G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner страница 251

Автор:
Серия:
Издательство:
G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

Скачать книгу

Er fiel, und der Zügel straffte sich, hielt den Arm hoch.

      Dann kam der Aufprall und erschütterte Neil. Einen Moment verdunkelte sich alles um ihn, doch dann sah er wieder etwas. Neil Ferguson blickte am Pferd hoch, sah seinen linken Arm in der Zügelschlinge hängen und nun das Pferd nach einem klatschenden Schlag tänzelnd zur Seite wandern. Der Gaul kam herum, der andere war da, in dessen Sattel Alec, der hinterhältige, schäbige Gauner hockte und über den Colt hinweg auf Neil herunterblickte.

      Alec starrte ihn an. Sein Gesicht kam Neil seltsam bleich vor – ein verzerrtes Gesicht, das Mondlicht von der Seite beschien und die Schweißperlen auf der bleichen Haut glitzern ließ.

      Mörder, dachte Neil entsetzt, du Mörder.

      Neil wollte etwas sagen, doch er brachte nichts als ein dumpfes Lallen heraus. Der Feigling, der nur von hinten hatte schießen können, starrte ihn aus flackernden Augen an, bewegte die Lippen, sprach…

      »Hast du gedacht, ich teile?« sagte Alec schrill. »Das ist mein Geld – es gehört mir, verstehst du? Meinst du, ich wüßte nicht, was Higgins plant, meinst du, ich wäre ein Narr? Der hätte mich genauso festgesetzt wie den Alten und kassiert. Bis auf das Hemd hätte er mich ausgezogen und mich dann vielleicht umgebracht, ich weiß es. Jetzt reite ich zu Wilson und verkaufe ihm die Rinder. Und dann sieht mich niemand mehr. Teilen – ich…? Hahaha!«

      Er lachte, es klang irr und schrill. Und dann hob er den blinkenden Colt.

      Rumms!

      Das Brüllen war ganz nahe, wenngleich kein Feuerstrahl aus Alecs Revolver brach. Alec zuckte zusammen, schwankte plötzlich wie betrunken im Sattel und schien über Neil Fergusons Pferd hinweg auf die Felsen und Büsche an der Talbiegung zu starren, die Augen weit aufgerissen.

      Wer, dachte Neil, wer hat geschossen? Das kam aus den Büschen oder hinter den Felsen her. Jemand hat…

      Er wollte den Kopf wenden, hatte jedoch nicht mehr die Kraft und sah nun Alec nach vorn stürzen, gegen den Hals des Pferdes kippen. In Alecs Sturz hinein fiel der nächste Schuß, zerriß das Brüllen das erschreckte, schrille Wiehern von Neils Pferd.

      Alec McLouds Rechte hob sich am Pferdehals, stand einen Moment waagerecht in der Luft. Dann peitschte der Colt los, schien die Feuerlanze, so wie Neil es zu sehen glaubte, aus dem Kopf des Pferdes zu brechen. Durch den Blitz zu Tode erschrocken, bäumte sich der Rostbraune Alecs auf, stieg steil, während Alec nach hinten zu rutschen begann.

      Und dann war das Brüllen da, übertönte einen heiseren, grimmigen Schrei.

      Rumms! Rumms! Rumms!

      Neil Ferguson sah Alec unter den Einschlägen der Geschosse vom Sattel kippen. Alec fiel rechts am Pferd herab, schlug mit einem dumpfen Laut auf. Da lag er nun, während der Gaul herumstob und über ihn hinwegsetzte. Vier Schritt trennten Neil Ferguson von Alec McLoud, der sich nicht mehr rührte. Der vernickelte Colt war Alec entfallen – die Waffe lag zwei Schritt vor dem Feigling.

      Tot, dachte Ferguson, er ist tot, aber ich lebe – ich lebe, hahaha. Wer hat da nur geschossen?

      Etwas raschelte, Hufe tackten, Zweige knickten. Das Pferd tauchte jetzt auf und ließ die Büsche hinter sich. Im Sattel lag einer mit starrem Gesicht und das Gewehr nun gesenkt, indem vom Hang hinter den Felsen das zweite Pferd herunterpreschte und jemand schrie: »Mike, Mike, was ist – was fehlt dir, Mike?«

      Mike, dachte Neil Ferguson, Mike Ellery, die rechte Hand und der einzige echte Freund, den Jake Higgins in der Bande hat. Oh, mein Gott, sie haben hier gewartet: Mike Ellery hinter den Felsen, Jake Higgins oben am Hang. Natürlich hier – wo denn sonst? Das ist hier der beste Platz für jemand, der sich nicht weiter aus den Bergen in bewohntes Gebiet wagen darf. Man sieht jeden kommen und wird selbst nicht entdeckt.

