Dr. Laurin Staffel 17 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Laurin Staffel 17 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Laurin Staffel

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ich damit sagen will. Und Bettina war wohl auch ziemlich attraktiv und hat sich so Conny Hammilton geangelt. Einen Testpiloten würde ich nicht heiraten.«

      »Und wenn ich nun einer wäre?«, fragte Jonas.

      Sie sah ihn an. »Kluge Frage, Jonas. Ja, vielleicht würde ich in diesem Fall eine Ausnahme machen. Er scheint ja auch ein recht netter Mensch zu sein. Über Bettina kann ich mir kein Urteil erlauben. Ich weiß, dass Vati sich viel mit ihr beschäftigt, mit ihrem Fall, meine ich. Er wälzt dicke Bücher über ZNS und MS, aber viel wird dabei nicht herauskommen. Über diese Krankheiten haben sich schon andere die Köpfe zerbrochen, die sich viele Jahre damit beschäftigt haben. Es ist schrecklich für die Betroffenen, aber da kann man nur den Tatsachen ins Auge blicken und darf nicht erwarten, dass Gesunde sich opfern.«

      »Was würdest du sagen, wenn du an meiner Stelle wärest?«

      »Ich weiß es nicht, Jonas, aber wenn sie von dir verlangen, dass du dich opferst, müsste ich sie verachten. Es tut mir leid.«

      »Es braucht dir nicht leidtun, Katrin. Ich bin sehr froh, dass ich den Mut hatte, mit dir über alles zu sprechen.«

      »Wenn man sich liebt, sollte das doch ganz einfach sein«, erklärte das Mädchen. »Aber Liebe ist wohl doch nicht einfach. Man muss sie immer ernst nehmen. es bedeutet ja nicht nur, zusammen zu sein und sich zu küssen. Es bedeutet sehr viel mehr.« Sie legte ihre Hände um sein Gesicht. »Es bedeutet alles«, flüsterte sie.

      *

      So hatte Bettina nicht gedacht, als sie ihrer Mutter sagte, dass sie Conny heiraten wolle. Sie gönnte ihn keiner anderen. Sie wusste, dass die Frauen hinter ihm her waren.

      »Er bindet sich nicht«, hatte einmal ein Kollege von ihm gesagt. »So dumm ist er nicht.« Und Bettina hatte es gehört. Das hatte sie aufgestachelt. Und noch mehr die Worte, die auf diese Bemerkung folgten. »Das muss schon eine ganz besondere Frau sein, die Conny mal zum Standesamt bringt.«

      Sie hatte es geschafft, sie konnte diesen Triumph für sich verbuchen.

      »Du könntest eine andere Partie machen«, hatte ihre Mutter gesagt. »Warum muss es ein Pilot sein?«

      Aber jeder Widerstand hatte Bettina schon immer gereizt. Ihren Willen wollte sie durchsetzen, sonst nichts. Ihren Willen hatte sie auch durchgesetzt, als ihre Mutter zögerte, sich nochmals zu verheiraten. Sie hatte ja immer Rücksicht auf ihre Tochter genommen, wissend, zu welchen Ausbrüchen Bettina neigte.

      Charlotte war an dem Abend, an dem die Aussprache mit Jonas Bernulf junior stattfinden sollte, sehr müde und abgespannt. Früher hatte sie solche Schwächen nicht gekannt, erst seit einiger Zeit litt sie unter ständiger Müdigkeit.

      »Ich würde mich gern niederlegen, Jonas«, sagte sie zu ihrem Mann. »Du kannst doch allein mit deinem Sohn sprechen.«

      »Ich möchte, dass du dabei bist, Charlotte«, sagte er. »Es geht schließlich um deine Tochter.«

      »Warum betonst du das immer so?«, fragte sie ungehalten.

      »Tue ich das? Du sprichst doch auch nur von ›meinem‹ Sohn.«

      »Warum bist du so gereizt?«, fragte sie.

      »Weil mir deine Pläne nicht gefallen. Ich finde sie unfair.«

      »Inwiefern?«, fragte sie herablassend.

      »Gegen Constantin und auch gegen Jonas.«

      »Aber Jonas liebt Bettina. Er kümmert sich um sie. Constantin hingegen tut das nicht. Er möchte sich am liebsten davonstehlen. Er hat für das Kind nichts übrig«, sagte Charlotte klagend.

