G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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die Kutsche weg.

      Der alte Ritchie hat die Leinen blitzschnell losgelassen und stürzt in den Fußraum. Vor ihm verschwindet Baldwin, der sein Gewehr krampfhaft festhält, wie ein Spuk vom Bock.

      Baldwin fliegt im hohen Bogen mitten in einen Busch. Sein Kopf schlägt schwer auf. Er ist einen Moment ganz benommen.

      In der Kutsche aber, die noch einige Meter weiterschliddert, ist die Hölle los.

      »Was ist das?«, fragt Seymour heiser. »Shoan, sieh mal hinaus.«

      Shoan, den der Ruck, mit dem die Pferde angezogen haben, einen Moment in die Polster gedrückt hat, sieht gerade noch, wie sich Cord mit Mühe auf dem Vordersitz halten kann.

      Während Seymour und Shoan auf dem hinteren Sitz Platz genommen haben, sitzt Cord mit dem Rücken zur Fahrtrichtung.

      Shoan, das Gewehr zwischen den Knien, beugt sich aus dem Fenster und hört in derselben Sekunde den Schuss. Dann kracht es irgendwo, als bräche Holz in tausend Stücke.

      Ehe Shoan noch handeln kann, kippt die Kutsche plötzlich weg.

      Dadurch fliegt er plötzlich nach vorn. Er sieht den Türrahmen rasend schnell auf sich zukommen. Dann schlägt er auch schon mit voller Wucht gegen den Rahmen.

      Für Sekunden, die eine Ewigkeit zu dauern scheinen, bleibt er wie betäubt liegen.

      Seymour, der neben ihm gesessen hat, wird bei dem Aufprall vom Sitz geschleudert. Er schießt quer durch die Kutsche, sieht entsetzt, dass er auf die Vorderwand zufliegt und hört Cords heiseren, erschrockenen Schrei. Dann prallt Seymour gegen den Sitz. Einen Moment liegt er so, danach rutscht er nach rechts ab. Er fällt gegen die Tür der schief auf dem Weg liegenden Kutsche. Und ehe er es noch begreifen kann, prallt er gegen den Türdrücker. Ein Schnappen, ein Ruck, er kippt nach hinten und stürzt rücklings aus der Kutsche.

      Urplötzlich findet er sich neben dem Weg und dicht vor einem der Büsche wieder. So schnell dürfte er noch nie aus einer Kutsche herausgekommen sein.

      Kenneth Cord liegt mit dem Rücken auf dem Vordersitz. Cord hat sich den Rücken gestoßen, sein Hinterkopf schmerzt, aber ihm fehlt sonst nichts.

      Und in das wilde, erschrockene Prusten der Pferde mischt sich plötzlich der Schrei eines Mannes.

      Mit überschnappender Stimme ruft er: »Fallen lassen! Das Gewehr weg!«

      Baldwin, einen Augenblick benommen, stemmt sich hoch, hat das Gewehr immer noch und sieht einen Mann aus den Büschen springen.

      Mit einem heiseren Fluch reißt Baldwin das Gewehr herum. Er will noch feuern, aber es ist zu spät. Der Mann dort, der einem vermummten Anhänger der Ku-Klux-Klan-Bewegung ähnelt, ruft ihm eine Warnung zu. Baldwin will schießen, hat das Gewehr auch in der richtigen Position, kommt aber nicht mehr zum Abdrücken.

      Brüllend löst sich der Schuss aus einem Revolver. Dann trifft die Kugel Baldwins Schulter und schleudert den Mann, der noch auf den Knien am Boden kauert, nach hinten. Er verliert stöhnend das Gewehr aus den Händen und liegt in der nächsten Sekunde flach am Boden.

      Auf dem Bock will Ritchie hoch, hört die Worte über sich und erstarrt.

      »Nimm die Hände hoch, sonst drücke ich ab.«

      Ritchis Arme gehen ruckhaft nach oben. Irgendwo hat er einmal ein Bild von Black Bart gesehen. Und die Gestalt dort oben am Hang, das Gewehr vor dem Umhang auf ihn gerichtet, gleicht Black Bart aufs Haar.

