Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. страница 193

Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

überquerte den Vorbau und stieg die Treppe hinunter.

      »Vater!«

      Sie kniete neben dem Körper des Niedergeschossenen und suchte ihn auf den Rücken zu drehen.

      Joe Parker war tot.

      Mehrere Geschosse hatten ihn niedergestreckt und sein Leben ausgelöscht. Fünfunddreißig Jahre hatte er auf diesem Fleck Erde gelebt und schwer gearbeitet.

      Ireen kniete immer noch im Hof und blickte über den Körper des Toten hinweg mit tränennassen Augen in die Savanne hinaus. Was war denn das? Deutlich sah sie gegen den hellen Himmel die Konturen eines scheußlichen Gerüsts.

      »Ein Galgen!« flüsterte sie verstört. Und dann zuckte der Schreck in jähem Begreifen durch ihren Körper, wie eine glühende Nadel stach er nach ihrem Herzen.

      »Die Galgenmänner…!«

      *

      Im Morgengrauen verließen die beiden Reiter die Stadt.

      Keiner von ihnen blickte sich um. Das düstere Tombstone war es nicht wert, daß man auch nur einen Blick darauf verschwendete.

      Wyatt Earp und Doc Holliday waren auf dem Weg zum fernen San Pedro Valley, auf dem Weg zu der Ranch der McLowerys.

      Seit Wochen jagte der Dodger Marshal hinter dem geheimnisvollen Boß der Galgenmänner her. Er war in Costa Rica gewesen, in Martini und in der heißen Grenzstadt Nogales. Überall hatte er die Spuren der Graugesichter, wie die Galgenmänner auch genannt wurden, gefunden; die Spuren ihrer scheußlichen Taten. Mehrmals glaubte er dicht auf der Fährte des Chiefs dieser Verbrecherorganisation zu sein, hatte aber bis jetzt immer wieder feststellen müssen, daß er sich geirrt hatte.

      Wer führte die Verbrecher an? Es könnte unmöglich ein kleiner x-beliebiger Bandit oder Tramp sein, denn zu gut war die Bande organisiert, zu straff war ihr Reglement. Wer eine solche Bande auf die Beine stellte, der mußte schon über ungewöhnliche Fähigkeiten auf diesem Gebiet verfügen.

      Und der Missourier Wyatt Earp kannte eigentlich nur einen Mann, dem er die Begabung für diesen Job zutraute: Ike Clanton!

      Aber die Jagd nach diesem Mann hatte bisher so gut wie nichts erbracht. Wenn auch der frühere Chief der berüchtigten Clanton-Gang und jetzige Rancher mehrfach an Orten aufgetaucht war, die den Verdacht des Missouriers zu bestärken schienen, so hatte der Marshal bisher doch keine echte Handhabe gegen diesen Mann finden können.

      Nicht ganz so stand es um den Bruder Ikes – um Phineas Clanton. Dieser Phin war ein Spieler und Trinker und hatte sich früher viel mit anderen Banden herumgetrieben, ehe er selbst mit seinem großen Bruder ritt. Dann, als die Clantons nach dem Kampf im O.K.-Corall zerschlagen schienen, suchte er wieder eigene Banden auf die Beine zu bringen. Das kam soweit, daß sein eigener Bruder ihn einmal versehentlich oben in Lorrac niederschoß. Damals hatten alle geglaubt, Phin wäre tot, aber der zähe Tombstoner Cowboy war dem Totengräber im wahrsten Sinne des Wortes noch einmal von der Schippe gesprungen.

      In Martini hatte sich Phin offen gegen den Marshal gestellt, und seine Zugehörigkeit zu den Graugesichtern schien damit erwiesen zu sein. Wyatt Earp hatte ihn in Martini festgenommen, aber Phin war mit anderen Männern wieder ausgebrochen und geflüchtet.

      Daß er der Boß der Galgenmänner sein könnte, hielt Wyatt Earp für nicht sehr wahrscheinlich. Ausgeschlossen war es jedoch nicht, da der Name Clanton immer noch einen gewichtigen Klang in diesem Lande hatte.

