G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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      »Binden!« brüllte Higgins wie von Sinnen. »Legt ihn fest, den alten Narren. Ich bringe euch alle um, wenn mir Mike stirbt, das schwöre ich dir, Regan, ich schwör’s, hörst du?«

      Higgins schien völlig die Nerven verloren zu haben. Er war vor knapp vier Minuten brüllend mit den anderen, nachdem er draußen kurze Zeit tumultartig zugegangen war, hereingerast, hatte den Alten losgebunden und ihn ohne Rücksicht vor sich hinausgestoßen. Wenn er nicht so gebrüllt hätte, hätte Jericho hinter diesen dicken Baumstämmen nichts verstanden, aber nun wußte Jericho längst, was passiert war.

      Tot, dachte Jericho beklommen, Ferguson von Alec hinterrücks erschossen, Mike hat eine Kugel Alecs in den Rippen erwischt und soll angeblich halbtot sein.

      »Oh, mein Gott«, wimmerte die zu Tode erschrockene Mabel. »Mein Onkel kann doch nichts dafür. Oh, mein Gott, bringt uns doch gleich um, dann hat es ein Ende, dann ist alles vor…«

      »Sei still!« schrie Higgins sie an. »Könnte dir so passen, daß ich euch gleich umbringe, was? Das sage ich dir, Baby, erst räumt dein Onkel auf der Bank sein Konto von dreißigtausend Dollar bis auf zehntausend leer. Ich weiß, wieviel er auf der State Bank in Tucson liegen hat. Der holt das Geld selber. Und Eddie fährt ihn, während ich von diesem Undertaker eine Plane über den Kasten des Jump-seat machen lassen werde. Unter der werde ich liegen – die ganze Zeit werde ich dort sein und aufpassen. Und wenn dein verdammter Onkel einen Trick versucht, dann stirbt er zuerst. Doch vorher darf er wissen, daß du auch sterben wirst. Ich bringe euch alle um, wenn noch etwas schiefgeht, ich sage es euch! Ruhe – Ruhe, verdammt! Heule woanders, du dummes Frauenzimmer!«

      »Higgins!«

      Higgins fuhr herum wie von der Natter gebissen, sprang auf Jericho los, hob den Fuß und…

      »Warte!« sagte Jericho messerscharf. »Du bekommst den Doc aus Mexico frühestens in zwei Tagen her – stimmt das, hast du das draußen gesehen? Antworte, Higgins!«

      Higgins setzte den Stiefel wieder zu Boden. Der messerscharfe Ton Jerichos war anscheinend die richtige Medizin, ihn aus seiner wilden, rasenden Wut zu reißen.

      »Was willst du denn?« fauchte er Jericho an. »Ja, ich müßte den Doc aus Mexico holen lassen, doch dann ist es zu spät, zu spät! O Hölle, ich werde wahnsinnig, Mike stirbt mir unter den Händen und…«

      »Sei ruhig!« schrie ihn Jericho so laut an, daß die anderen erschrocken zusammenfuhren und Higgins seinen Colt herausriß. »Na, los, Higgins, drück ab, Mann – schieß nur, aber dann wird niemand mehr da sein, der deinem Freund Mike die Kugel herausholen kann. Ihr verdammten Narren, ich habe die ganze Zeit nach euch gerufen – aber du hast ja getobt wie ein Wahnsinniger, Higgins. Hat mich denn niemand gehört? Was seid ihr für Tölpel? Ihr habt meinen Wagen durchsucht und die Tasche gefunden. Und was für Instrumente liegen in meiner Tasche – die seltsam gebogenen Dinger in dem Lederetui? Na, wer hat sie entdeckt, wer war das?«

      Es war, als hätte eine Bombe vor Higgins eingeschlagen. Er senkte den Revolver, starrte Jericho ungläubig an und keuchte: »Die habe ich gesehen, Mann. Sind das etwa Instrumente, wie sie auch ein Doc benutzt?«

      »Du hast es erfaßt«, erwiderte Jericho bissig. »Sie gehörten einmal Old Maple, unserem Stadtsäufer und irren Goldsucher. Old Maple war in seinen besten Jahren Sanitätssergeant. Die Instrumente belieh er dauernd in Jerome, und ich mußte sie jedesmal auslösen, wenn wir sie brauchten, um jemand zusammenzuflicken, Higgins. Seitdem habe ich sie in Verwahrung und nehme sie immer mit, wenn ich unterwegs bin, weil Old Maple in seinem betrunkenen Kopf sie sonst wieder… Verdammt, das ist eine zu lange Geschichte. Bindet mich los, macht schon!«

