G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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      Es ist eine so einfache Vorrichtung, dass sie keine vier Stunden gebraucht haben, um sie aufzubauen. Zwischen vier schweren Pfählen, die fest im Boden sind, haben sie einen armdicken, langen Espenast festgekeilt. Dieser Ast, schon von der Natur zu einem Bogen geformt, hat am Ende ein geteertes, stabiles Seil. So haben sie eine Riesenarmbrust gebaut, den Trog, in dem der Riesenspeer liegt, genau eingerichtet, und hinten einen einfachen Drehabzug gemacht.

      Ihr Riesenspeer wird genau unter der Nabe des Kutschenrades über den Weg schießen. Er wird aus den Büschen kommen, wenn es niemand erwartet. Und dann tritt unweigerlich, treffen sie das eine Rad, die vorausberechnete Wirkung ein.

      »Warum soll es nicht klappen?«, fragt James, als sie das Seil wieder spannen und den Riesenpfeil in die Trogschiene legen. »Bruce, wenn du die Nerven nicht verlierst und richtig triffst …«

      »Ich treffe. Aber was ist, wenn der Pfeil zwischen den Speichen durchschießt, he?«

      »Das kann er nicht, er ist zu lang dafür«, antwortet James kühl.

      »Das Rad«, sagt Dorrey, »das ist weg, einfach weg, was? Ich sage euch …«

      »Sag nicht zu viel über das, was vielleicht passiert«, brummt Murdock. »Wie sieht es aus, sie fahren also wieder. Und Tiffin?«

      »Tiffin reitet auf seinem Pferd den anderen voraus. Manchmal hat er mehr als hundert Yards Abstand zur Kutsche.«

      »Schlecht, James, was?«, wendet sich Murdock an James. »Nimm an, er ist so weit vor ihr?«

      »Es wäre schlimmer, würde er nahe an ihr reiten in dem Moment«, murmelt James düster. »Bruce, da ist die Biegung, wenn er hinter ihr verschwunden ist und es schnell geht …«

      Bruce Murdock sagt heiser: »Teufel, alles muss sicher sein. Warum ist Tiffin nicht in der Kutsche? Es würde alles leichter für uns sein. James, du musst …«

      Joe James wirft einen kurzen Blick auf die Wegstrecke. Dort löscht McDewey alle Spuren. Während jenseits des Weges ein Hang, der vom Regen ausgewaschen ist, steil ansteigt, dessen Kante etwa sieben Yard über dem Weg liegt, ist hier Buschgelände, dem sich rechter Hand Wald anschließt.

      Der Weg kommt von einem Hügel herab, er fällt sehr stark ab. Jedes Fahrzeug wird hier seine Geschwindigkeit vergrößern müssen. Etwa 30 Yards weiter zur Senke hin beschreibt der Weg einen scharfen Bogen nach rechts, weil der nächste Hügel links umfahren werden muss.

      Hinter der Biegung stehen Bäume genug, der Wald ist an den Weg herangerückt. Für einen Reisenden ist dies hier eine prächtige Landschaft.

      »Ich weiß, was ich muss«, erwidert James gepresst. »Tiffin ist ein Mann, der sofort schießt. Sage mir nicht, was ich tun soll. Ich habe keine Wahl, wenn er kurz vor der Kutsche reitet. Sie können von der Kutsche aus, falls er weiter als vierzig Yards vor ihr ist, nicht sehen, wo er bleibt. Die Biegung verdeckt ihn. Es wird keine halbe Stunde mehr dauern, dann sind sie hier. Hat man dich gesehen, Dicker?«

      Dorrey schüttelt den Kopf. Er hat sie nur beobachtet und ist dann im vollen Galopp seitlich weit entfernt an ihnen vorbeigejagt.