      Der Marshal hatte in Tombstone eine ganze Reihe von Banditen dingfest gemacht, die auch abgeurteilt wurden. Allerdings hatte sich in der Verhandlung gegen die Banditen nichts herausgestellt, das dem Marshal auf seinem Weg hätte weiterhelfen können. Die Graugesichter fürchteten ihren Boß offenbar zu sehr, als daß sie es gewagt hätten, ihn oder etwas das ihn betraf, zu verraten.

      Der Missourier hatte deshalb beschlossen, seine Taktik zu ändern. Er würde seine Suche jetzt weniger auf die Person des Bandenführers richten, als auf die Auffindung des Hole (Gangstercamp). Es war wahrscheinlich sehr viel schwerer, einen Mann zu suchen, der sich mit etwas Glück mühelos von Ort zu Ort bewegen konnte, als ein feststehendes Camp.

      Irgendwo mußten die Galgenmänner ja ihr Headquartier haben. Es war nicht wahrscheinlich, daß dieses Lager ständig an einem anderen Ort aufgeschlagen wurde. Allerdings war es auch möglich, daß das Lager nicht die Bedeutung besaß, denn der große Chief konnte seine Befehle ja ohne weiteres von anderen Orten aus geben, nämlich von dort, wo er sich gerade befand. Aber trotzdem hatte der Marshal das Gefühl, daß die Bande, neben den zahlreichen kleinen Schlupfwinkeln, irgendwo ein festes Camp haben mußte. Die Orte, die er bis jetzt aufgesucht hatte, beherbergten dieses Lager nicht. Wyatt hatte keine besondere Veranlassung dazu, anzunehmen, daß ausgerechnet die McLowery Ranch im fernen San Pedro Valley dieses Lager beherbergen würde, aber da er nicht nur Phin Clanton sondern auch Kirk McLowery suchte, war der weite Ritt berechtigt.

      Kirk McLowery hatte sich mehrmals in Tombstone und auch in der Umgebung der Stadt verdächtig gemacht. Aber immer war er dem Marshal im letzten Augenblick entgangen.

      Wyatt wußte, daß Kirk mit den Clantons entfernt verwandt und nach wie vor auch befreundet war. Kirk, der zweitälteste der drei McLowery-Brüder (sein älterer Bruder Frank und sein jüngerer Bruder Tom waren bei dem Gefecht im O.K.-Corall gefallen) war ein ungewöhnlich gefährlicher, rücksichtsloser und kaltblütiger Mensch.

      Doc Holliday beispielsweise traute ihm es eher zu, Chief der Galgenmänner zu sein, als Phin Clanton.

      Es war ein weiter Weg hinunter zum San Pedro Valley. Wyatt Earp kannte ihn nicht genau. Er war vor Jahren einmal in der Nähe des Tales gewesen, aber die McLowery Ranch kannte er nicht.

      Gegen acht Uhr am Vormittag hatten sie bereits elf Meilen zwischen sich und die Stadt gebracht. Sie ritten östlich von der Straße nach Bisbee und passierten die Parker-Weide. Da sahen sie in der Ferne einen Reiter im scharfen Galopp auf die Overlandstreet zuhalten.

      »Was hat der denn vor?« Der Georgier beschattete die Augen mit der Hand.

      Da hatte auch der Reiter die beiden bemerkt und lenkte auf sie zu.

      Es war ein Cowboy von der Parker Ranch. Mißtrauisch blickte er die beiden an.

      »Wo kommt ihr denn her?«

      Wyatt stützte sich mit beiden Händen auf den Sattelknauf und blickte den Weidereiter forschend an.

      »Mein Name ist Earp, Cowboy. Haben Sie irgend etwas auf dem Herzen?«

      »Earp? Sind Sie etwa Wyatt Earp?«

      »Ja.«

      Da brach es aus dem Mann hervor: »Ich war gerade auf dem Weg nach Tombstone. Ich wollte Sie holen, Marshal!«

      »Mich?« fragte der Missourier verblüfft. »Was ist denn passiert?«

      Der Cowboy berichtete, was sich in der Nacht auf dem Ranchhof ereignet hatte.

      Holliday stieß einen leisen Pfiff durch die Zähne.

      »Daß dieser blödsinnige alte Trick immer noch zieht! Brand auf der Nachbarranch! Und die ganze Mannschaft eilt zu den Gäulen.«

      »Warum ist der Boß nicht mitgeritten?« erkundigte sich der Marshal.

      »Das

Скачать книгу