Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Kapuzenmann hob den Kopf und blickte den Anführer an.

      Der machte eine Bewegung, die der Marshal nicht zu deuten vermochte.

      Darauf erklärte der Kapuzenmann: »Jeder Feind muß sterben.«

      »Wer sagt euch, daß ich euer Feind bin?«

      Da wurde die Stille im Kreis durch das Lachen eines einzelnen Mannes unterbrochen.

      Sofort flog der Kopf des Anführers herum.

      Er deutete mit der Rechten auf den Mann, und der mußte vortreten.

      Der Kapuzenmann links neben Wyatt fragte den Mann:

      »Weshalb hast du gelacht?«

      Wyatt beobachtete diesen Mann genau. Er trug eine kurze Kapuze wie die anderen, die spitz und dreieckig bis zu den Schultern führte. Darunter trug der Mann die gewöhnliche Kleidung, die ein Mann in diesem Land zu tragen pflegte. Es war die Tracht, die auch die Cowboys auf den Weiden bevorzugten. Ein farbiges Hemd, eine kurze boleroartige Weste und eine enganliegende Hose, um die man den Waffengurt schnallte, der einen oder bei manchen Leuten auch zwei Revolver hielt.

      Dieser Mann trug, wie auch die anderen alle, jetzt in der kühlen Jahreszeit eine Jacke.

      Es war nichts an ihm, das ihn dem Missourier irgendwie bekannt hätte vorkommen müssen.

      Wieder hob der Anführer die Hand. Und dann erklärte der Mann:

      »Ich habe gelacht, weil dieser Mann nicht weiß, weshalb er eigentlich sterben muß.«

      Der Anführer nickte. Daraufhin erklärte der Sprecher, der neben Wyatt stand: »Jeder, der in unsere Kreise dringt, muß sterben.«

      Ein seltsamer Gedanke tauchte plötzlich in dem Missourier auf. Ganz hinten in der letzten Windung seines Gehirns war er entstanden und bohrte sich allmählich nach vorn: sollten die Männer etwa nicht wissen, mit wem sie es hier zu tun hatten?

      Wußten sie nicht, wer er war? Kannte niemand von ihnen sein Gesicht? Seine Stimme?

      Dann konnte der Anführer ja nicht Ike Clanton sein. Denn soweit würde er nicht gehen, seinen ärgsten Feind zu verleugnen, nur, um seine Identität zu decken.

      Nein, dieser Mann mit dem schwarzen Kapuzenzipfel war nicht Isaak Joseph Clanton. Und keiner im weiten Kreis der Kapuzenmänner kannte den Gefangenen.

      Dieser Gedanke ließ neue Hoffnung in dem Missourier auftauchen.

      Und dann gesellte sich diesem Gedanken sofort ein neuer Hoffnungsstrahl zu: der Ring, der Ring muß mich retten! Wyatt tastete mit dem Daumen der Linken nach dem untersten Glied des Fingers, an dem er ihn trug – und zuckte zusammen!

      Der Ring war fort!

      Entweder hatten sie ihn ihm abgenommen, oder er hatte ihn verloren bei dem Kampf vor der Hütte!

      Da beugten sich zwei Männer über ihn und schoben ihm einen Knebel zwischen die Zähne, worauf ihm ein Tuch um den Mund gebunden wurde.

      Damned, jetzt konnte er nicht einmal mehr sprechen, nichts mehr zu seiner Verteidigung sagen.

      Der Sprecher der Bande stand noch neben ihm und schickte die anderen Männer zurück.

      »Du wirst sterben, Fremder. Du bist in unseren Kreis eingedrungen. Hier findet eine große Beratung statt, bei der niemand zugelassen ist. Du bist hierher gekommen, um uns zu beobachten. Deine Neugier wird mit dem Tod bestraft. Und der Tod ist bei uns das Gesetz des Galgens. Wir sind das Gesetz. Der Galgen wird dich richten, wie er jeden Mann richtet, der gegen das Gesetz verstößt.«

      Wyatt wurde von zwei Männern herumgedreht und sah jetzt zu seiner Verblüffung hinter dem Feuer einen Galgen, der dort in aller Lautlosigkeit inzwischen aufgerichtet worden war.

