Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. страница 201

Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

meinte die ältere der beiden Frauen: »Es wird morgen mittag, bis sie zurück sind.« Schritte näherten sich der Zimmertür.

      Es wurde höchste Zeit für Holliday, seinen Posten zu verlassen. Auf Zehenspitzen machte er sich davon und ging die Treppe hinunter in die Hotelhalle.

      Der Mann an der Rezeption starrte ihm fassungslos entgegen. Hatte er doch erlebt, wie der Georgier vor kaum anderthalb Stunden noch von dem Marshal hinaufgeschleppt werden mußte.

      »Doc«, kam es entgeistert über seine Lippen. »Können Sie denn schon wieder aufstehen?«

      »Können«, entgegnete der Spieler, »ich weiß es nicht. Ich möchte einen Brandy.«

      »Selbstverständlich«, beeilte der Mann zu versichern und gab der jungen Frau drüben an der Theke einen Wink.

      Doc Holliday nahm seinen Brandy, warf ein Geldstück auf das Blech und ging zur Treppe zurück.

      Wir haben keine Zeit zu verlieren, überlegte er. Wenn die Banditen morgen mittag schon in die Stadt zurückkommen wollen, dann wird der Überfall noch heute nacht durchgeführt. Jedenfalls ist es so geplant. Wo aber ist die Bank zu finden?

      Denn, daß sie nicht hier in Bisbee sein konnte, war klar und ging aus dem Gespräch der beiden Frauen deutlich hervor.

      Holliday ging wieder hinauf in sein Zimmer. Er stand am Fenster und blickte auf die Straße.

      Draußen schien alles still zu sein.

      Da sah er plötzlich den Mann aus der Quergasse kommen. Es war Hilton.

      Holliday nahm seinen Revolver aus dem Halfter und wartete ab.

      Da sah er Wyatt Earp auf die Straße kommen und beobachtete den kurzen Kampf dort.

      Eine halbe Stunde später hörte er den Marshal heraufkommen. Er blieb vor seiner Zimmertür stehen.

      Als er sie einen Spalt öffnete, rief ihm Holliday halblaut aus dem Dunkel entgegen: »Kommen Sie herein, Wyatt.«

      Der Marshal trat an das Lager heran:

      »Sie haben sich wieder angezogen, Doc?«

      »Ja, ich habe einen Brandy getrunken unten.«

      »Aber, Sie sollten doch liegen…«

      Und jetzt berichtete der Spieler, was er erlauscht hatte.

      Wyatt Earp sog die Luft geräuschvoll durch die Nase ein. Da hatten sie also einen weiteren Schlag vor.

      »Allzuweit kann der Ort, an dem der Überfall geschehen soll, nicht von Bisbee entfernt sein«, gab der Spieler zu bedenken, »denn schließlich wollen die Banditen schon morgen mittag wieder zurück sein.«

      Wyatt zog die Schultern hoch. »Das ist nicht gesagt. Wenn sie einen Eilritt vorhaben, dann kann der Überfall auch jenseits der Grenze stattfinden.«

      »Das glaube ich nicht. Ich vermute vielmehr, daß der Überfall ganz in der Nähe stattfinden soll und die Gangster vorhaben, anschließend irgendwoanders hinzureiten, entweder um ihren Gewinn zu teilen, oder um an einer Besprechung teilzunehmen.«

      »Das ist möglich. Aber, wie wollen wir das feststellen?«

      »Zunächst einmal werde ich jetzt versuchen, herauszubekommen, wo die Bank dieses Gennan sich befindet. Es ist ja nicht ausgeschlossen, daß das hier in der Stadt bekannt ist.«

      Wyatt verließ das Hotel wieder und ging in den »Rostigen Hufnagel« zurück, wo Jimmy Hilton den Anzugsschneider niedergeschossen hatte, und stellte sich an die Theke zu den Männern.

      Neben ihm lehnte ein alter Graukopf, der schon ziemlich angetrunken sein mußte.

      Wyatt hatte sich die anderen Männer angesehen und kam zu der Überzeugung, daß er hier besser keine Nachforschungen anstellte.

      Er hatte sich einen Firepoint geben lassen, nippte einmal daran, warf dann ein Geldstück auf die Theke und wollte wieder gehen.

      Da stieß der Alte ihn an: »Warten Sie, Marshal, ich gehe mit Ihnen. In diesen Zeiten geht man immer besser mit einem starken Mann. Man weiß ja nie, was einem passiert. Der arme Kerl, der vorhin seinen letzten Japser getan hat, war ein Bekannter von mir. Der Teufel soll diese Gangsterbande holen. Ich bin sicher, daß die Stadt von Galgenmännern verseucht ist…«

      »Dann kommen Sie, ich bringe Sie eben über die Straße.«

      Die beiden gingen hinaus. Als sie draußen auf dem Vorbau waren, sah sich der Marshal nach allen Seiten um. Und als er sich überzeugt hatte, daß sie allein waren, fragte er:

      »Haben Sie schon einmal etwas von Gennans Bank gehört?«

      »Nein, aber warten Sie. Mein Sohn könnte sie vielleicht kennen, er hat ja hier in der Union-Bank gearbeitet.«

      »Ihr Sohn ist zu Hause?«

      »Ja, ich hoffe.«

      Sie gingen zusammen in eine der engen Gassen, und der Alte schloß eine Haustür auf.

      »Jerry!« rief er.

      Ein Bursche kam aus der Küche heraus.

      »Vater – du kommst nicht allein?«

      Der Alte stand auf unsicheren Knien da und deutete auf den Marshal. »Weißt du, wer das ist?«

      »Nein, keine Ahnung.«

      »Dann spitz’ die Ohren, Junge. Das ist ein Freund von mir, und er führt den schönen Namen – Wyatt Earp.«

      »Er ist Wyatt Earp?«

      »Ja. Und paß auf, er hat gleich eine Frage an dich.«

      Der Bursche blickte den Marshal unsicher an.

      »Eine Frage?«

      »Ja. Haben Sie einmal etwas von Gennans Bank gehört?«

      »Ja, sie ist drüben in Cazador!«

      Cazador! Wyatt kannte die Stadt nicht. Er war einmal nur ganz in ihrer Nähe vorbeigekommen. Sie lag etwa dreißig Meilen östlich von Bisbee entfernt.

      Sollten die Banditen tatsächlich dort heute nacht noch einen Bankeinbruch verüben wollen? Zeitlich konnte es natürlich ungefähr hinkommen. Sie waren dann etwa morgen mittag wieder in Bisbee, durften sich aber nicht einmal allzulange aufhalten.

      »Ich kenne die Bank zufällig«, meinte der Bursche, »denn Mr. Gennan ist vor einem Jahr einmal hier gewesen und hatte eine Besprechung mit meinem Boß. Damals fragte er, ob mein Boß keine Leute für ihn hätte. Drüben in Cazador lassen sich offenbar schlecht Leute finden, die in der Bank arbeiten wollen.«

      Der Marshal bedankte sich bei den beiden und verabschiedete sich.

      Als er ins Hotel zurückkam, war über eine Stunde vergangen. Er beschloß, so leise wie möglich zu sein, um Doc Holliday nicht zu wecken.

Скачать книгу