Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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hätte.

      Der Anführer nickte. Dann deutete er auf das Feuer.

      Mehrere Männer löschten es.

      Jetzt standen die Graugesichter im Dunkel und blickten in das verglimmende Campfeuer.

      Nach und nach war es mit Erde völlig zugeworfen.

      Es war jetzt so dunkel auf der Waldlichtung, daß die beiden Dodger nicht mehr zu befürchten hatten, von irgend jemandem entdeckt zu werden.

      Was bisher der große Vorteil der Galgenmänner war, nämlich das Geheimnisvolle, das Schweigsame, das Vermeiden der Namensnennungen, all dies kam jetzt den beiden Dodgern zugute. Niemand schien Callaghan zu kennen, jedenfalls nicht persönlich. Denn hätte ihn auch nur einer von diesen Männern gekannt, so wäre es um den Missourier geschehen gewesen. Aber er schien diesem Kreis von Angesicht unbekannt zu sein.

      Die Vermutung, die der Marshal schon eine ganze Weile hegte, bestätigte sich mehr und mehr: es handelte sich hier nicht um eine blind zusammengewürfelte Schar von Männern, sondern um eine Einberufung ihrer Anführer.

      Aber da sie alle Handschuhe trugen, wie der Marshal nun bemerkte, war es nicht möglich, festzustellen, ob sie auch alle Ringe trugen – und vor allem: welchen Ring trug der Anführer?

      Trugen sie überhaupt Ringe?

      Fragen über Fragen.

      Die Bedeutung der Ringe war also immer noch ein Geheimnis.

      Jedenfalls war der Marshal aus einer mörderischen Situation gerettet worden. Er war davon überzeugt, daß Doc Holliday Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hätte, um ihn herauszuhauen. Die beiden tauschten rasch einen Blick miteinander und waren sich darüber einig, daß nun alles auf eine Karte zu setzen war.

      Die Galgenmänner betrachteten sie als ihresgleichen. Und daraus mußte ein Nutzen gezogen werden können.

      Es war ganz klar, daß sie hier gegen diese vierundzwanzig Männer, Wyatt hatte sie inzwischen gezählt – wenig ausrichten konnten. Diese Crew etwa zerschlagen zu wollen, wäre Wahnsinn gewesen. Die Männer waren alle, jeder für sich allein, gefährlich und schwer bewaffnet. Sie hatten weder Strapazen hinter sich, noch waren es Feiglinge. Der Missourier war sogar überzeugt, daß er es hier mit einer ausgesuchten Mannschaft zu tun hatte, die ganz sicher zu kämpfen verstand.

      Es wäre auch dumm gewesen, hier einen Kampf entfachen zu wollen, nicht nur, weil er mit dem sicheren Untergang der beiden Freunde geendet hätte, sondern weil jetzt mit List und Schläue bedeutend mehr erreicht werden konnte.

      Ja, es war sogar eine ganz einmalige Gelegenheit, mehr über die Galgenmänner zu erfahren, tiefer in das Geheimnis ihres Bundes einzudringen.

      Jedenfalls hoffte der Marshal das.

      Stumm standen sie im Kreis und blickten auf den Anführer, der jetzt aus dem Kreis herausschritt und auf das Ufer zuhielt.

      Ohne ein Wort miteinander gewechselt zu haben, formierten sich die Kapuzenmänner zu einem Halbkreis und blickten auf den See hinaus.

      Der Anführer stand vor ihnen und kehrte ihnen den Rücken zu.

      Was hätte der Marshal darum gegeben, wenn er sein Gesicht hätte sehen können!

      Jetzt verwünschte er sich, daß es ihm vorhin nicht gelungen war, die Stimme dieses Mannes besser herauszuhören.

      Wenn er ihn jetzt so ansah, wie er da vor ihnen stand, groß, breitschultrig, sehr aufrecht, selbstbewußt wirkend, so drängte sich ihm wieder der Gedanke an jenen Mann auf, den er von der ersten Stunde an für den Anführer der Galgenmänner gehalten hatte: Isaak Joseph Clanton.

