Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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      Tatsächlich, es war ein Stiefel.

      Sekundenlang verharrte der Missourier reglos am Boden. Dann richtete er sich auf und tastete vorwärts – und fand eine Fortsetzung über dem Stiefelschaft.

      Ein Bein, ein menschliches Bein.

      Der Marshal hatte den schweren Buntline Special in der linken Hand und zog den Hahn zurück.

      Gleichzeitig riß er mit der Linken ein Zündholz an, das er nur kurz aufblitzen und dann verlöschen ließ.

      Das Bild, das der schwache Lichtschein für den Bruchteil einer Sekunde vor ihm aus der Dunkelheit hervorzauberte, war mehr als schreckerregend.

      In einem ungewöhnlich hohen Lehnstuhl saß ein uralter Mann. Sein Gesicht war eingefallen und von pergamentartiger Haut überzogen, die von Tausenden von Falten zerschnitten und zersägt schien.

      Der Mann hatte einen kahlen Schädel, dessen Anblick unwillkürlich die makabre Ähnlichkeit mit einem Totenschädel aufzwang.

      Tief in den Höhlen lagen die Augen, die von rötlichem Licht bedeckt waren.

      Der Mund lag hart unter der Nase und war ein an seinen Enden nach unten gebogener scharfer Strich, der von vielen Querstrichen zerschnitten wurde. Scharf und spitz schob sich das Kinn nach vorn, und aus dem faltigen Hals stach ein eckiger Adamsapfel hervor. Der dünne, sehnige Hals war lang und wurde von einem schwarzen Halstuch umrahmt.

      Der Mann saß aufrecht in dem hölzernen Lehnstuhl, trug ein verwaschenes blaues Hemd und eine braune Jacke und ebensolche Hosen, die in den Stiefelschäften steckten. Die beiden Unterarme lagen auf den hölzernen Armlehnen des Stuhles, und die spinnenartigen langfingrigen gelben Hände hatten sich in die Löwenköpfe verkrallt, die die Enden der Armlehnen bildeten.

      Wie versteinert stand der Missourier da und starrte in die Dunkelheit, aus der das Zündholz für einen Herzschlag lang dieses erschreckende Bild hervorgerissen hatte.

      War es ein Spuk? Gaukelten ihm die überreizten Nerven dieses scheußliche Bild vor?

      Der Marshal hatte schon viele alte Männer gesehen. Vor Jahren einmal war er unten in Kansas, als er gegen Big Bill Cumberland kämpfte, einem steinalten Mann begegnet, der aber gegen dieses skelettartige Wesen hier noch jung gewirkt hatte.

      War der Methusalem, der hier vor ihm hockte, vielleicht tot?

      Wyatt schob den Revolver vor, tatsächlich in der winzigen Hoffnung, die Laufmündung möge keinen Widerstand finden, aber die Waffe stieß nach einem Yard gegen etwas Hartes, ohne ein Geräusch zu machen.

      Der Buntline Special wurde von der Jacke des Greises aufgehalten.

      Unwillkürlich nahm der Marshal auch den anderen Revolver aus dem Halfter.

      Wieder verstrichen drei Sekunden. Dann drang ein leises, scharfes, zischendes Geräusch an sein Ohr – und ein Zündholz blitzte auf.

      Der Greis hatte es in seiner linken Hand und hielt es an eine Kerosinlampe.

      Der Marshal stand in äußerster Anspannung da und starrte auf das gespenstische Bild.

      Der Alte hatte seine knöcherne, zitternde Hand über den Docht gebracht, und jetzt zuckte die kleine Flamme blakend auf.

      Der Greis setzte den Zylinder drüber und den grünen Schirm darauf.

      Dann rutschte die Hand wieder auf die Stuhllehne zurück, und die langen Finger krallten sich um den primitiv geschnitzten Löwenkopf.

      Der Marshal hatte sich nicht bewegt.

      Kein Muskel zuckte im Gesicht des Alten. Wie aus Stein gehauen saß er da. Hätte der Marshal nicht selbst erlebt, daß er sich eben bewegt hatte, daß er den Arm zu der Lampe hinüber geschoben hatte – er hätte ihn auch jetzt für tot gehalten.

      Mit geschlossenen Augen, aber sehr aufrecht, lehnte der Methusalem in seinem Stuhl. Der grüne Lampenschirm warf ein geisterhaftes Licht auf sein Gesicht.

      Wieder verstrichen Sekunden.

      Dann sprangen die Lippen des Alten wie Gesteinsbrocken plötzlich auseinander. Heiser und hohl kam die Stimme aus dem Mund des Alten:

      »Was wollen Sie?«

      Während er sprach, zitterte nicht nur sein Schädel, der gefährlich auf dem dürren Hals hin und her schwankte, sondern auch seine Hände und sein ganzer Körper bebten.

      »Ich suche Kirk McLowery.«

      »Kirk?«

      Ein Hüsteln erschütterte den skelettartigen Körper des Greises.

      »Was wollen Sie von ihm?«

      »Ich habe mit ihm zu sprechen.«

      »Ja, das kann ich mir denken, versetzte der Alte, und wieder packte ihn der Hustenkrampf und schüttelte ihn scheußlich hin und her.

      Wyatt hatte den Revolver sinken lassen.

      »Haben Sie was zu rauchen?« fragte der Alte plötzlich.

      Wyatt starrte den Alten verblüfft an, griff dann aber in die Tasche und zog eine seiner großen schwarzen Zigarren hervor, die er dem Alten hinreichte.

      Der stieß seine rechte Hand blitzschnell vor und griff danach. Ruckartig riß er die Zigarre an sich und schob sie in einen Winkel seines zahnlosen Mundes.

      Dann riß er ein Zündholz an und hielt es mit zitternder Hand an die Zigarrenspitze.

      »Sie können wieder gehen.«

      »Wo finde ich Kirk McLowery?«

      Da schüttelte plötzlich ein hysterisches Lachen den schlotternden Körper des Alten:

      »Sie fragen zuviel, Mister, hihihihi!«

      Wyatt wiederholte seine Frage.

      Da paffte der Alte eine dünne blaue Wolke vor sich hin und sagte: »Ich bin Kirk McLowery.«

      Wyatt durchforschte die Runenlandschaft des Greisengesichtes.

      Sollte dieser Mann der Vater der drei McLowerys sein?

      Der Marshal konnte es sich nicht gut vorstellen. Denn dieser Mann hier war doch bestimmt weit über neunzig Jahre alt.

      Da lachte der Alte wieder scheppernd.

      »Ja, ich bin Kirk McLowery. Ich bin hergekommen, als die Indianer noch hier hausten. Ja, das ist schon lange her. Sehr lange.«

      »Sind Sie Kirks Vater?«

      »Kirk? Ach, Sie meinen den Bengel, den jungen! – Das ist mein Enkel.«

      »Ist er jetzt hier auf der Ranch?«

      »Nein.«

      »Wo kann ich ihn finden?«

      »Das

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