Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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erinnerte er sich daran, daß Doc Holliday in jener Nacht, als er in Tombstone auf offener Straße niedergeschossen worden war und am Boden gelegen hatte, beleuchtet von dem schwachen Schimmer, der aus einem Saloonfenster fiel, damals schon lächelnd gemeint hatte: »Damned, wie beim Ku-Klux-Klan.«

      Aber diese Worte des Spielers waren in der Gefahr jener Minute untergegangen.

      Und jetzt, in diesem brennenden Augenblick, erinnerte sich der Marshal ihrer.

      Prophetisch hatte es der Mann aus Georgia ausgesprochen, was sich jetzt als Tatsache zu erweisen schien.

      Der Ku-Klux-Klan! Da stand er um ihn herum. Wenigstens zwanzig, dreißig Mann stark, und vielleicht standen Hunderte draußen unter den Bäumen am Ostufer des Sees.

      Wyatt hatte die Augen wieder geöffnet.

      Was war mit Cochise? Wenn es sich wirklich um den Ku-Klux-Klan handelte, hätte er es dann nicht wissen müssen?

      Aber was wußten die Indianer wirklich von diesem Geheimbund? Vermochten sie überhaupt den Klan von der Gang der Graugesichter zu unterscheiden?

      Und worin bestand eigentlich der Unterschied?

      Der Klan war im Grunde nichts weiter als eine Verbrecherbande gewesen, wenn er auch immer wieder von Freiheit und Person und der Auflehnung gegen die steuerlichen Bedrückungen gesprochen hatte! Er war eine Verbrecherbande gewesen. Nichts weiter. Und die edlen Parabeln, die er in die Welt geschleudert hatte, waren nichts weiter als lose Phrasen gewesen, unter deren Deckmantel die Banditen versucht hatten, an die Güter anderer Menschen zu kommen.

      Genau das gleiche taten die Männer, deren Zeichen der Triangel war.

      Diese Erkenntnis hatte den Mut des Mannes aus Missouri minutenlang paralysiert, gelähmt. Wenn er es also tatsächlich hier mit dem alten Ku-Klux-Klan zu tun hatte, dann war sein Kampf hoffnungslos! Erst diese Erkenntnis machte ihm die Gefahr seiner Lage völlig klar. Der Ku-Klux-Klan, war er es wirklich, kannte keine Gnade, war derart stark und weit verzweigt, daß der Kampf eines einzelnen gegen ihn tatsächlich weniger als der Tropfen auf einen glühenden Stein war.

      Und oben auf dem Saumpfad stand Doc Holliday mit den beiden Pferden und ahnte nichts von alledem.

      Wie blind war er in die Falle der Kapuzenmänner gegangen.

      Sollte also alles, was er in den letzten Wochen getan hatte, vergeblich gewesen sein: die furchtbaren Strapazen, die er und Doc Holliday und auch Luke Short auf sich genommen hatten, um die Graugesichter niederzuringen, um die starke Kette, die sie geschlossen hatten, zu zerschlagen? Sollten sie nicht einmal eine Bresche in die Mauer gewuchtet haben, mit der die Graugesichter sich zusammengeschlossen hatten?

      Der Mann in der Tür hatte sich nicht bewegt. Wie eine Holzfigur stand er da und erinnerte den Gefangenen an einen Boß des Klans in Illinois, der auch unendlich viel Zeit hatte. Wyatt hatte ihn damals als Junge beobachtet, als er das Haus des Nachbarn niedergebrannt hatte und vor seinen Leuten auf offener Straße stand und in das Feuer starrte. Die weiße spitze Kapuze über den Kopf gestülpt – so hatte er dagestanden, minutenlang. Er hatte Zeit gehabt, der Ku-Klux-Klan-Chief.

      Und auch dieser Mann, der jetzt hier an der Blockhüttentür stand, schien unendlich viel Zeit zu haben.

      Dann hob er die Hand, und einer der Männer zündete eine Lampe an.

      Wyatt sah zu seiner Verwunderung, daß alle, die um ihn herum standen, Kapuzen trugen. Aber, sie waren nicht weiß wie die des Ku-Klux-Klan – sondern grau. Perlgrau wie die Gesichtstücher der Galgenmänner.

