Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman. Günter Dönges
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 22
»Wir stellen fest, von wo aus er sendet«, erklärte Rander mit Nachdruck, »von mir aus kann Madford warten. Das hier ist jetzt wichtiger, Parker.«
Sie brauchten etwa zehn Minuten, bis sie den Standort des kleinen Peilsenders entdeckt hatten. Er mußte, wie sich herausstellte, sich in einem schäbigen, kleinen Hotel befinden, an dessen Front sie mehrmals vorbeigefahren waren, um ganz sicher zu gehen.
»Sieht so aus, als hätte sie sich dort in dem Bau versteckt«, meinte Rander, während Parker das hochbeinige Monstrum in einer Nebenstraße abstellte, »wir müssen höllisch aufpassen, Parker, damit sie uns nicht noch einmal hereinlegt …«
»Herein …!« rief eine rauhe, angetrunkene Stimme, nachdem der Butler höflich gegen die Tür des Hotelzimmers geklopft hatte. Rander und Parker traten ein und blieben überrascht in der geöffneten Tür stehen.
Das hatten sie nun wirklich nicht erwartet.
Ein penetranter Geruch nach billigem Fusel, nach säuerlichem Schweiß und ungelüfteten Kleidern schlug ihnen entgegen. In dem engen, kleinen Zimmer standen zwei einfache Betten, ein Tisch, zwei Stühle und ein wahrscheinlich wackliger Kleiderschrank.
In den Betten lagen zwei Männer, abgerissen aussehend, unrasiert und angetrunken. Sie richteten sich auf, als sie merkten, daß Fremde eingetreten waren.
Mit einem schnellen Blick hatte Parker Jill Mancinis Handtasche erspäht.
Sie stand auf der Fensterbank und machte sich in dieser tristen Umgebung sonderbar elegant aus.
»Was … Was is ’n los?« fragte der Mann rechts im Bett und stand mühsam auf.
»Falsche Tür«, knurrte der zweite Angetrunkene und rülpste.
»Aber durchaus die richtige Handtasche«, stellte der Butler in seiner höflichen Art und Weise fest. Er ging zur Fensterbank und nahm die Handtasche an sich. Mit sensiblen Fingerspitzen tastete er nach dem eingenähten Peilsender in einer Bodenfalz der Ledertasche.
»Die … Die haben wir gefunden«, sagte der erste Strauchdieb hastig und zog förmlich den Kopf ein.
»Bei einer jungen Dame, die Sie in einem Park überfielen«, stellte Parker richtig, »hoffentlich sind Sie sich über die Konsequenzen klar, die sich aus diesem Überfall ergeben …«
»Machen Sie doch keinen Ärger, Sir!« Der Strauchdieb hob abwehrend die Hände. Sein Partner stand ebenfalls schnell auf und griff mit zitternden Händen nach einem Wasserglas, in dem sich noch ein Rest Fusel befand.
»Wir werden uns bei dem Mädchen entschuldigen«, sagte er, nachdem er einen Schluck genommen hatte, »ehrlich, Sir, das war doch alles ’n Mißverständnis … Wir wollten eigentlich …«
»Wie wollen Sie sich entschuldigen, wenn Sie noch nicht einmal wissen, wo sie wohnt«, fragte Rander ärgerlich.
»Aber das wissen wir doch!« sagte der erste Stadtstreicher zu Randers und Parkers Überraschung.
»Sie wissen, wo sie wohnt?«
»Ja doch …! Das war so, Sir … Also, nach der Sache da im Park blieben wir hinter ihr. Sie wissen vielleicht nicht, daß sie mir ’n Handkantenschlag verpaßte, der nicht von schlechten Eltern war. Wir gingen ihr also nach, aber das hat sie nicht mitbekommen.
»Die war ziemlich wacklig auf den Beinen«, sagte der zweite Strauchdieb, »un’ sie hatte keinen Cent, sich ’ne Taxe zu mieten. Wir blieben an ihr kleben, und sie ging nach Hause!«
»Wohin genau?«
Sie erinnerten sich und nannten die Adresse. Und sie waren überrascht, als ihre beiden Besucher plötzlich wieder aus dem Zimmer waren. Mit der Handtasche, gewiß, aber immerhin unter Zurücklassung einer Zehndollarnote, auf die sie sich nach einer Atempause fast gleichzeitig stürzten.
»Wer war ’n das?« fragte der erste Strauchdieb und glättete die Banknote.
»Komische Typen«, sagte der zweite Stadtstreicher und wischte sich den Mund, »soll mir aber egal sein. Hauptsache, wir können uns neuen Stoff besorgen.« Er griff nach dem Wasserglas und leckte die letzten Fuseltropfen vom Rand ab …
»Es lebe der Peilsender«, sagte Rander, als sie wieder im Wagen saßen, »er scheint uns auf die richtige Fährte gebracht zu haben, und wenn auch auf Umwegen!«
»Ich möchte mir die Freiheit nehmen, Sir, mich Ihrem Optimismus anzuschließen, wenn auch in einer etwas gedämpfteren Form«, antwortete Butler Parker gemessen, »es wäre zu schön, wenn man Miß Mancini jetzt finden könnte.«
»Ich bin gespannt, was man uns sagen wird«, erwiderte Mike Rander, »eines steht fest, man hat mich ganz schön belogen und mir Sand in die Augen gestreut.«
»Mike, Sie!?«
Gail Fisher hatte die blanke Überraschung in den Augen, als Rander plötzlich in ihrem Privatbüro stand.
»Hallo, Gail …« sagte Rander und trat etwas zur Seite, um seinen Butler vorzustellen, »das ist hier mein Butler!«
»Parker mein Name, Josuah Parker«, stellte der Butler sich in seiner reserviert-höflichen Art vor, »es ist mir vorerst eine Freude, Sie kennenlernen zu dürfen …«
»Warum haben Sie sich denn nicht unten im Sekretariat anmelden lassen?« wollte Gail wissen. Während sie sprach, deutete sie auf die Sitzgruppe rechts von ihrem Schreibtisch.
»Das hatte einen ganz bestimmten Grund, Gail …« Parker und Rander blieben stehen.
»Und der wäre?«
»Nun, wir waren der Meinung, bei Ihnen vielleicht Jill Mancini treffen zu können.«
»Jill Mancini?« Gail Fisher lächelte nicht mehr. Ihr Gesicht nahm einen ratlos-verwirrten Ausdruck an.
»Jill Mancini«, wiederholte Rander und nickte, »es steht inzwischen fest, daß sie doch bei Ihnen ein und aus geht, Gail. Warum haben Sie mir das verschwiegen?«
»Aber das stimmt doch überhaupt nicht«, fuhr Gail Fisher hoch, »wer behauptet das?«
»Das spielt im Augenblick keine Rolle, Gail. Fest steht, ich wiederhole es noch einmal, daß sie zumindest gestern hier bei Ihnen war. Wahrscheinlich für viele Stunden. Wir haben zwei Augenzeugen, die das bestätigen können!«
»Also gut, ich gebe es zu«, sagte sie und senkte den Kopf, »ich hätte es Ihnen sagen sollen!«
»Und warum haben Sie’s nicht getan?«
»Weil Jill mich darum gebeten hatte.«
»Nannte sie Gründe für diese Bitte?«
»Sie sagte, sie habe persönlichen Ärger, und sie fühle sich nicht ganz wohl. Daraufhin erlaubte ich ihr, hier bei mir zu bleiben. »Demnach haben und hatten Sie die ganze Zeit über engen Kontakt mit ihr, nicht wahr?«
»Wir sehen uns hin und wieder …«
»Ist