Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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nächsten Tag kam sie schon nicht mehr selbst, dafür kam ihr Vater in der Sprechstunde und sagte mir, daß Nora daheim läge und fürchterliche Schmerzen hätte.

      Ich ließ sofort alles liegen und stehen und ging zu ihr. An diesem Tag, am nächsten und am übernächsten. Vierzehn Tage lang.«

      Es war einen Augenblick still zwischen den beiden einsamen Gästen im großen Tombstoner Crystal Palace.

      Dann fragte Laura Higgins leise:

      »Sie starb?«

      Der Mann schüttelte den Kopf. »Nein, sie starb nicht. Sie lebt noch heute.«

      »Aber ich verstehe nicht?« stieß die Spielerin hervor.

      Doc Holliday zündete sich eine neue Zigarette an.

      »Sie wurde gesund. Und ich wurde krank.«

      Er lehnte sich im Stuhl zurück.

      »Sie wurden krank?«

      »Ja.« Holliday wandte den Kopf und blickte durch das Fenster auf die dunkle Straße. »Sie hatte die Schwindsucht.«

      In diesem Augenblick sah er drei Männer drüben aus der Gassenmündung kommen: Phin Clanton, den mexikanischen Banditen Enrique und – Wyatt Earp!

      Und dann krachte von der anderen Ecke der Gasse der erste Schuß.

      Wyatt Earp kniete am Boden.

      Und dann ging alles rasend schnell. Von rechts wurde geschossen, dann schoß der Marshal.

      Einer der Männer torkelte über die Straße und stürzte der Länge nach hin.

      Und dann sah Holliday den Mann, den der Missourier noch nicht bemerkt haben konnte, rechts an der Gassenmündung mit schußbereitem Revolver am Boden kauern.

      Die Spielerin hatte den Atem angehalten.

      Der Revolver war in die Rechte des Georgiers geflogen, er zertrümmerte mit der Mündung die große Scheibe, und dann erzitterte die Luft des Schankraums von beiden Schüssen aus dem schweren fünfundvierziger Frontier-Revolver.

      Draußen krümmte sich der Verbrecher Theodore Marlowe zusammen.

      Wyatt Earp war herumgefahren. Er hatte jetzt beide Revolver in den Händen.

      Er sah Marlowe zusammensinken.

      Zehn Yard links vor ihm stand Curly Bill Brocius.

      Wyatts Kugel stieß ihm den Revolver aus der Hand.

      Jonny Ringo hatte sich davongemacht. Im Dunkel der Häusergiebel flüchtete er die untere Gasse hinunter.

      Da erschien Doc Holliday auf dem Vorbau.

      Er sah den fliehenden Falschspieler, überquerte mit weiten Sätzen die Straße und hämmerte zwei Schüsse in die Gasse hinein.

      »Ringo!« Die erste Kugel des Gamblers hatte dem Falschspieler den Hut vom Schädel gestoßen, die zweite sengend seinen linken Oberarm gestreift.

      Da warf er sich in eine Türnische. Und hatte Glück. Die Tür gab nach. Er hetzte durch den Korridor auf das winzige Fensterviereck der Hoftür zu und entkam im Dunkel des Hofes.

      Doc Holliday wandte sich sofort nach dem Marshal um. Noch hatte er beide Revolver in den Fäusten.

      Als er sah, daß Wyatt noch aufrecht kniete, stieß er den rechten Revolver auf Curly Bill Brocius vor.

      »Natürlich, das Großmaul ist auch wieder dabei. Los, komm näher, Junge.«

      Wyatt richtete sich auf. »Phin!« stieß er durch die Zähne. »Der Hund hat sich davongemacht.«

      »Ja, aber der da war im Moment wichtiger.« Holliday deutete mit dem Revolver auf Marlowe.

      Der mexikanische Galgenmann Enrique stand mit weichen Knien mitten auf der Allenstreet und rührte sich nicht von der Stelle. Er hatte schon vielerlei Schießereien mitgemacht, aber einen so mörderischen Gunfight hatte er noch nicht erlebt.

      Alles hatte sich in Sekundenschnelle abgespielt.

      Wyatt packte Enrique und James Curly Bill und schob sie vor sich her.

      Doc Holliday kniete neben Marlowe und drehte ihn auf den Rücken.

      »Tot«, murmelte er.

      Vier Schritte von ihm entfernt lag Quebec röchelnd am Boden.

      Holliday, der Marlowe vorsichtshalber die Waffen weggenommen hatte, ging zu ihm hinüber und richtete ihn in sitzende Stellung auf.

      Der Verbrecher sah über sich im fahlen Mondschein und im schwachen Licht, das aus den Fenstern des Crystal Palace fiel, die harten, kantigen Züge des Georgiers. Er erkannte den Mann genau, der sich da über ihn beugte. »Doc Holliday«, keuchte er.

      »Ja, Quebec«, entgegnete der Spieler düster, »jetzt kannst du den großen Geist anrufen, der dich deinem Partner Marlowe nachholt.«

      Da krächzte der Outlaw in jämmerlich-bibberndem Ton: »Nein, ich will nicht sterben, ich will nicht!«

      »Hör auf zu jammern, Mensch.«

      Holliday richtete den schweren Mann auf und schleppte ihn dem Vorbau von Doc Sommers Haus zu.

      Die Schwester des Arztes öffnete. Sie erkannte den Georgier sofort.

      »Furchtbar!« stöhnte sie, »ich habe alles mitangehört, es war entsetzlich!«

      »Machen Sie lieber die Tür auf, daß ich durchgehen kann«, fuhr sie der Georgier an.

      »Ja, sofort.«

      »Ist Ihr Mann nicht zu Hause?«

      »Nein, er ist noch nicht zurückgekommen. Er ist auf einer Farm draußen.«

      »Machen Sie Licht im Behandlungszimmer.«

      Holliday legte den Banditen auf den Tisch, und die Frau hielt zwei Lampen.

      In banger Todesangst ruhte der Blick des Verbrechers auf dem Gesicht des einstigen Bostoner Arztes.

      »Und?« keuchte er. Dicke Schweißperlen standen auf seiner Stirn.

      Doc Holliday hatte ihm das Hemd über der Brust geöffnet und blickte auf die Wunde.

      »Und?!« Mit einem Ruck richtete sich Quebec auf. »Sprechen Sie schon, Doc!« schrie er gellend.

      Das Gesicht des Spielers war wie aus Marmor gehauen. Dann sprangen seine Lippen auseinander:

      »Dein Partner Marlowe wird noch eine Weile auf dich warten müssen, Quebec.«

      Die aufblitzenden Hoffnungen des Banditen wurden jedoch sofort wieder von dem Spieler zerstört.

      »So

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