      »Der kommandiert euch herum, das laßt ihr euch gefallen?« hechelte Eddie Shaggers giftig von der Tür aus. »Was versteht denn der Undertaker und Posaunentröter schon von Wunden, he? Ich sage euch, der hat einen Trick vor, seht euch vor und…«

      »Halt’s Maul!« fuhr ihn Higgins an. »Scher dich nach drüben und passe auf Mike auf, sonst breche ich dir alle Knochen, du Giftschleuder! Raus mit dir! Undertaker, willst du sagen, du kannst wie ein Doc eine Kugel herausbekommen?«

      »Ich habe das oft genug getan, wenn Old Maple zu betrunken war«, brummte Jericho. »Als Junge wollte ich mal Doc werden, aber… Mann, das ist doch jetzt nicht wichtig! Higgins, ich war während meiner Armeezeit einfacher Sanitäter in Fort Apache. Wenn unser Doc mit irgendeiner Schwadron unterwegs war und ein anderer Ärger mit Apachen bekam, mußten wir die Kugel unserer Partner selbst herausfischen. Sitzt die von Mike nicht zu unglücklich, hole ich sie, das verspreche ich dir. Wenn ich es nicht schaffen sollte, könnte sie auch kein Doc erwischen, soviel kann ich dir sagen.«

      Higgins band ihn hastig los und riß ihn dann empor.

      »Schnell, sieh ihn dir an! Sie hat ihn von vorn an den Rippen erwischt, da ist auch der Einschuß, aber er hat dauernd darüber geklagt, daß er hinten am Rücken neben dem Rückgrat Schmerzen hätte. Dann verlor er zeitweilig das Bewußtsein, obgleich ich ihn in einer Deckentrage zwischen zwei Pferden herbrachte. Ich bin so vorsichtig mit ihm geritten. Schnell, Mann, schnell! Du mußt ihm helfen, Graves!«

      »Wenn ich es kann…«

      Mehr konnte ihm Jericho noch nicht sagen…

      *

      Mike Ellerys Hände krampften sich um die Stäbe des Eisenbettgestells. Dann stieß er einen schrillen Laut aus, verdrehte die Augen und sackte in sich zusammen.

      »Um Gottes willen, Mensch, was hast du getan?« schrie Higgins entsetzt. »Er ist wieder besinnungslos, er stirbt und…«

      David Jericho sah ihn kühl an, richtete sich auf und blickte über die neugierig herumstehenden Banditen hinweg zur aufstehenden Küchentür. Das Steinhaus hatte den Eingang vorn rechts. Man betrat sofort die Küche, während die erste Tür linker Hand dann in den ersten Raum führte, dem sich noch ein zweiter anschloß.

      »Hierher!« sagte Jericho knapp. »Den Zeigefinger nehmen, Higgins – fühle hier zwischen den Rippen. Du hast ihm den Verband genau über die Stelle gelegt. Na, nun fühle mal!«

      Higgins tat es mit grauem Gesicht, zuckte zusammen und zog hastig die Hand zurück.

      »Da sitzt was – die Kugel?«

      »Ja, von vorn gekommen, zwischen den Rippen entlanggerast und hier verklemmt«, bestätigte Jericho brummig. »Kein Wunder, daß er dort Schmerzen hatte, Higgins. He, Priestley, was ist mit dem Wasser – kocht es?«

      Der bullige, schmierige Hank Priestley, der irgendwann einmal Koch gewesen war, hatte den Herd längst angeheizt und dann den größten Topf erst säubern müssen. Die Küche glich einem Dreckstall.

      »Ja«, maulte Priestley. »Deine komischen Instrumente liegen drin, wie du es gesagt hast. Soll ich den Topf bringen?«

      »Her mit ihm!« forderte ihn Jericho auf. »Edson, nimm seinen rechten Arm und drücke notfalls seine Schulter mit einer Hand herunter. Dasselbe machst du mit dem linken Arm, Abe. Jetzt ist er weggetreten, doch kommt er zu sich, darf er nicht anfangen zu toben. Du drückst dann sofort sein Gesäß herunter, verstanden, Higgins? Auf den Tisch mit dem Kessel, Priestley! Rührt sich Mike, wirfst du dich auf seine Beine und hältst sie unten. Alles verstanden?«

      Sie hatten das Bettgestell von der Wand abgezogen, so daß man von allen Seiten an es heran konnte.

      Higgins nickte, würgte dann jedoch:

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