Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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der Anführer und nahm einen Ast aus dem Feuer, schlug auf ein Zweigstück, das herausragte, daß die Funken hochstoben.

      Dann warf er den brennenden Ast wieder ins Feuer.

      Der Mann neben dem Galgen schob Wyatt ein Stück vor bis an den Rand des Blocks, der von zwei anderen Männern mit Seilen jetzt unter ihm weggezogen werden sollte.

      Es war eine fürchterliche Minute.

      Der Missourier war überwältigt worden und stand auf dem Podest des Todes.

      Die gespenstische Schar der Galgenmänner stand stumm um das Feuer herum und starrte durch die Gucklöcher ihrer grauen Kapuzen zu ihm hinauf.

      Selten in seinem gefahrerfüllten Leben war der Marshal Earp in eine solche Situation geraten.

      Wie sollte er sich aus dieser Lage noch befreien? Es war aussichtslos.

      Mit Blitzesschnelle eilten die Gedanken durch sein Hirn.

      War er vielleicht zu übereilt vorgegangen? Zu hastig? Hatte er sich nicht zu sehr in die Idee verrannt, den Ring der Galgenmänner zerschlagen zu müssen? Ihren Boß zu stellen?

      Sonst war er doch immer mit äußerster Vorsicht und größtem Geschick zu Werke gegangen, wenn es galt eine Verbrecherbande zu überlisten.

      Aber es konnte keinen Zweifel daran geben, daß die Graugesichter die raffinierteste Organisation war, mit der er je zu tun hatte.

      Sollte er hier an diesem einsamen, entlegenen Bergsee in dieser kühlen Novembernacht sein Leben aushauchen müssen? Ein Leben, das dem Kampf für das Gesetz gegolten hatte?

      Der Missourier hatte sich keineswegs aufgegeben – aber seine Lage war mehr als höllisch. Diese perfekte Gang da hatte ihn überwältigt und sofort seinen Tod beschlossen. Jetzt stand er da auf dem kleinen primitiven Podest unter dem Galgen und blickte in die funkelnden Augen, die durch die Gucklöcher der Kapuzen blitzten. Der Anführer hatte den Kopf etwas gesenkt und starrte in das immer noch hoch auflodernde Feuer…

      *

      Doc Holliday hatte eine Zeitlang auf dem Saumpfad bei den Pferden gestanden, als ihm plötzlich links im Gestein eine Nische auffiel, in die er vielleicht die Pferde führen könnte. Er nahm die beiden Hengste und zog sie hinter sich her.

      Die Nische erwies sich als eine Kluft zwischen den Felsen, die schräg verlief, aber einen Mann oder auch ein Pferd gut durchließ. Wenige Schritte hinter dem Eingang verbreiterte sie sich sogar.

      Der Spieler brachte die beiden Pferde hinein und kam dann auf den Weg zurück.

      Er wußte, daß er sich auf die Hengste verlassen konnte; wenn sie nicht auf offenem Weg standen, würden sie sicher warten, bis sie von einem ihrer Besitzer abgeholt würden.

      Der Georgier war schon vorn auf dem Saumpfad, als er noch einmal stehen blieb, sich umwandte und zurückging, um aus dem Scabbard des Missouriers die Winchester zu holen. Er selbst beschwerte sich selten mit einem Gewehr und hatte es auch auf diesem Ritt nicht mitgenommen.

      Er wußte selbst nicht genau, weshalb er die Waffe mitnahm – aber ähnlich wie den Marshal, erfaßte auch ihn zuweilen ein Vorgefühl der Gefahr. Und jetzt wurde er das Gefühl nicht los, daß er die Winchester brauchen würde.

      Er entfernte sich in Richtung auf die Felsnase zu, in der er den Gefährten hatte verschwinden sehen.

      Aber kaum hatte er die Felsnase erreicht, als er schon den Lichtschein hinter den vorspringenden Gesteinsbrocken aufleuchten sah.

      Kein Zweifel: am Ufer war ein Feuer entzündet worden.

      Holliday bewegte sich tief an den Boden geduckt vorwärts. Sein Marsch wurde natürlich durch das Mitschleppen des Gewehrs ganz erheblich erschwert.

      Nach etwa fünf Minuten hatte er einen weit wie eine Bastei über den See vorspringenden Hang erreicht, auf dem er sich jetzt platt niederlegte.

      Drüben am Ufer brannte das Feuer, und darum herum sah er einen Kreis von Männern.

      Ein Glück, daß er das Nelsonglas des Missouriers mitgenommen hatte. Er zog es aus der Tasche und hielt es vors Auge.

      Verblüfft blickte er auf das Bild, das die Röhre ihm da vorzugaukeln schien.

      Holliday nahm das Fernglas zur Seite und wischte sich über die Augen.

      »Damned«, flüsterte er leise vor sich hin, »das muß doch ein Spuk sein.«

      Aber es war kein Spuk. Es war harte, brutale Wirklichkeit.

      In einem Kreis von mehr als abenteuerlich wirkenden Gestalten, die ihre Köpfe mit seltsamen Kapuzen verdeckt hatten, lag der Marshal gefesselt am Boden vor einem großen Feuer.

      Holliday nahm das Glas wieder ab und wischte sich mit dem weißen Taschentuch über die Stirn: »Zounds!«

      Dann sah er, wie die Kapuzenmänner den Missourier vom Boden aufhoben und auf das Podest schleppten.

      Und jetzt erkannte er auch, was ihm das Dunkel der Tannenäste verborgen hatte: den Galgen!

      Sie wollten den Marshal also hängen.

      Was war jetzt zu tun? Hinunter konnte er nicht mehr. Das war zu spät und viel zu weit. Und außerdem brachte er sich dann selbst nur in Gefahr und hatte damit die wenigsten Aussichten, Hilfe zu bringen.

      Es gab nur eines: er mußte versuchen, mit dem Gewehr Verwirrung unter den Banditen anzurichten.

      In diesem Augenblick sah er, wie einige der Kapuzenmänner den Kreis verließen und im Wald verschwanden. Bald darauf tauchten sie am Ufer auf und liefen unruhig hin und her.

      Sie schienen etwas zu suchen.

      Ah, sie vermuten, daß er mit einem Boot gekommen ist.

      Wie sollten sie auch auf den Gedanken kommen, daß er hier heruntergeklettert ist, schoß es Holliday durch den Kopf. Dann fragte er sich selbst, wie ist er bloß hier hinuntergekommen?

      Da hob einer der Männer – er stand direkt vor dem Feuer und schien der Anführer zu sein – seine linke Hand, und gleich darauf entfernten sich fast die Hälfte der Kapuzenmänner im Wald, und mehrere kamen auch zum Ufer herunter. Sie suchten also weiter.

      Und da es kein Boot zu finden gab, konnte die Suche noch eine ganze Weile dauern, denn die Kapuzenmänner waren ja offensichtlich davon überzeugt, daß der Mann sein Boot irgendwo versteckt haben mußte!

      Holliday überlegte, wieviel Zeit er brauchte, um um den See herumzukommen.

      Wenn ich mich sehr beeile, könnte ich es vielleicht schneller schaffen, als ich es angenommen habe.

      Vorausgesetzt, daß der Weg tatsächlich in der bewußten Schneckenlinie um das Gewässer herumführte.

      Holliday hatte mit einem raschen Blick das Rund des Bergsees erfaßt und kam zu der Überzeugung, daß der Weg doch viel kürzer sein müßte, als sie beide zusammen vorhin angenommen hatten.

      Kurz entschlossen machte er kehrt und eilte, als er den Saumpfad erreicht

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