Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. страница 198

Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

Stunden schon stand er auf seinem Platz an der Mauer und starrte in den düsteren, nur noch von fahlem, schwachem Mondlicht beleuchteten Hof.

      Da vernahm er rechts an der Scheune ein Geräusch.

      Wenige Sekunden später schob sich aus der Bodenluke über der Standleiter ein Kopf. Es war ein kahler Schädel, dem jetzt die Arme und gleich darauf der Rumpf eines großen Mannes folgten. Er trug eine helle Jacke und eine dunkle Hose. Rasch kletterte er in den Hof hinunter, blieb einen Augenblick sichernd stehen und eilte dann auf das Wohnhaus zu.

      In diesem Augenblick jumpte der Marshal über die Mauer. Das knackende Geräusch seines gespannten Revolverhahns brachte den Mann zum Stehen.

      Wyatt stand vor der Mauer und der andere etwa zehn Schritte von ihm entfernt im Hof.

      Sekunden rannen in die Ewigkeit.

      Da keuchte der Mann, während er die Hände bis in Schulterhöhe anhob: »Was wollen Sie denn?«

      »Sie sind Ted Wavers, nicht wahr?«

      »Ja, aber… Nein, nein, das ist mein Bruder, ich…«

      »Lassen Sie die Hände oben, Wavers.«

      »Wer sind Sie?«

      »Mein Name ist Earp.«

      »Earp? Wyatt Earp?«

      »Ja.«

      »Was wollen Sie von mir?«

      »Sie haben Doc Holliday niedergeschossen.«

      »Doc Holliday? Der Mann da im Hof war…?Ich meine, ich war ja gar nicht im Hof! Ich weiß gar nicht, was Sie wollen.«

      »Lassen Sie die Hände oben!«

      Wavers hatte immer wieder versucht, die Arme sinken zu lassen.

      »Ich komme gerade aus dem Saloon. Sie können meine Schwester fragen. Ich gehe jeden Abend zum Pokern.«

      »Seit wann befindet sich denn Ihr Saloon oben in der Scheune, Wavers?«

      »Ich weiß wirklich nicht, was Sie wollen, Marshal? Was tun Sie überhaupt hier in Bisbee? Waren Sie nicht oben in Tombstone? Sie sollten sich lieber um all die Banditen kümmern, die sich in Tombstone herumtreiben. Das ist ja eine fürchterliche Verbrecherstadt, dieses elende Nest da oben…«

      Da flog plötzlich seine linke Hand herunter auf den Revolverkolben, stieß die Waffe vor und zog den Hahn zurück. Alles in einer einzigen fließenden Bewegung.

      Aber der Outlaw Theodor Joseph Wavers hatte sich in seinem Gegner verrechnet.

      Wyatt Earp sah seine Silhouette scharf gegen den helleren Sand des Hofes und hatte mit einer derartigen Bewegung gerechnet. Schon Wavers’ Versuch, die Arme wieder sinken zu lassen, hatte ihm angedeutet, daß der Mann irgendeine üble Absicht im Schilde führte.

      Wavers kam nicht zum Schuß. Ehe er den Stecher durchziehen konnte, brüllte in der linken Faust des Marshals der schwere sechskantige Buntline Special auf, und das 45er Geschoß traf den Schußarm des Geräteschmiedes wie ein Hammerschlag.

      Ein röhrender Schrei drang aus der Kehle des Banditen.

      »Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen Ihre Arme oben lassen, Wavers.«

      Wyatt Earp war ein paar Schritte weitergegangen und stand jetzt unter der Galerie, wo er sich aus einem plötzlichen Impuls heraus in eine Türnische schob.

      Keine Sekunde zu früh!

      Denn jetzt sägte von oben ein bellender Gewehrschuß durch die Planken der Galeriebohlen, und die Kugel klatschte vor ihm auf den Boden der steinernen Dachstütze auf und heulte quarrend als Querschläger davon.

      Wavers, der die Rechte um den linken Arm gepreßt hatte, schrie:

      »Weiter, Mary, weiter nach links!«

      Oben auf der Galerie stand also die Schwester des Geräteschmiedes.

      Sie hatte gewußt, wo sich ihr Bruder befand. Und bewachte mit dem Gewehr den Hof.

      Mit dem Schuß hatte sie ihren Standort verraten.

      Wyatt nahm jetzt auch den anderen Revolver in die Hand und gab einen Warnschuß zur Galerie ab, mit einem zweiten Schuß zog er Wavers aus dem rechten Halfter den zweiten Revolver.

      »Kommen Sie von der Galerie herunter, sonst hole ich Sie, wie ich Honegger heruntergeholt habe.«

      Der Schuß, der unweit der Frau durch eine Bohlenritze auf die Galerie gedrungen war, hatte sie zusammenfahren lassen.

      Das Gewehr entglitt ihrer Hand, und in panischer Angst lief sie zur Treppe und kam hinunter in den Hof.

      Der Geräteschmied machte ihr heftige Vorwürfe.

      Keifend wies ihn die Frau zurück: »Was willst du, soll ich mich deinetwegen abknallen lassen? Ich habe auch Honegger hinunterstürzen sehen. Der Marshal hat ihn von der Galerie geholt. Ich lasse mich doch nicht wegen deiner Freunde hier von Wyatt Earp festnageln.«

      »Sie sind schon festgenagelt. Treten Sie neben Ihren Bruder. Und dann kehrt und hinaus auf die Straße.«

      Auch die Geschwister Wavers saßen im Jail von Bisbee.

      Der alte Tilman machte ein unglückliches Gesicht.

      »Warum sind Sie in die Stadt gekommen! Wo Sie auftauchen, ist der Teufel los.«

      Diese Worte waren eine Unverschämtheit. Schließlich waren es Banditen, die durch das Auftauchen des Marshals aufgeschreckt wie ein Wespenschwarm auseinandergestoben waren. Es wäre die Aufgabe des Sheriffs gewesen, dieses Banditennest auszuheben. Aber dieser Hardy Tilman hätte es niemals geschafft. Anstatt sich bei dem Missourier zu bedanken, machte er ihm jetzt noch Vorwürfe.

      Wyatt trat an die Tür und drehte sich noch einmal nach dem Sheriff um. »Bewachen Sie die Gefangenen gut. Mehr wird von Ihnen nicht verlangt, Tilman.«

      »Was haben diese Leute denn eigentlich getan?«

      »Ich habe Ihnen gesagt, daß sie Galgenmänner sind. Zwei von ihnen haben auf der Parker Ranch einen Mann niedergeschossen. Der lange Honegger hat Doc Holliday niedergeknallt und bei Wavers haben sie Unterschlupf gesucht. Die Schwester von Wavers hat auf mich geschossen. Und Wavers selbst wurde von mir daran gehindert.«

      »Und was soll mit ihnen geschehen?«

      »Darüber wird der Richter befinden.«

      Jake Halbot und Jimmy Hilton hatten die Festnahme von Balthasar und die Verfolgung ihres Kumpans Ferkas nicht beobachtet, da sie sich zu dieser Zeit im Rostigen Hufnagel, einer verrufenen Schenke am Südende der Stadt, beim Pokerspiel befanden.

      Die beiden Verbrecher waren gefährliche Falschspieler und hatten jeder schon vor sich ein Bündel gewonnener Dollarnoten liegen, als ein bärtiger Mann in die Schenke stürmte und brüllte: »Wyatt Earp ist in der Stadt!«

      Die beiden Gangster tauschten

Скачать книгу