      Aber er konnte es ja nicht sein. Ike Clanton hätte ihn erkannt und doch wohl längst in die Hölle geschickt. Er hätte sich ein Vergnügen daraus gemacht, seinen Erzfeind endlich auszulöschen. Und niemand hätte jemals behaupten können, daß es Ike Clanton gewesen war, der den Marshal Earp hatte töten lassen. Diese Gelegenheit hätte sich der Tombstoner Bandenführer sicher nicht entgehen lassen.

      So ganz war Wyatt Earp allerdings nicht von dieser Überlegung überzeugt. Fest stand doch nur, daß Ike Clanton den Marshal erkannt hätte. Aber vielleicht gab es für ihn einen Grund, das nicht zu zeigen? Oder sollte er wirklich glauben, daß er, der Marshal, sich zu den Galgenmännern geschlagen habe? Daß er zu ihnen hinübergetreten und jetzt ein prominentes Mitglied geworden war? Nein, das war ausgeschlossen, denn der Mann, dem der Ring gehörte, den Wyatt jetzt trug, hieß Callaghan. Und er hatte den Namen Callaghan genannt. Diese Komödie hätte Ike Clanton ja niemals mitgemacht.

      Der Anführer der Kapuzenmänner, der jetzt sechs Schritte vor der Mitte des Halbkreises stand und auf den See hinausstarrte, konnte nicht Ike Clanton sein.

      Es war still geworden am Roten See.

      Die sechsundzwanzig Männer – ihre Zahl hatte sich ja jetzt um zwei vermehrt – standen da und blickten auf das Wasser hinaus, in dem sich das schwache Sternenlicht und ferner fahler Mondschein spiegelten.

      Der Marshal hatte ein seltsames Gefühl in seiner Brust, als er jetzt hier in dieser geheimnisvollen, düsteren Runde stand.

      Wieder mußte er an die Männer mit den weißen Kapuzen denken, die damals in seiner Heimat so fürchterlich gehaust hatten. An den Ku-Klux-Klan. Und nicht nur in Illinois und in Missouri hatten sie gehaust – sie waren in Kansas gewesen, in Texas, in New Mexico und Colorado und weiter noch im Westen drüben. Und in den Gazetten hatte man lesen können, daß sie sogar in den Osten vorgedrungen waren. Nach Tennessee, nach Kentucky, nach Indiana und Ohio. Ja, es hieß sogar, daß sie in Virginia aufgetaucht wären. Der Krieg schien den Ku-Klux-Klan aufgelöst zu haben. Man hatte bis heute auch so gut wie nichts mehr von diesem fürchterlichen, grausamen Geheimbund gehört.

      Und was war das, was jetzt um den Marshal herum stand? Waren das nicht die Männer vom Ku-Klux-Klan?

      Weshalb geschah denn nichts? Brennend vor Ungeduld stand der Marshal mitten unter ihnen und blickte auf den Anführer.

      Was würde nun geschehen?

      Weshalb waren sie hier zusammengekommen?

      So geschickt sie auch vorgegangen waren, den Augen der indianischen Späher war ihre Anwesenheit hier am Roten See nicht entgangen.

      Wahrscheinlich war es einigen von ihnen nicht möglich gewesen, zeitig hier am Treffpunkt aufzutauchen und deshalb hatten sie sich auf mehrere Tage festlegen müssen. Nur diesem Umstand hatte der Marshal es zu verdanken, daß er hier unter ihnen stehen konnte.

      Und es war ein wahres Glück, daß ihn niemand von den Anführern der Gang von Angesicht kannte.

      Hoffentlich kannte auch niemand den Georgier.

      Aber sein Gesicht war ja unter einer Kapuze verdeckt. Und seine Stimme hatten sie offenbar nicht erkannt.

      Stumm standen die beiden im Halbkreis der Galgenmänner am Roten See in den Silver Mountains. Der vierte von links war der Marshal Wyatt Earp, und der vorletzte auf der rechten Seite war der gefürchtete Doc Holliday. Und die Verbrecher ahnten nicht, daß der schlimmste Feind, den sie besaßen, mitten unter ihnen weilte.

      Es mochten etwa fünf Minuten vergangen sein, als sich der Anführer plötzlich umwandte.

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