      Und sie schienen auch nicht so lang zu sein, wie die Zipfelmützen, die er vom Ku-Klux-Klan her kannte. Sie waren kurz. Und wenn man ihre Form betrachtete, erinnerte sie auf eine eigenartige Weise an ein Dreieck.

      Einbildung? Sicher nicht.

      Die Kapuze des Mannes, der in der Tür gestanden hatte, schien jedoch keine Spitze zu haben. Sie schien oben an ihrem letzten Drittel abgestumpft zu sein.

      Als der Mann jetzt in den Raum hineinkam, sah Wyatt, daß er doch die gleiche Kapuze trug wie die anderen, nur die Spitze seiner Kopfbedeckung war schwarz. Das Erkennungszeichen des Chiefs? War der Mann, der jetzt da nur etwa vier Schritte von ihm entfernt stand, der heiß und verzweifelt gesuchte Big Boß der Graugesichter? War er gleichzeitig der Führer des wieder aufgelebten Ku-Klux-Klan? Hatte dieser Mann etwa die vielen, vielen Verbrecher unter sich, die damals zum Geheimbund gehört hatten und die ganz sicher noch nicht alle tot waren?

      Der Gedanke war einfach lähmend.

      Wyatt wurde von drei Männern gepackt. Zwei faßten je einen Arm von ihm und einer nahm seine Beine – dann trugen sie ihn hinaus.

      Er sah jetzt, daß draußen auf der breiten Lichtung zum See hin ein Feuer angezündet worden war.

      Im weiten Kreis umstanden ihn die Kapuzenmänner. Der Anführer blieb unweit vor ihm stehen.

      Immer noch sprach keiner ein Wort.

      Der Boß stand jetzt nur noch wenige Schritte von ihm entfernt, und Wyatt konnte ihn durch den Lichtschein des starken Feuers gut sehen.

      Ein neuer Gedanke war in ihm aufgetaucht: War dieser Mann Ike Clanton?

      Der Gestalt nach ja, der Haltung nach konnte er es tatsächlich sein. Und je länger Wyatt darüber nachdachte, es war sogar sehr wahrscheinlich, denn wer hätte eine größere Eignung für diesen »Job« gehabt als gerade der Tombstoner Rancher!

      Hatte er doch damals schon, als er seine Gang anführte, als erstes Anzeichen erkennen lassen, die auf die heutigen Graugesichter und vielleicht auch auf den Ku-Klux-Klan hindeuteten. Es war doch nicht ausgeschlossen, daß Isaac Joseph Clanton Verbindung mit dem früheren Geheimbund aufgenommen und ihn dann hatte wieder aufleben lassen. Das wäre eine Tat gewesen, die Wyatt Earp wirklich nur diesem Mann zugetraut hätte.

      Jetzt hob der Anführer die linke Hand ruckhaft, kurz, mit einer hölzernen Bewegung, die etwas Roboterhaftes an sich hatte, und deutete auf einen der grauen Kapuzenmänner im Kreis.

      Der trat hervor und kam bis auf drei Schritte an den Gefangenen heran, senkte den Kopf und fragte:

      »Hast du noch irgend etwas zu sagen?«

      Wyatt lauschte dem Klang dieser Stimme nach. Sie war ihm unbekannt.

      Wie geschickt, daß der Anführer nicht selbst sprach. Auch jetzt noch, in einem Augenblick, in dem er doch von dem Gefangenen nicht mehr das geringste zu befürchten hatte, ließ er äußerste Vorsicht walten und verriet sich nicht durch seine Stimme.

      Ike Clanton! Diese Vermutung wuchs in dem Missourier allmählich zur Gewißheit an.

      Wieder hob der Anführer auf diese seltsame ruckhafte Weise den linken Arm.

      Darauf wiederholte der Kapuzenmann seine Frage.

      Wyatt nickte. »Ja, ich möchte gern mit eurem Boß sprechen.«

      Der schüttelte nur den Kopf.

      »Weshalb bin ich festgenommen worden?«

      Der Kapuzenmann neben ihm antwortete: »Weil du sterben mußt.«

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