      Da läutete es, Jonas kam. Charlotte musste jetzt bleiben. Sie begrüßte ihn dann so überschwänglich freundlich, dass Jonas Bernulf, der Ältere, erstarrte.

      Der Jüngere wunderte sich ebenfalls. »Da bin ich also«, sagte er rau.

      »Ich bin so froh, dass du kommst, Jonny«, sagte Charlotte, doch diese Verniedlichung ihres Namens mochten weder Vater noch Sohn, und zu dieser Stunde waren beide fast peinlich berührt, denn Conny und Jonny war ihnen zu ähnlich. Aber Charlotte wurde sich dessen nicht bewusst. »Mit dir kann ich reden, du verstehst mich, weil du meine Bettina verstehst«, fuhr sie exaltiert fort.

      »Ich verstehe, dass du deine Tochter liebst«, erwiderte Jonas ruhig, und dabei blickte er seinen Vater an, dessen Gesicht sich verdüstert hatte.

      »Du liebst sie doch auch«, sagte Charlotte. »Bettina hat es mir vorhin gesagt. Oh, warum musste sie diese Ehe eingehen, die alles so erschwert?«

      In Jonas’ Gesicht arbeitete es. Sein Vater hatte sich abgewandt und ging zur Tür. »Was möchtest du trinken, Jon?«, fragte er.

      »Einen Whisky, Vater, einen doppelten, wenn ihr nichts dagegen habt.«

      Es kam nur selten vor, dass er Whisky trank, aber ihn fror es innerlich, obwohl es im Haus sehr warm war.

      »Ich trinke meinen Piccolo«, sagte Charlotte.

      »Ja, ich weiß«, sagte der ältere Jonas rau. »Morgens, mittags, abends.«

      Mein Gott, dachte Jonas, der Jüngere, wie soll das alles nur enden? Zwischen den beiden stimmt es doch auch nicht mehr.

      Sie saßen in den niedrigen Sesseln um den Glastisch, den Charlotte liebte und den beide Männer nicht leiden mochten.

      »Ich möchte auch etwas erklären, damit nicht noch mehr Missverständnisse aufkommen«, begann Jonas, nachdem er einen langen Schluck heruntergespült hatte. »Ich hatte nie die Absicht, Bettina zu heiraten. Ich liebe ein anderes Mädchen.«

      Charlotte zuckte zusammen und setzte ihr Glas ab. Es klirrte. »Das begreife ich nicht«, stotterte sie.

      »Du begreifst manches nicht, Charlotte«, antwortete der junge Mann. »Und einiges willst du nicht begreifen. Dafür habe ich Verständnis.«

      »Aber Bettina sagte doch, dass zwischen euch alles klar ist«, begehrte sie auf.

      »Hast du dir eigentlich keine Gedanken darüber gemacht, dass es mehr als eigenartig ist, wenn eine Frau sich etwas einredet, obwohl sie gerade das Kind eines anderen zur Welt gebracht hat? Es tut mir sehr leid, wenn du dich dadurch gekränkt fühlst, Charlotte, aber ich habe nur Mitleid mit Bettina.«

      »Mitleid? Mitleid mit meiner Tochter? Wie findest du das, Jonas?«, richtete sie das Wort an ihren Mann, und ihre Stimme überschlug sich dabei.

      »Du kannst meinen Sohn nicht zwingen, dieses Spiel mitzumachen, Charlotte«, sagte er. »Jon wird sich jetzt auch seine eigene Meinung ge­bildet haben, und was Dr. Laurin damals gesagt hat, mag nicht so abwegig sein.«

      Charlotte sank in sich zusammen. »Ich bin doch bereit, jedes Opfer zu bringen, aber ihr seid nicht bereit«, flüsterte sie. »Ihr tut doch nichts, was ihr helfen könnte.«

      »Das hast du auch nicht getan, Charlotte«, meinte Jonas mit fester Stimme. »Bettina wollte das Kind doch nur, um Conny an sich zu binden. Sie war bereits schwanger, als die Hochzeit stattfand.«

      »Das ist nicht wahr«, widersprach Charlotte heftig.

      »Rechne

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