Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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wo er ihn niederlegte.

      Der Storebesitzer kam mit schreckensbleichem Gesicht heran.

      »Was ist passiert, Mr. Earp?«

      Er wußte ja, wer der Fremde war, der vorhin den Einäugigen mitgenommen hatte.

      »Es ist Doc Holliday. Er ist niedergeschossen worden. Drüben in einem Hof.«

      »Dieses verfluchte Rattennest. Dieses Bisbee!« meinte ein älterer Mann, der hereingekommen war. Er hatte weißes Haar und ein von vielen Falten zerschnittenes Gesicht. »Lassen Sie mich sehen. Ich bin Arzt.«

      Sie hatten dem Georgier die Jacke und die Weste ausgezogen und das Hemd geöffnet. Doc Holliday lag auf dem Leib. Und jetzt sahen sie, daß sich von seinem Hinterkopf über seine rechte Schulter ein breiter blutiger Striemen zog.

      »Hell and devils!« sagte der Arzt. »Es sieht schlimmer aus, als es ist. Die Kugel hat ihn gestreift, ist aber nicht abgefälscht worden. Da sie ihn am Hinterkopf getroffen hat, ist er schwer betäubt worden.«

      »Dann weiß ich, was wir brauchen«, sagte Wyatt Earp sofort. »Whisky!«

      Er lief hinaus an Doc Hollidays Satteltasche und holte die Whiskyflasche.

      Wenige Minuten später schlug der Spieler die Augen auf, als er den Marshal über sich gebeugt sah, stand ein schwaches Lächeln in seinem Gesicht. »Es tut mir leid, Wyatt…?aber der Kerl muß irgendwo hinter meinem Rücken auf einem Dach oder in einer Luke gelegen haben.«

      »Ja, auf einer Galerie. Ich habe ihn erwischt.«

      »Gott sei Dank. Ist es schlimm?« fragte er mit einem Blick in das welke Gesicht des greisen Arztes.

      Der schüttelte den Kopf. »Nein, Doc Holliday. Es ist nicht sehr schlimm. Die Kugel hat Sie am Hinterkopf gestreift und ist über die Schulter in einem Striemenzug gefahren. In einer Woche ist alles überstanden.«

      »In einer Woche?« Doc Holliday setzte sich auf. Ein breites Lächeln stand in seinen Augen. »Ist der Einäugige im Jail?«

      Wyatt nickte.

      »Und der andere, dem ich gefolgt bin?«

      »Ich weiß nicht, wem Sie gefolgt sind. Ich sah Sie nur drüben im Hof liegen.«

      »Ich bin einem Mann mit einem hellen Halstuch gefolgt. Er ist in den Hof gelaufen, und als ich den Hof erreichte, stieg er hinten irgendwo über eine Leiter in eine Scheunenluke. Er war es nicht, der auf mich geschossen hat.«

      »Dann habe ich auch ihn erwischt.« Wyatt Earp richtete sich auf und blickte den Sheriff an, der jetzt erst gekommen war.

      »Ich habe noch zwei Gefangene für Sie, Mister.«

      Aber Mike Ferkas, den Wyatt Earp im Nachbarhof von Wavers mit einer Kugel niedergestreckt hatte, war schwer verwundet und konnte nicht ins Jail gebracht werden. Doktor Lampert nahm ihn zu sich hinüber in sein Haus und brachte ihn in eine gesicherte Kammer, aus der er weder fliehen noch entführt werden konnte.

      Der andere Mann, den Wyatt von der Galerie heruntergeholt hatte, war ein langaufgeschossener Bursche mit hölzernem Gesicht und klobigen Händen. Es war Jonny Honegger, er arbeitete in der Geräteschmiede von Ted Wavers.

      Wyatt Earp hatte den Georgier hinüber in Normans Hotel gebracht, wo Holliday erwarten konnte, die Ruhe zu finden, die er brauchte.

      »Ich komme später noch mal herein«, hatte der Missourier gesagt, war dann hinausgegangen. Sein Weg führte ihn hinüber zu Wavers.

      Wenn die Galgenmänner hier so rasche Hilfe gefunden hatten, dann konnte wohl kaum ein Zweifel daran bestehen, daß Kumpane von ihnen in der Geräteschmiede gewesen waren.