      Also doch die Galgenmänner!

      Aber diese Erkenntnis war jetzt unwichtig. Im Angesicht des Todes, den man ihm hier am Galgen bringen wollte, spielte es keine Rolle mehr für ihn, ob er nun den Galgenmännern oder dem Ku-Klux-Klan in die Hände gefallen war.

      Der Ring war verschwunden, und er konnte weder sprechen noch mit seinen starken Fesseln irgendeine Bewegung machen.

      Der Freund, dessen Begleitung er abgelehnt hatte, stand weit oben auf dem Saumpfad und vermochte vielleicht nur den Feuerschein auf dem See zu erkennen.

      Die stumme Lautlosigkeit, in der hier alles vor sich ging, war eigentlich das Schlimmste an der ganzen Situation.

      Unaufhaltsam schien alles vor sich zu gehen.

      Er wurde jetzt aufgerichtet und am Feuer vorbei unter den Galgen getragen.

      Von links schleppten zwei Männer einen Holzbock heran, auf den er jetzt gehoben wurde.

      Der Boß stand jetzt dicht am Feuer und blickte zu ihm hinauf.

      Wyatt konnte durch die beiden Augenlöcher, die einzigen Öffnungen der Kapuze, die Lichter des Chiefs schimmern sehen.

      Es waren helle Augen, von unbestimmbarer Farbe.

      Neben dem Todgeweihten stand ein Kapuzenmann, der ihm jetzt die Schlinge eines starken Doppellassos um den Hals legte.

      Aber die Galgenmänner hatten Zeit. Unendlich viel Zeit. Und sie schienen überhaupt nur eins zu fürchten: den Lärm, denn sonst hätten sie dem Gefangenen sicher nicht den Knebel in den Mund gestoßen und ihn so an jedem Laut gehindert. Der Lärm konnte hier in diesem Seetalkessel weithin in die Berge hallen, sich in den Schründen und Schluchten meilenweit fortsetzen.

      Daß das Licht auf den See hinausdrang, schien sie gar nicht zu bekümmern. Daraus konnte Wyatt entnehmen, daß die Bande den Zufahrtsweg hierher offenbar dicht abgeriegelt hatten, so daß sie es für ausgeschlossen hielten, hier beobachtet zu werden.

      Wyatt überlegte, warum es die Männer in keiner Weise zu interessieren schien, wie er hierhergekommen war. Denn wenn er nicht auf dem Weg, den sie bewachten, hier ans Ufer gelangt war – dann waren sie ja auch nicht sicher.

      In diesem Augenblick hob der Anführer den linken Arm in der schon bekannten Bewegung und deutete auf einen der Männer.

      Der trat vor und sagte halblaut: »Es ist nirgends ein Kanu zu finden.«

      Der Boß hatte also das Seeufer nach einem Kanu absuchen lassen.

      Sie waren sich also nicht darüber im klaren, wie er hierhergekommen war. Und das bedeutete doch auch, daß Doc Holliday noch nicht entdeckt worden war.

      Der Boß gab jetzt dem Mann, der vorhin mit Wyatt gesprochen hatte, einen Wink. Der erklärte:

      »Du wirst sterben, Fremder, weil du hierhergekommen bist. Es wird ein stummer Tod sein, der kurz ist wie der Jüngste Tag.«

      Wyatt hörte, wie einige Männer sich auf einen Wink des Anführers hin entfernt hatten und offenbar weiter nach dem Boot suchten, mit dem dieser Mann doch hierhergekommen sein mußte. Denn, daß er oben über den Fels gestiegen und dann auf einen Baumwipfel gesprungen war – auf diesen

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