, als er glaubte, einen Schuß zu hören. Er durchquerte eilig das Office und rief dem Sheriff zu: »Ich komme zurück!« Dann rannte er auf die Straße. Als er bei dem Drugstore ankam, sah er wohl die Pferde, nicht aber Doc Holliday.

      Oben auf dem Vorbau stand eine alte Frau mit einem Korb.

      »Wo ist geschossen worden!« rief ihr der Marshal zu.

      »Ich glaube da drüben in Wavers Hof!«

      Als Wyatt Earp das Hoftor erreichte, war seit dem Schuß kaum mehr als eine Minute vergangen. Der Marshal hatte sich vorsichtig an den linken Torpfeiler herangeschoben und blickte in den Hof.

      Sofort sah er – nur etwa fünf Schritt vom Eingang entfernt den Körper eines Mannes am Boden liegen.

      Holliday!

      Er ist niedergeschossen worden!

      »Doc!« rief er leise.

      Der Mann am Boden rührte sich nicht.

      Wilder Zorn flammte im Herzen des Missouriers auf.

      Er konnte es nicht riskieren, sich in den Hof hineinzuwagen, da er dann sein eigenes Leben aufs Spiel setzte. Und damit war dem Freund auch nicht geholfen. Oben rechts war eine breite überdachte Galerie am Wohnhaus, unter der der Heckenschütze die beste Deckung gefunden haben konnte.

      Wyatts Plan stand sofort fest. Er verließ seinen Platz, eilte durch eine Häuserenge und kam in die Parallelgasse, die so schmal war, daß kaum ein Wagen in ihr Platz gefunden hätte.

      Der Hof, in dem Doc Holliday lag, wurde von einem ziemlich hohen Bau abgeschlossen, dessen Rückfront der Marshal jetzt erreicht hatte.

      Es mußte eine Scheune oder ein Stallbau sein.

      Wyatt fand in Sprunghöhe ein Fenster, das aber verschlossen war.

      Links entdeckte er eine Tür, die ebenfalls verschlossen war.

      Er lief weiter, kam an den Nachbarhof und fand eine Mauer, über die er sich sofort hinüberschwang. Dann kauerte er am Boden nieder, denn nicht ganz zwölf Schritte von ihm entfernt stand ein Mann an der Mauer und schien angestrengt in Wavers Hof hinüberzuschauen.

      Er trug ein helles Tuch um den Hals.

      Wyatt hatte keine Zeit zu verlieren. Er richtete sich auf, nahm den Revolver aus dem Halfter und spannte ihn. Das Geräusch ließ den Mann herumfahren.

      »Hände hoch!« rief ihm der Marshal halblaut zu.

      Aber der Mann gehorchte dem Befehl nicht.

      Wyatt näherte sich ihm rasch. Da blitzte ihm ein Schuß entgegen. Aber das Geschoß verfehlte ihn.

      Da erst zog auch der Marshal den Stecher durch.

      Der Mann mit dem weißen Halstuch stieß einen heiseren Schrei aus, torkelte zurück und fiel gegen einen Kistenstapel, den er mit sich niederriß.

      Wyatt war sofort bei ihm, nahm ihm die Waffen weg und sprang dann über die Mauer in den Hof, in dem Doc Holliday lag.

      Vorsichtshalber hielt er sich so dicht an der Mauer, daß er oben von der Galerie aus nicht gesehen werden konnte.

      Immer noch lag drüben der dunkle Körper des Spielers nur wenige Schritte vor dem Eingang.

      Wyatt hatte das Haus erreicht und befand sich unter der Galerie.

      Lauschend blieb er dicht an die Wand gepreßt stehen.

      Eine Minute war vergangen.

      Schon wollte er seinen Platz verlassen, um sich um den Spieler zu bemühen, als er über sich auf den Dielen der Galerie ein knirschendes Geräusch vernahm. Da oben befand sich jemand.

      Es war ausgeschlossen, jetzt in den Hof zu laufen. Der Mann hätte ihn abgeschossen wie einen Präriehasen.

      Wyatt stand reglos da. Von den Fersen, den Waden hinauf bis zum Hinterkopf war er dicht an die Hauswand gepreßt. Jeder Zoll an ihm war äußerste Anspannung.

      Da, wieder das knirschende Geräusch über ihm. Mit einer lautlosen Bewegung hatte der Missourier seine beiden Revolver gezogen.

      Die Läufe wiesen nach oben auf die Galerie.

      Vorsichtig spannte er beide Hähne.

      Und dann klatschten die Kugeln der beiden Revolver in brüllendem Getöse gegen die Planken der Galerie.

      Oben war ein Schrei zu hören. Polternde Schritte.

      Ein Mann rannte davon, erreichte die Galerietreppe und stürzte über sie hinunter in den Hof.

      Wyatt hatte seinen Standort sofort verlassen, war in den Hof gelaufen, hatte Doc Holliday hochgerissen und schleppte ihn hinaus.

      Da peitschte eine Kugel hinter ihm her, streifte sengend seinen rechten Oberschenkel.

      Wyatt hastete weiter mit der schweren Last, erreichte die andere Seite der Straße und stürmte mit dem leblosen Freund in den Drugstore. Scherben splitterten, als die Tür hinter ihm zuflog. Und die Menschen, die beim Einkauf waren, stoben entgeistert auseinander.

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