Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Brief wurde geöffnet.

      Wyatt las ihn durch. Aber es schien nur ein belangloses Schreiben irgendeines Mannes aus La Punta zu sein. Das war eine Stadt, die etwa sechsundzwanzig Meilen nordöstlich von Tombstone lag. Da schrieb eine Frau namens Peggy:

      Lieber Nick, ich hoffe, es geht Dir gut. Bei uns ist alles beim alten. Meine Nachbarin ist vor vierzehn Tagen gestorben, und ihr Kind hat jetzt keine Mutter mehr.

      Jerry Sixteen Trees ist noch gesund und die beiden Shilbys auch. Joe Norton, ich glaube, Du kanntest ihn auch, ist im Sommer gestorben. Er war über neunzig. Nun laß bald wieder einmal etwas von Dir hören. Deine Peggy.

      Die Männer blickten einander an.

      »Das ist nichts von Bedeutung«, meinte der Richter.

      Wyatt las den Brief noch einmal für sich durch und reichte ihn dann dem Georgier.

      Der las ihn ebenfalls, faltete ihn zusammen und gab ihn zurück. Das schien also nichts gewesen zu sein.

      Der schräge Curle stand an der Tür und blickte den Marshal fragend an.

      Der blickte ihm in die Augen: »Hör zu, Curle. Du kannst noch einmal verschwinden. Aber wehe, wenn du über das, was sich hier ereignet hat, ein Wort verlierst, dann kannst du was erleben.«

      »Kein Wort wird über meine Lippen kommen«, schwor der Tramp und stob hinaus.

      Wyatt Earp beschloß, auf die Clanton Ranch hinauszureiten.

      Der riesige Tex stand an der Bohlentür zum Gefängnistrakt und hatte die Fäuste in die Hüften gestemmt.

      »Hoffentlich kommen Sie bald wieder, Marshal.«

      »Ja, in ein paar Stunden bin ich wieder da.«

      Wyatt ging hinaus. Als er den Falben vom Zügelholm losmachte, sah er, daß auch Doc Hollidays Pferd vor dem Office stand.

      Eben verließ der Gambler das Bureau.

      »Ich komme mit, Wyatt.«

      Der Missourier hatte ein winziges Lächeln in den Augenwinkeln.

      »Wenn Sie nichts Besseres vorhaben, Doc…« Dabei streifte sein Blick die elegant gekleidete Frau, die eben aus dem Eingang des Grand-Hotels kam, um zum Crystal Palace hinüber zu gehen.

      Der Georgier stand auf der obersten Vorbaustufe und blickte auf seine Fingernägel: »Nein, ich hatte nichts Besonderes vor.«

      Er dachte daran, daß er bis spät in die Nacht hinein mit Laura Higgins im Crystal Palace gesessen und gespielt hatte.

      Keiner der beiden hatte das Gespräch noch einmal berührt, das sie zu Beginn des Abends geführt hatten.

      Als sie am Crystal Palace vorbeiritten, stand die Frau da und blickte mit großen, sehnsüchtigen Augen dem schwarzen Reiter nach.

      Gegen elf Uhr erreichten sie die Ranch.

      Sie schien wie ausgestorben dazuliegen.

      Wyatt stieg auf den Vorbau und klopfte an die Tür.

      Da sich niemand meldete, zog er das Fliegengitter auf und blickte in den weiten Wohnraum.

      Hinten in der Ecke saß ein Mann, hatte den Kopf in die Hände gestützt und starrte auf das grelle Rechteck, das die Sonnenstrahlen durch das Fenster auf die weißgescheuerten Dielen warfen.

      Wyatt zog die Drahttür hart hinter sich zu.

      »Hallo, Ike.«

      Ja, es war Ike Clanton, der da in dem abgewetzten Plüschsessel saß und sich jetzt erhob.

      »Hallo, Wyatt.«

      Neun Yard lagen zwischen den beiden Männern.

      »Ziemlich weiten Ritt, den wir da hinter uns haben«, meinte der Marshal.

      Ike ging zum Tisch, nahm aus dem Zinnbecher eine Strohhalmzigarre, wie auch Luke Short sie rauchte, schob sie zwischen seine weißen Zähne und riß ein Zündholz an der Tischkante an.

      »Ja«, versetzte er, ohne den Marshal anzusehen.

      »Es war ein weiter Ritt.«

      Es war einen Augenblick still. Eine große Fliege summte um die Kerosinlampe, die an der Decke hing.

      »Wo ist Phin?«

      Ike trat ans Fenster, schob es mit der Linken hoch und schnippste das Zündholz hinaus in den Hof.

      »Das möchte ich auch wissen«, antwortete er.

      »Er hat mich in Nogales angefallen, Ike.«

      »Ja, ich dachte es mir.«

      »Wußten Sie, daß wir hinter Ihnen waren?«

      Da wandte sich der massige Mann zur Seite und blickte den Marshal aus seinen gelben Augen offen an.

      »Nein, ich wußte es nicht, aber ich dachte es mir.«

      »Ich bin Ihnen nach Tombstone gefolgt. Aber ich habe Sie gestern nicht gefunden.«

      »Wenn ich es gewußt hätte, hätte ich auf Sie gewartet.«

      Spott, Ironie, beißender Hohn. Oder? Meinte er es etwa ehrlich? Wer wollte diesen Mann durchschauen.

      »Wissen Sie etwas von den Flanagans?«

      »Nein, ich weiß nichts von Phin und nichts von den Flanagans.«

      »Warum sind Sie nach Martini hinübergeritten?«

      »Wegen Phin. Es ist immer das gleiche, Marshal.«

      Das konnte eine einleuchtende Erklärung sein.

      Er hatte sich immer besorgt um seinen Bruder gezeigt, wenngleich er auch keine große Liebe für ihn empfand.

      Seinetwegen war er nach Nogales gekommen, und seinetwegen konnte er auch nach Martini geritten sein. Das war jedenfalls nicht zu widerlegen.

      »Hal und Edward Flanagan haben auf der Pferdewechselstation den alten Hucksley ermordet.«

      Der Rancher schob die Unterlippe vor und nickte.

      »Ja. Vielleicht haben Sie Pferde gebraucht.«

      Da trat Wyatt rasch an den Tisch heran und suchte die Augen des einstigen Königs von Arizona.

      »Hören Sie, Ike, finden Sie, daß das eine Entschuldigung für einen Mord ist?«

      »Das habe ich nicht gesagt«, entgegnete der Rancher. »Es ist lediglich eine Vermutung von mir und, ja, vielleicht auch eine Erklärung.«

      Wyatt wandte sich um und ging zur Tür.

      »Ich werde die Flanagans finden, Ike. Und – vielleicht auch

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