G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner страница 254

Автор:
Серия:
Издательство:
G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

Скачать книгу

er das Zeug hinter dem Vorhang, nur zu diesem Zweck. Gerechter Gott, eine Chance, nur eine einzige, damit ich zwei Morde verhindern kann!

      Einmal mußte das Pech doch aufhören, aber wann?

      *

      David Jericho brach jetzt der kalte Schweiß aus allen Poren. Etwas ging hier vor, was Jake Higgins mit allen Mitteln vor ihm verbergen wollte. Higgins und James Edson standen genau vor dem Fenster dieses mittleren Raumes im Steinhaus. Sie hatten alles getan, damit Jericho nicht in den Hof und zum Blockhaus blicken konnte.

      Vor knapp fünf Minuten erst hatte Hank, der Schmuddelkoch, in der Küche fluchend zu Abe gesagt, der solle gefälligst woanders das Zeug umfüllen, nur nicht auf dem Herd, sonst würden sie noch alle…

      Bis dahin war Hank Priestley gekommen, dann hatte Higgins losgebrüllt, er solle sein ungewaschenes Maul halten. Jetzt herrschte drüben Stille, dafür konnte Jericho jedoch das Schurren aus dem Blockhaus hören. Abe war hinübergegangen, und wenn er jetzt nicht den Tisch beiseite schob, wollte Jericho nie mehr ein Geräusch richtig deuten können. Das war das Schurren der Tischbeine gewesen. Und nun…

      Die Falltür, dachte Jericho fröstelnd, mein Gott, das war die Falltür. Was hat Abe nach drüben geschafft, was will er in den Vorratskeller unter der Blockhütte bringen?

      Während Jericho lauschte, erneuerte er den Beinwickel Mike Ellerys. Seine mehr als zweistündigen Bemühungen, Mikes Fieber herunterzudrücken, hatten Erfolg gehabt, aber nun galt es, die kalten Wickel fortzusetzen.

      Mein Gott, es geht alles schief, dachte Jericho verzweifelt. Mike fing an zu phantasieren und zu rasen, als ich gerade die beiden Gräber hinten in der Schlucht ausgehoben hatte. Dort liegen die Toten jetzt noch, und wann ich endlich dazu komme, sie in die Grube zu senken, weiß der Teufel oder sonstwer. Der verdammte Higgins hat mich nicht mal mein Werkzeug vom Wagen holen lassen, das mußte Abe anschleppen. Kann sein, er wollte mir die Schlepperei ersparen, aber vielleicht steckt er auch bis unter die Haare voll Mißtrauen, was? Keine Chance, nur eine vielleicht…

      »Jake, Jake, mir wird kalt«, flüsterte Mike Ellery in diesem Augenblick zitternd. »Muß das mit den kalten Wickeln sein?«

      »Wenn er es sagt, bekommst du sie weiter«, brummte Higgins. »Immer ruhig, Mike, du bist über den Berg, und so soll es auch bleiben. Ich will mir unterwegs nicht dauernd Gedanken über dich machen müssen. Du ißt jetzt gleich kräftig, wie Jericho es vorgeschlagen hat, dann sollst du mal sehen, wie du wieder zu Kräften kommst. In ein paar Tagen lachst du über den Kratzer, Junge.«

      »Ja, ja«, sagte Mike Ellery matt. »Vorhin war mir verdammt nicht zum Lachen, Jake. Ich sah wieder das Feuer – sie hatten das ganze Badland am Pecos angesteckt, und wir beide steckten mittendrin mit den anderen. Es war fürchterlich!«

      »Das sind Fieberphantasien gewesen«, beruhigte ihn Higgins. »Du hast von alten Zeiten geträumt. Ja, die Jahre am Pecos – unsere Partner, und der Spaß, den wir hatten. Das war noch ein Leben, Junge.«

      »Das war gut und… und anständig«, schluckte Mike. »Hoobie, der Verrückte, der verkehrt herum auf dem Gaul ritt, weißt du noch?«

      »Ja«, lachte Higgins und sah über den Hof zum Blockhaus, in dem es nun still geworden war. »Hoobie, der Irre! Und Mulligan, die trübe Tasse, der in die Jauchegrube sprang, weil er fünf Dollar gewinnen konnte. Mensch, so lustig wird es wieder für uns sein, glaube mir.«

      »Vielleicht – ja«, sagte Mike matt. »War schön unsere Zeit, bis der verdammte Stacheldraht kam. Davon habe ich auch geträumt vorhin. Jingle ritt in den verfluchten Draht – weißt du noch?«

      »Sicher«, nickte Higgins. »Jingle Pepper mit seinem alten Armeehorn, der konnte blasen! Wir lagen bei Mondschein am Fluß im Gras und Jingle war droben am anderen Ufer, wenn er spielte…«

      Jericho sah nicht auf, obgleich sein Herz jäh schneller schlug. Er spürte, daß Higgins ihn anblickte.

