Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. страница 186

Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

Riese und ließ sich auf einen Hocker nieder.

      *

      Doc Holliday war in den Crystal Palace zurückgegangen.

      Er trat an den Tisch der Spielerin, nahm den Hut ab und erklärte: »Ich muß noch ins Office, nach dem Marshal sehen.«

      Die Frau saß wie versteinert auf ihrem Platz. Sie hatte den Kampf mit angesehen.

      Und obgleich sie schon manche Schießerei im Westen erlebt hatte, hatte sie dieser furiose Gunfight, den sie da beobachtet hatte, schmerzlich an den Augenblick erinnert, an dem sie selbst hier vorm Eingang des Crystal Palace von Kolby niedergeschossen worden war.

      »Ist er schwer verwundet?« fragte sie.

      »Nein, nein, ich komme gleich zurück.«

      Sie nickte.

      *

      Als Doc Holliday ins Office kam, war der Texaner gerade damit beschäftigt, eine Whiskyflasche aus dem Schrank zu holen und dem Marshal ein Glas zu füllen.

      Wyatt hatte die Hand schon um das Glas gespannt, als Holliday eintrat.

      Der Marshal hatte also einen Schluck trinken wollen.

      Dann war es also doch schlimmer, als der Georgier angenommen hatte.

      »Kommen Sie, lassen Sie mich gleich nachsehen.« Er untersuchte die Wunde.

      Glücklicherweise war es auch ein Durchschuß. Aber die Fleischwunde schmerzte offensichtlich sehr.

      Holliday hatte seine schwarze krokodillederne Instrumententasche mitgebracht, die er auf all seinen Ritten durch den Westen stets mit sich führte.

      Er reinigte die Wunde sorgfältig und legte einen sauberen Verband an.

      Wyatt saß mit hartem Gesicht auf der Tischkante und blickte vor sich hin.

      Er mußte an die Worte denken, die der Georgier heute mittag im Anblick der Turmpyramide gesagt hatte.

      Es war wirklich ein höllisches Leben, das sie hier lebten.

      Er hob den Kopf und blickte den Spieler an.

      »Fertig?«

      »Ja.«

      Er zog seine Jacke an.

      »Jetzt weiß ich wenigstens, warum ich einen Doktor mit mir durch den Westen schleppe. Die Rechnungen, die ich für Wundbehandlungen und Kugelzüge, Verbände und Pflaster zu zahlen hätte, gingen ins Astronomische. Am besten lasse ich Ihnen in Dodge gleich drei meiner Monatsgehälter überweisen.«

      Holliday nickte. Er stand jetzt auf seinem gewohnten Platz, zwischen Tür und Fenster an die Wand gelehnt, den linken Fuß angezogen und die linke Hand unter dem rechten Ellbogen. In der Rechten hielt er eine Zigarette.

      »Jetzt weiß ich wenigstens, aus welchem Grund ich durch den Westen reite«, kam es ironisch von seinen Lippen. »Man muß eben eine Lebensaufgabe haben. Das scheint meine zu sein.«

      Da wurde die Tür aufgestoßen, und zur Verwunderung der drei Männer trat Nellie Cashman ein. Sie hatte den Messinggriff noch in der Hand, während ihre Augen den Marshal suchten.

      »Mr. Earp!« entfuhr es ihr tonlos, »ist Ihnen etwas passiert? O Gott, Sie sind verwundet.«

      »Wie kommen Sie darauf?«

      »Weil Sie den Jackenärmel über der Schulter hängen haben, weil Sie die Jacke nicht angezogen haben. Was ist passiert? Ich habe nichts gehört. Ich stand gerade mit Sam vor der Tür. Er hat nur gesehen, daß Doc Holliday seine Tasche geholt hat.«

      Der Marshal winkte ab. »Nicht so schlimm, Miß Nellie.«

      Sie sah den Georgier an.

      Der zog die Schultern hoch und senkte den Blick.

      Luke Short stand am Gewehrständer, stieß eine Winchester in die Halterungen und knurrte: »Nicht so schlimm. Nein, bei ihm ist überhaupt nichts schlimm. Er scheint aus Eisen zu sein…«

      Plötzlich sah Holliday den Lichtschein aus Virgils alter Schlafkammer ins Office fallen.

      »Ist da jemand drin?« fragte er.

      »Ach, du lieber Gott, das habe ich ganz vergessen!« rief der Tex. »Humpy Donegan liegt da. Die Hunde haben ihn niedergestochen. Ja, Doc, sehen Sie doch gleich nach ihm.«

      Holliday stieß sich von der Wand ab und trat in die Schlafkammer.

      Der grauhaarige Mann lag mit bleichem, eingefallenem Gesicht in seinen Kissen und hatte die Augen immer noch geschlossen.

      Der Georgier beugte sich über ihn und nahm die Decke herunter. Dann öffnete er langsam den Verband. Kopfschüttelnd sah er auf die Wunde.

      »Wer hat da herumgepfuscht?«

      »Gulbranson, irgend so ein Halunke, der unten in den Minor Camps wohnt.«

      Holliday erinnerte sich an den Mann.

      »Eine Schande ist das«, preßte er durch die Zähne, behandelte auch die Wunde des Deputys sorgfältig und legte dem Mann einen sauberen Verband an. Dann holte er aus der Tasche, die der Tex mittlerweile hereingebracht hatte, ein Fläschchen, öffnete es und hob den Kopf des Bewußtlosen. Das Fläschchen hielt er ihm unter die Nase.

      Auf einmal schlug Humpy Donegan die Augen auf. Er sah von einem zum anderen. Links über ihm war das Gesicht des Georgiers.

      Rechts neben dem Bett stand der riesige Texaner.

      Unten am Fußende stand Wyatt Earp, und über seine Schulter blickte Nellie Cashman mit großen, ängstlichen Kinderaugen.

      Der Deputy wollte den Mund öffnen.

      Holliday schüttelte den Kopf. »Sie müssen jetzt nicht sprechen.«

      Die Augen des Verwundeten wanderten von Doc Holliday zu Wyatt Earp. Und dann sah er rechts neben sich den Texaner. Der griff mit einer unbeholfenen Geste nach seiner Hand.

      »Mach dir keine Sorgen, Hum. Doc Holliday ist da, der kriegt das schon wieder hin.«

      Er wandte sich ab und ging hinaus. Draußen hörte man, wie er einen Stuhl rauh gegen den Tisch schob. Dann knurrte er: »Und jetzt werden die Flanagans gesucht!«

      Wyatt hörte, wie er eine Winchester aus dem Gewehrständer holte und knackend durchlud.

      Wyatt verließ den Schlafraum und trat ins Office.

      »Warten Sie, Luke, ich komme mit.«

      Da war auch Nellie Cashman im Bureau. »Wyatt!«

      Er wandte sich nach ihr um.

      Die Blicke der beiden begegneten einander.

      »Wohin wollen Sie schon wieder!« flüsterte die Frau bebend.

Скачать книгу