Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker Staffel Staffel

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junge Mann warf sich herum und wollte sich auf den Butler stürzen.

      »Miß Mancini, Ihr Benehmen ist keineswegs damenhaft zu nennen«, tadelte Parker mit leichter Mißbilligung in der Stimme. Dann wehrte er ihre wütend geballten Fäuste ab.

      Jill Mancini kickste plötzlich überrascht und spürte einen an sich leichten Schmerz auf ihrem Handrücken. Dort bildete sich ein kleiner Hautriß, der von einer Nadel herrühren mußte.

      Sie hatte noch nicht einmal ausreichend Zeit, sich diesen Riß zu betrachten.

      Ihre Augen weiteten sich, sie stöhnte leicht auf und rutschte dann haltlos in Parkers Arme.

      Stonewell, der sich nach der Waffe bücken wollte, zuckte zusammen, als sei er von einer Tarantel gestochen worden. Er faßte nach seiner Kehrseite und stierte entsetzt auf einen kleinen Blasrohrpfeil, der nicht größer war als eine halbe Stricknadel.

      Der Miniatur-Blasrohrpfeil entstammte einer Spezialzigarre des Butlers, die wie ein Miniaturblasrohr mit Preßluft arbeitete.

      Den Pfeil noch in der Hand, machte Stonewell es sich auf dem Boden bequem und schlief ungewöhnlich schnell ein.

      Als Parker sich umwandte, zuckte er mit keiner Wimper, als ein etwa dreißigjähriger Mann vor ihm stand, der eine Schußwaffe in der Hand hielt und ihn angrinste.

      »Mister Landor, wenn mich nicht alles täuscht!?« fragte der Butler, hütete sich aber in Anbetracht der Lage, höflich grüßend nach seiner Melone zu greifen.

      »Norman Landor«, bestätigte der junge Mann.

      »Der Drahtzieher im Hintergrund.«

      »Der Mann, der die Firma an sich reißen wird«, bestätigte Landor und grinste noch breiter.

      »Der Mann, der Miß Mancini anstiftete, zur Mörderin zu werden?«

      »Genau der Mann«, sagte Landor genußvoll und sah kurz zu Jill Mancini hinüber, »ihr Pech, daß sie verrückt nach mir ist …«

      »Sie brauchten sie gewiß nicht lange zu überreden, Mister Landor?«

      »Überhaupt nicht! Die Anlagen waren vorhanden«, erwiderte Norman Landor, »ich brauchte sie nur zu wecken. Sie müssen zugeben, Parker, daß sie sehr auf Draht ist!«

      »Eine erstaunliche Frau, wenn auch leider nur im negativen Sinn!«

      »Ich weiß, darum wird’s Zeit, daß sie ausgebootet wird.«

      Er hatte noch nicht ganz ausgesprochen, als er auf sie schoß. Sie zuckte nur schwach zusammen und blieb dann regungslos liegen. In einer bösen, seltsamen Verrenkung übrigens, die auf ihren Tod schließen ließ.

      »Sie räumen alles aus dem Weg, was Ihnen gefährlich werden könnte?«

      »Man braucht Ellbogenfreiheit und keine Augenzeugen«, sagte Norman Landor, »sagen Sie, wie haben Sie diese kleine Katze außer Gefecht gesetzt?«

      »Mittels dieses Kugelschreibers«, sagte Parker und hatte die Nerven, einen seiner Kugelschreiber aus der Westentasche zu ziehen.

      »Müssen Sie mir erklären. So was kann man immer brauchen, Parker. Jetzt will ich nur noch wissen, woher Sie wußten, daß Jill und ich hier auftauchen würden.«

      »Eine Spekulation. Ich unterstellte, wenn ich es so ausdrücken darf, daß Sie die Herren Hondal und Stonewell aus dem Weg räumen wollten, um die Firma an sich zu reißen!«

      »Nur Stonewell«, sagte Norman Landor lächelnd, »Hondal ist harmlos, man kann ihn noch gebrauchen. Hängt aber von ihm ab, wie lange noch!«

      »Sind Sie sicher, daß die Polizei Ihnen nichts anlasten kann?« wollte Parker wissen.