      »Der Mond«, lächelte Mikel. »Er spiegelte sich im Pecos – und die Nacht war so lau. Mein Gott, wir hatten Limpsy begraben, und Jingle blies für ihn ›My beloved Texas‹. Wir haben im Gras gelegen und… und…«

      »Ja«, quetschte Higgins hervor. »Das war so feierlich und schön. ›My beloved Texas‹ für den armen Limpsy, den guten Jungen. Verdammt, schön und traurig zugleich, das war es. Du, he, Undertaker!«

      Jerichos Puls hämmerte, aber er hob ganz ruhig den Kopf.

      »Ja?« fragte er gleichmütig.

      »Kennst du unser Lied – das der Texaner, kennst du es?«

      »Sicher, Higgins…«

      »Und du könntest es auf deine Posaune blasen?«

      »Sicher, Higgins, sicher.«

      Stille kam – Higgins sah Mikel an.

      »Du«, flüsterte Mikel. »Du,

      Graves, könntest du das für mich spielen – jetzt?«

      Es war nicht mehr still, denn einer schrie wie jemand, dem ein Apache einen Speer in die Seite gerammt und bedächtig umgedreht hatte: »Nein, nein, verflucht! So weit kommt es noch, daß der Kerl hier tröten darf!«

      Jake stieß sich vom Fenster ab, sah den unrasierten Eddie seltsam an, der schreiend in der Tür erschienen war.

      »Was ist das?« fragte Jake Higgins unnatürlich ruhig. »Seit wann bestimmst du Giftnudel, was hier geschieht? Du fauler Stinkstiefel liegst seit Tagen auf deiner Koje, rührst keinen Finger und reißt dein Maul hier auf, obgleich du hier gar nichts zu sagen hast? Jericho, kannst du das Lied spielen?«

      »Sicher, Higgins.«

      »Du verfluchter Hund!« gurgelte Eddie. »Wage es, und ich mache dich zum Sieb. Beim ersten Ton bläst du dir selbst zum Sterben und…«

      Irgendwo in Jake saß schon seit Tagen die Wut auf Eddie, den Giftpilz. Die Drohung jetzt war einfach zuviel, der ganze Kerl Eddie war ihm zuviel.

      Jake sprang mit einem Riesensatz los. Seine Linke schoß vorwärts und krallte sich in Eddies Hemd. Eddie vergaß sogar zu humpeln, als er nach hinten gestoßen wurde. Und dann war Jake Higgins’ Rechte da und schlug zu – links und rechts teilte sie aus, daß Eddie der Kopf beinahe von den Schultern segelte. Es hagelte Backpfeifen und einen Kniestoß, wo es Eddie ganz besonders weh tun mußte.

      »Du verdammte zweibeinige Ratte!« brüllte Jake in wilder Wut los. »Ich habe dich gewarnt, oder nicht? Du kannst und willst nicht hören, aber ich bin nicht Moss, mit dem du das machen konntest. Ich sage, du hältst dein elend großes Maul, und dann klappst du es zu und bist stumm, bis ich dir erlaube, deine Giftspuckerklappe wieder aufzusperren. Dir werde ich helfen!«

      Vielleicht hätte Eddie zum Colt gegriffen, wenn er noch gekonnt hätte. Doch da war dieser fürchterliche Schmerz im Unterleib, da hielt er die Hände hin und dachte, es müßte ihm alles zerreißen. Dafür konnte er den Kopf nicht decken und bekam rechts und links, bis ihm die Wangen glühten. Zwar merkte er es erst, als er auf seine Koje geschleudert wurde und dort liegenblieb. Er war ein Wurm, der sich krümmte, der keine Luft bekam die ersten zwei Minuten. Danach wimmerte er und klagte wie ein mondsüchtiger Hund.

      »Paß auf, was ich jetzt sage!« schrie ihn Jake Higgins an. »Du

Скачать книгу