      Keuchend kommt in der Kutsche Shoan hoch. Er kriecht, immer noch völlig verwirrt, auf die Tür zu, stößt sie auf, hört wie durch Watte einen Schrei, nimmt instinktiv sein Gewehr und will aus dem Kasten klettern, der seltsam schief liegt.

      Kaum aber erscheint das Gewehr, schiebt sich Shoans Hand heraus, als jemand ruft: »Lass fallen, ich schieße!«

      Shoan nimmt diese Worte kaum wahr, er will nur hinaus.

      Dann aber kommt der grollende, wilde Knall des Gewehres. Entsetzt sieht der alte Ritchie, wie das Gewehr oben am Hang eine Feuerlanze ausspuckt. Dann brüllt Shoan. Die Kugel trifft seinen rechten Arm, dessen Finger sich spreizen. Shoans Gewehr fällt nach außen und klatscht auf den Weg. Der Deputy aber bleibt in der Tür liegen und wimmert vor Schmerz.

      Noch schlimmer ergeht es Sheriff Seymour.

      Er kommt hoch, will nach dem Revolver greifen und sieht plötzlich direkt vor sich einen Mann stehen.

      Und es ist das erste Mal, dass Lispy etwas sagt, obwohl er eigentlich keinen Ton von sich geben sollte.

      »Lass das sein, du sti – stirbst!«

      Lispy drückt Sheriff Seymour nach diesen Worten sein Gewehr vor die Brust. Seymour hebt die Hände über den Kopf.

      »Pass auf ihn auf«, hört er einen Mann von oben sagen. »Rührt er sich, dann mach’s kurz!«

      Von rechts ertönt in der nächsten Sekunde Hufschlag. Und als er den Kopf wendet, sieht er Roy Tiffin quer über seinem Pferd liegen. Im Sattel aber sitzt ein großer Mann, der bei der Kutsche abspringt und seinen Revolver zieht, während er zum Kasten stürmt.

      Tiffin, das sieht Seymour genau, ist an Händen und Beinen gebunden.

      »Raus, Cord«, sagt der Mann knarrend neben der Kutsche. »Los, komm raus!«

      »Nein«, erwidert Cord keuchend, der sich in die Ecke gedrückt hat. »Ich will nicht, Mister. Wer seid ihr, was wollt ihr von mir?«

      »Das erfährst du noch früh genug, Cord. Komm schon. Die Narren werden dir doch nichts glauben, sie hängen dich einfach, wenn du bleibst. Komm jetzt raus, wir haben keine Zeit.«

      »Mister, wenn ihr die Burschen seid, die Crane niedergeschossen haben, dann sag ihnen, dass ich nicht zu euch gehöre.«

      »Das kann ich tun«, erwidert der Mann unter dem Umhang hämisch. »Aber, Junge, ob sie mir glauben und dich freilassen, das weißt du so wenig wie ich. Du könntest auch der sechste Mann gewesen sein, wie? Sie wollen dich nun mal hängen sehen, Cord. Und vielleicht erzählen sie dir nachher, dies sei ein Trick. Wir wären mit fünf Mann hier aufgetaucht, um sie zu bluffen und dich als unschuldig hinzustellen. Los, raus, sonst hole ich dich.«

      »Ich will nicht«, sagt Cord. »Ich habe nichts getan, Mister. Wenn ihr es bestätigt, dann müssen sie mir glauben.«

      »Zum Teufel, raus mit dir!«

      Der Mann richtet seinen Revolver auf Cord. Der schluckt nur, steigt dann aus und sieht Seymour am Boden knien.

      »Sheriff«, sagt er gepresst, »ich gehöre nicht zu denen, ich habe sie nie in meinem Leben gesehen. Das ist die Wahrheit. Sheriff, glaubst du mir jetzt?«

      »Keine Reden …, zur Seite!«, faucht der große Mann mit dem Umhang. »Setz dich da hinten auf den Boden, Cord und sei still! Seymour, hast du noch eine Waffe?«

      Er tritt hinter den Sheriff, nimmt dessen Revolver und tastet ihn ab. Der vierte Mann, der oben am Hang gestanden hat, kommt nun in langen Sprüngen runter, winkt Ritchie vom Bock und zwingt den Mann, Shoan aus dem Kasten zu ziehen.

      »Nimm

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