Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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nicht daran, die Hände hochzuheben. Im Fallwurf schleuderte er sich nach links hinüber, zog den Revolver und – aber auch er kam nicht zum Schuß.

      Das glühende Blei spie ihm entgegen und riß ihm den rechten Arm wie mit einem Axthieb zurück.

      Sein Revolver lag, anderthalb Yard weggeschleudert, neben ihm. Er kniete am Boden, preßte die Linke auf den rechten Arm und stierte zu dem Mann aus Missouri hinüber.

      »Das werden Sie büßen, Earp!«

      »Steh auf.«

      Jimmy Hilton erhob sich und kam langsam näher.

      Wyatt trat rasch auf den Vorbau, um aus den Lichtern der Straße zu kommen.

      Der fünfte Gefangene wurde in das Jail von Bisbee eingeliefert.

      Als die Tür zum Gefängnistrakt geöffnet wurde, und Balthasar Hilton erkannte, schrie er auf:

      »Wo ist Halbot?«

      »Halt’s Maul«, geiferte ihm der Bandit entgegen.

      Aber zu spät.

      Wyatt Earp, der oben in der Tür zum Office stand, hatte den Namen gehört. Der vierte Mann, der Rothaarige, hieß also Halbot.

      Es gab niemanden in dem Banditennest Bisbee, der auf den Gedanken gekommen wäre, ins Office zu laufen, um dem Marshal zu berichten, daß der Taylor Morton von einem Falschspieler niedergeschossen worden wäre.

      Es war eine halbe Stunde vergangen, seit der Mord geschehen war, als Wyatt Earp durch puren Zufall diese Schenke betrat. Er war auf der Suche nach dem Galgenmann Halbot.

      Der Lärm, der in der Schenke getobt hatte, verstummte sofort, als der Missourier den Eingang betrat.

      Zu bekannt war der Marshal noch von seinem Gefecht mit der Curtis-Bande in dieser Stadt.

      Der Wirt beugte sich weit über die Theke und rang die Hände.

      »Es ist ein Falschspieler gewesen, Mr. Earp. Er hat ihn rücksichtslos niedergeknallt auf eine Entfernung von zweieinhalb Yard über den Tisch.«

      Wenige Minuten später kannte der Marshal den vierten Galgenmann, nämlich den roten Halbot, und wußte, daß Jimmy Hilton einen zweiten Mord begangen hatte.

      Am Westausgang der Stadt wohnte in einem etwas abgelegenen Haus, das von einer hohen fortartigen Fenz umgeben war, der junge Richter Ferguson. Wyatt kannte ihn nur flüchtig, denn Richter Holman war damals nach dem Mord an dem jungen Sheriff aus der Stadt verschwunden. Niemand wußte, was den alten Richter bewogen hatte, Bisbee zu verlassen. Jedenfalls war er eines Morgens nicht mehr da. Mit seiner Frau und seinem Sohn hatte er heimlich die Stadt verlassen und war nie wieder gesehen worden. Es gingen Gerüchte um, daß die Banditen ihn und seine Familie geholt hätten – aber das ist nie bewiesen worden. Und da niemand ein Interesse daran hatte, den Richter zu suchen, blieb er ganz einfach verschollen. Derartige Dinge waren im weiten Westen leider möglich.

      James Ferguson war zweiunddreißig Jahre alt, groß, hager, trug eine goldgeränderte Brille und hatte einen schmalen, strichdünnen Mund, der ganz zu seiner übrigen Erscheinung paßte.

      Als der späte Besucher vorn die Hausglocke betätigte, kam Ferguson selbst, um zu öffnen.

      »Wyatt Earp?« entfuhr es ihm verblüfft.

      »Es tut mir leid, Richter, daß ich Sie so spät noch stören muß.«

      In den Augen des Richters lag keine Freude, als er sagte:

      »Aber bitte, kommen Sie doch herein. Es freut mich sehr, Sie einmal wiederzusehen.«

      Wyatt blieb im Flur stehen und berichtete, was geschehen war.

      Ferguson nickte:

      »Ja, ich weiß, daß sich hier in der Stadt allerlei tut, aber es ist sehr schwer, dem Treiben dieser Männer auf die Spur zu kommen. Daß es sich jedoch um Galgenmänner handeln soll, ist mir wirklich neu. Aber da Sie es sagen, wird es ja stimmen.«

      Wyatt spürte sofort, daß er in diesem Mann keine Hilfe finden würde. Deshalb erklärte er mit betonter Entschiedenheit:

      »Es muß mit äußerster Schärfe gegen diese Bande vorgegangen werden, Richter! Hilton ist ein zweifacher Mörder. Er hat den Taylor Morton erschossen und ist auch am Mord an dem Rancher Joe Parker beteiligt gewesen.«

      Der Richter nickte. »Selbstverständlich werde ich mich der Sache mit aller Gründlichkeit schon morgen früh widmen.«

      »Ja, darum bin ich gekommen. Guten Abend, Richter.«

      Die beiden Männer reichten einander nicht die Hände. Wyatt Earp verabschiedete sich und verließ das Haus.

      *

      Doc Holliday hatte in seinem Zimmer gelegen und gegen die weißgetünchte Decke gestarrt. Der Schmerz in seinem Kopf war schwächer geworden, aber auf seinem Rücken brannte die Wunde so sehr, daß er kaum noch liegen konnte.

      Er setzte sich auf den Bettrand und stierte vor sich hin.

      Mit müden Bewegungen zündete er sich eine Zigarette an, stieß sie aber bald wieder im Ascher aus. Dann erhob er sich und suchte in seinen Sachen nach der Whiskyflasche. Sie war nicht da.

      Wyatt Earp hatte sie wahrscheinlich wieder in die Satteltasche zurückgetan.

      Holliday zog seine Jacke an und ging zur Tür, öffnete sie und trat auf den Gang hinaus. Er hatte die Absicht, hinunterzugehen, um einen Brandy zu trinken.

      Als er das Ende des Korridors erreicht hatte, hörte er die leisen Stimmen zweier Frauen, die aus einem Zimmer, dessen Tür nur halb geschlossen war, in den Korridor drangen.

      »… weiß ich doch genau. Chris ist dabei und Jefferson Tucker. Halbot führt sie an. Ja, es ist eine große Bank, und sie hoffen auf mehrere Tausend…«

      Da war die krächzende Stimme der anderen Frau zu hören.

      »Mehrere Tausend! Das wäre nicht schlecht. Jim hat mir schon immer ein Brokatkleid versprochen. Es wird Zeit, daß ich es endlich bekomme. Hoffentlich geht alles klar.«

      »Ganz sicher. Da drüben finden sie nicht viel Widerstand. Es ist ein altes Bankhaus und soviel ich gehört habe, wohnen nur drei Leute dort. Der alte Gennan selbst ist doch in den Sechzigern und wird kaum nennenswerten Widerstand leisten können. Außerdem, wenn Halbot die Männer führt, wird es immer ein Erfolg.«

      »Ich habe das Leben in diesem Nest wirklich satt. Wenn wir diesmal genug Geld zusammenhaben, dann wollen wir weg hier.«

      »Weg?« meinte die andere und lachte bitter auf. »Da kennst du den Boß nicht.«

      Holliday war hellhörig geworden.

      »Den Boß, kennst du ihn denn?«

      »Nein, natürlich nicht. Aber er läßt doch die Männer nicht weg. Weder deinen Jim noch meinen Ferry…«

      Es war noch eine Weile still. Und Holliday befürchtete schon, daß er seinen

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