      »Mike – Mike!«

      »Scheißkerl«, hörte Neil den breitschultrigen Mike Ellery verbissen keuchen. »Du elender Dreckskerl! Als hätte Jake es geahnt, daß so eine Schweinerei passieren würde. Bist du tot, Alec, du Hundesohn?«

      Jetzt jagte Jake Higgins auf seinem Schwarzen wie der Teufel heran, riß das Tier hoch und flog aus dem Sattel, Mike packend:

      »Rechts«, stöhnte Mike abgerissen. »Irgendwo rechts in den Rippen, Jake. Mein Gott, ich bekomme so schlecht Luft, Jake.«

      »Aufrichten, setz dich gerade auf!« befahl Jake Higgins mit schriller, besorgter Stimme. »Du großer Gott – das kann nicht tödlich sein. Die Kugel bringt dich nicht um, Mike. Hatte ich es mir doch gedacht – schießt der Schweinehund von hinten auf Ferguson! So, jetzt stemme die Arme gegen das Sattelhorn. Laß das Gewehr endlich los, du brauchst es nicht mehr, Mike! Vorwärts, du schaffst es, Mike, du bist ein zäher Bursche und hast ihn noch zum Sieb schießen können, diesen Gauner. Jetzt stillsitzen!«

      Du, dachte Neil, du mußt auch nach mir sehen, Higgins. Mir ist so kalt, Mann, ich friere schrecklich im Rücken. Der Mond scheint mir so grell ins Gesicht, er schickt so kaltes Licht zu mir herunter.

      Er konnte dieses kalte Licht nicht ertragen und schloß die Augen. Und dann sah er plötzlich den Tresen vor sich, roch diesen für einen Store typischen Geruch. Hinter dem Tresen stand jemand und lächelte ihn an.

      Das bin ja ich, dachte Neil Ferguson verwundert, ich stehe hinter dem Tresen, ich?

      Plötzlich hatte er Angst, der Mann Neil Ferguson, denn das Licht griff nach seinem Ebenbild, das nun die Arme schützend vor das Gesicht hob.

      Das Licht, dachte Ferguson, was für ein grelles Licht ist das nur? Es wird immer heller, es wird heller als die Sonne, es verbrennt mich, es verbrennt mich – es brennt…

      Higgins sah sich um, als der Mann am Boden schrie und die Arme vor den Kopf legte. Der Mann dort unten zog die Beine an, stieß sie aus und schrie nicht mehr. Dann sanken auch seine Arme herab – er lag ganz still.

      »Ist er…«

      »Ja, Mike«, sagte Higgins bissig. »Keine Sorge, diesmal gibt es keine Spuren. Ich nehme sie beide mit und bringe dich ins Camp, dort pflegen wir dich schon gesund, das verspreche ich dir. Jetzt muß ich mir etwas anderes ausdenken. Wir haben die zehntausend Dollar, aber man könnte viel mehr herausholen, wenn man es nur richtig anfängt. Irgend etwas fällt mir schon ein, verlaß dich darauf. Na, der Alte wird Augen machen, wenn er seinen schurkischen Neffen sieht. Nur ruhig, Mike, du schaffst es, ich weiß es.«

      Er wußte es nicht, er hatte keinen Ausschuß gefunden. Die Kugel steckte also irgendwo in Mike Ellerys Körper. Und kam sie nicht heraus, mußte auch Mike sterben. Vor Mike Ellery lagen vier Stunden Ritt durch die Berge, und wenn Jake Higgins ehrlich war, wußte er nicht mal, ob Mike nach dem Ritt nicht dreiviertel tot sein würde.

      Er darf nicht sterben, dachte Jake Higgins verzweifelt, nicht Mike, mein bester Freund. Großer Gott, die Kugel muß heraus, aber niemand von uns hat eine Ahnung, wie man das macht. Woher bekomme ich jemand, der das kann?

      Jake Higgins hatte jemand, der es konnte, er wußte es nur noch nicht…

      *

      Jetzt schrie Mabel Regan doch entsetzt auf, obgleich Jericho sie beschworen hatte, die Nerven nicht zu verlieren. Die Tür flog zurück, der Alte schoß ins Stroh, sauste rutschend bis an die Wand, an der er liegenblieb und stöhnte.

      Hinter Big Bill sprangen sie herein – der rothaarige Abe, neben ihm

Скачать книгу