      Wyatt fand in der Geräteschmiede niemanden vor und auch im Haus war nur eine alte Frau, die beteuerte, daß ihr Bruder, nämlich Ted Wavers, nicht daheim wäre. Höchstwahrscheinlich befände er sich in irgendeinem Saloon und pokerte, was er jeden Abend täte.

      Wyatt wollte wissen, wo er ihn finden könnte, aber die Frau konnte ihm darüber keine Auskunft geben und versuchte ihn schroff abzuweisen, indem sie erklärte:

      »Ich suche ihn ja nicht. Wenn Sie ihn suchen wollen, dann müssen Sie die Saloons schon nach ihm abklappern. Ich habe keine Veranlassung dazu.«

      Wyatt verließ den Hof und ging jetzt den gleichen Weg, den er vorhin genommen hatte, nämlich durch die Häuserenge in die Parallelgasse wieder über die Mauer, an der er den Mann mit dem hellen Halstuch gestellt hatte, und lauschte jetzt hier an der gleichen Stelle über die Hofmauer.

      Aber drüben blieb alles still. Das Licht, das in der Küche gebrannt hatte, wurde bald gelöscht, nichts rührte sich.

      Der Marshal blieb trotzdem auf seinem Posten und wartete ab.

      Aus langjähriger Erfahrung wußte er, daß man Geduld haben mußte, wenn man gegen so hartnervige Menschen etwas erreichen wollte. Es stand fest für ihn, daß der Boß des Geräteschmiedes Honegger, nämlich Theodor Wavers, ebenfalls zu den Galgenmännern zählen mußte.

      Wie weit doch das Netz dieser Banditen gespannt war. In jeder Stadt, in die er bis jetzt gekommen war, hatte er Mitglieder der Graugesichter gefunden.

      Ein wahres Glück, daß Luke Short in Tombstone den Sheriffstern genommen hatte und so wenigstens da oben für Ordnung sorgen konnte.

      Wyatt hätte es gar nicht riskieren können, dieses Zentrum aller bisherigen Banden Arizonas gerade jetzt in dieser kritischen Zeit zu verlassen, wenn Luke Short nicht den Job als Sheriff angenommen hätte. Die Tatsache, daß sich der riesige Texaner in der Stadt aufhielt und gar noch den Stern dort trug, würde doch viele Banditen daran hindern, allzulaut in Tombstone zu werden.

      Es gab überhaupt keine Stadt im Westen, in der sich eine Bande so sehr in den Sattel setzen konnte, wie gerade in Tombstone. Hier fand immer der Rückhalt in der Bevölkerung, der die Macht hatte. Und wenn es Ike Clanton einfallen sollte, die Macht an sich zu reißen, dann war er gefährlicher als irgendwer im ganzen Lande. Deshalb hatte Wyatt sich so lange in Tombstone aufgehalten, um den einstigen Bandenführer Isaac Joseph Clanton an einer solchen Entwicklung zu hindern. Offensichtlich war ihm das ja auch geglückt, aber, war es ihm wirklich geglückt?

      War Ike Clanton nicht doch der Chef der Galgenmänner? Besaß er nicht längst die Macht, die Wyatt Earp nicht wieder in seine Hände kommen lassen wollte?

      Der Ritt zum San Pedro Valley hatte Aufschluß darüber erbringen sollen. Nur war er in Bisbee und ja auch schon auf der Parker Ranch auf eine so rauhe Weise unterbrochen worden.

      Höchstwahrscheinlich waren mit dem Mann mit dem weißen Halstuch und dem Einäugigen zwei der Mörder Joe Parkers dingfest gemacht worden.

      Die beiden anderen mußten gesucht werden. Koste es, was es wolle. Es war ein höllisches Pech, daß Doc Holliday hier niedergeschossen worden war. Das würde sie weit zurückwerfen, denn die beiden anderen Banditen würden diesen Vorsprung zu nutzen wissen.

      Jetzt etwa der Aufforderung der Frau zu folgen, und von Schenke zu Schenke zu laufen, um nach Wavers zu suchen, wäre Unsinn gewesen. Wyatt kannte den Geräteschmied ja nicht, und hatte alle Schwierigkeiten auf seiner Seite, den Mann zu finden. Hier war sein Platz, hier mußte er ausharren.

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