      »Also nicht«, stellt Murdock fest. »Das ist gut. Je weniger sie sehen, desto besser ist es. Wir machen uns jetzt schon fertig. McDewey geht auf den Hang, ich werde nach dem Schuss hinter der Kutsche sein, Dorrey und Lispy drüben im Busch stecken. Hier ist verdammt viel Verkehr.«

      »Anziehen!«, sagt Murdock heiser zu den anderen. »Es darf nichts passieren, ich sage es noch mal. Wir haben den ganzen Tag vor uns und müssen alles so besorgen, dass wir die Helligkeit ohne Verfolgung überstehen. In der Nacht sind wir schon weit weg, da finden sie uns nicht mehr.«

      Er macht den Sack auf, nimmt fünf zusammengerollte Bündel alter Plane heraus und wirft jedem sein Bündel zu. Als sie es ausrollen, sind fünf völlig gleichmäßig geschnittene Umhänge da, an die sie Kapuzen angenäht haben, in denen Löcher für die Augen sind.

      »Macht schon, jeder auf seinen Platz«, sagt Murdock gepresst. »Und vergesst nicht, es muss schnell und doch sorgfältig gehen. Entweder schaffen wir es, oder wir hängen eines Tages alle.«

      Sie sehen sich einen Moment an und denken jeder auf seine Weise über Murdocks Worte nach. Schaffen sie es nicht, dann wird man sie jagen.

      Und am Ende hängt man sie alle …

      *

      James kniet, hat die Äste unter sich und kauert hinter dem dicken Stamm der Eiche. Das Laub unter ihm ist dicht, ein grüngrauer Vorhang, durch den er den Weg sehen kann. Grau das Holz des Baumes, genauso grau wie sein Umhang, den er zusammengerafft hat.

      Als er sich vorbeugt, sieht er die Wegbiegung vor sich, die Bäume, ihren Schattenfall auf dem Weg.

      Und durch die Stille, die nur vom melodischen Zwitschern einiger Vögel unterbrochen wird, kommt das Rollen der Räder. Mit der linken Hand schiebt er die Zweige ein wenig beiseite. Er kann nun Lispy sehen, der zu ihm hinstarrt und ihm zuwinkt. Dann sinkt Lispy herab, er ist unter dem Busch verschwunden.

      Kaum durch das Trappeln der Kutschenpferde dringend, kommt nun der Hufschlag auf.

      Tiffin, denkt er und hat plötzlich einen dicken Kloß im Hals. Ich wollte, es wäre jeder andere Mann, nur nicht Tiffin. Der Bursche ist eisenhart und schlau.

      Einen Moment ist die Furcht in ihm, dass der Abstand von Tiffin zur Kutsche zu klein sein könnte. Aber dann hört er den Hufschlag so deutlich, als sei Tiffin bereits vor der Biegung.

      Tiffins Pferd, ein Brauner mit weißem Brustlatz, taucht an der Biegung auf. 50 Yards etwa, denkt James zufrieden. Er ist weit genug vor der Kutsche.

      Er sieht ihn durch die Blätter, die der Wind leise bewegt. Tiffin hockt zusammengesunken im Sattel, der geborene Reiter, der wie ein Indianer erschlafft.

      Zehn Schritte noch, dann wird Tiffin unter dem Baum sein.

      Tiffin schaukelt in den Bewegungen seines Pferdes mit.

      Nun zwei Schritte noch, dann ist das Pferd unter dem Ast.

      James stößt sich ab.

      Tiffin hat die Bewegung erkannt.

      Für Tiffin taucht aus den Ästen des Baumes eine riesengroße graue Fledermaus auf. Der wallende Umhang schafft für den Bruchteil einer Sekunde den Eindruck, als segele etwas auf Tiffin zu.

      Aber dass hier eine Gefahr auf ihn zukommt, das erkennt ein Mann wie Tiffin sofort. Und er handelt.

      Blitzschnell hebt Tiffin beide Hacken an, schlägt sie in die Weichen des Pferdes und duckt sich tief nach links. In der gleichen Sekunde reißt seine linke Hand an den Zügeln – sein Pferd will herum. Und während Tiffin diese blitzartigen Ausweichmanöver durchführt, schnappt seine rechte Hand nach dem Revolver.

      Sich umblickend, sieht er diesen großen, bedrohlichen Schatten herabstürzen, erkennt die hochgerissene Hand und das Blinken darin. Dann kracht der Mann, der ihn aus den Zweigen des Baumes angesprungen hat, auch schon knapp hinter ihm auf die Kruppe des Pferdes.

      Schreien, denkt Tiffin, und plötzlich weiß er, dass nicht nur er in einer Falle steckt, er muss die anderen warnen.

      Er

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