      »Vollkommen! Was immer getan wurde, geht auf Jills Konto. Und dafür gibt es genug Augenzeugen. Ich bleibe sauber. Ja, auch was Jill angeht, Stonewell und Sie, Parker. Das alles wird man Jill aufs Konto schreiben!«

      »Hatten Sie von Anfang an vor, Jill Mancini aus dem Weg zu räumen?«

      »Aber selbstverständlich! So was wie Jill gebraucht man und wirft es weg! Wie ein Papiertaschentuch!«

      Parker sah, daß Landor schießen wollte. Nicht auf Stonewell, sondern auf ihn. Und dagegen, so fand Parker, mußte man etwas tun.

      »Sie haben eines übersehen«, sagte Parker gelassen und würdevoll, »verständlicherweise habe ich dafür Sorge getragen, daß ich nicht überrascht werden konnte.«

      »Der alte Bluff! Ich soll mich jetzt wohl umdrehen, wie?« Norman Landor lächelte amüsiert.

      Dann lächelte er nicht mehr, denn die Lichtbombe, die jetzt aufflammte, blendete ihn derart, daß er vor Schmerzen aufschrie, nach seinen Augen griff und darüber vergaß, die Waffe gegen den Butler zu verwenden.

      Er stöhnte noch, als er später ab geführt wurde.

      »Was war denn mit dem Licht?« wollte Madford am Abend wissen, als er Rander und Parker im Penthouse besuchte, »Landors Augen sind total entzündet.«

      »Ich darf auf die Zierperle in meinem Binder verweisen«, erläuterte der Butler gemessen, »sie ist in Wirklichkeit eine Art Magnesiumlicht, das ich durch einen Druck auf eine bestimmte Stelle meiner Weste auszulösen vermag. Der gebündelte Lichtstrahl fällt in der Regel genau in die Augen der Gegner, die daraufhin sichtlich beeindruckt sind. Ich darf bei dieser Gelegenheit darauf verweisen, daß sich gesundheitliche Dauerschäden auf keinen Fall einstellen!«

      »Wird das Minimädchen durchkommen?« erkundigte sich Rander bei Madford.

      »In ein paar Wochen hat sie den Schuß überstanden«, antwortete Madford, »Landor hat erfreulicherweise nicht genau gezielt. Jill Mancini wird uns als Zeugin gegen ihn dienen. Und Stonewell und Hondal. Das Ölgeschäft ist auf jeden Fall aufgeflogen, soviel steht schon jetzt fest.«

      »Womit der Fall erledigt wäre«, sagte Rander, »ich finde, daß wir darauf einen Drink nehmen sollten!«

      »Ich darf auf die Herren Toland, Maple und Lealand verweisen, Stonewell, die man noch bergen müßte«, schaltete Parker sich ein, der die vorbereiteten Drinks servierte.

      »Von wem sprechen Sie?« Madford fuhr herum und sah den Butler aufmerksam an.

      »Von drei hungrigen Wölfen, Sir, die sich in dieser Stadt einnisten wollten.«

      »Ich verstehe kein Wort, Parker.«

      »Ich werde Ihnen gleich alles erklären«, sagte Rander auflachend, »manchmal wissen wir eben mehr als die Polizei, Madford, aber machen Sie sich nichts daraus!«

      »Die besagten jungen Männer müßten aus einem Sattelschlepper befreit werden, der inzwischen kurz vor New York stehen könnte«, führte der Butler weiter aus. »Sie befinden sich im Besitz von Schußwaffen, worauf ich besonders aufmerksam machen möchte.«

      Madford ließ sich Details sagen und sah Parker schließlich grimmig an.

      »Was Sie da getan haben, ist ja auch nicht gerade lupenrein«, meinte er, »eines Tages wird man Ihnen was

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