Haushaltsnahe Dienstleistungen für Familien. Mareike Bröcheler

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dem (frühen) beruflichen Wiedereinstieg bei Müttern, oder bei Vätern der individuelle Wunsch nach mehr Partizipation an der Sorgearbeit gegenüber den gesellschaftlich wahrgenommenen Erwartungen an den Mann als Familienernährer (vgl. Lück 2015; Diabaté 2015).41 Demgegenüber zeigt das Institut für Demoskopie Allensbach,42 dass sich etwa die Hälfte aller Eltern eine spezialisierte Aufgabenteilung wünscht, nach der die Mutter den Großteil der Sorgearbeit übernimmt (hier findet die institutionelle Betreuung junger Kinder wenig Zuspruch). Gleichzeitig jedoch wird eine längerfristige Übernahme dieser Hausfrauenrolle auch hier mehrheitlich abgelehnt (vgl. Institut für Demoskopie Allensbach 2015b). Die familiären Leitbilder scheinen sich damit – vom Ausgangspunkt eines traditionellen Familien- und Rollenbildes aus gesehen – zu modernisieren: Eine klar paritätische Aufgabenteilung gewinnt an Bedeutung, ist heute jedoch nicht als klar dominant auszumachen.

      Exkurs: Partnerschaftliche Arbeitsteilung

      Unter partnerschaftlicher Arbeitsteilung wird eine Aufgabenteilung von Paaren verstanden, die möglichst egalitär ausgerichtet ist, in der beide Partner/innen zu gleichen Teilen partizipieren. Die gleichgestellte Teilhabe an bspw. der Sorgearbeit (der Begriff findet sich auch bei Fragen zur Aufteilung von Erwerbsarbeit) definiert sich dabei vor allem in Abgrenzung zu einer stark traditionalen Arbeitsteilung (Sorge als alleinige Aufgabe der Frauen) ebenso wie zu einer Arbeitsteilung in umgekehrt traditionaler Teilung (vgl. Grunow, Schulz, Blossfeld 2007: 163). Im breiten Feld der Arbeitsteilungsforschung finden sich auch die Begriffe paritätischer (bspw. Rüling 2008) oder egalitärer Aufteilung (bspw. Possinger 2013; Gerum und Zerle-Elsäßer 2017; Klünder 2018), die jedoch weitestgehend synonym, mitunter auch in Kombination verwendet werden. So werden etwa partnerschaftliche Arbeitsteilungsmuster des Öfteren anhand egalitärer Leitbilder charakterisiert. Bürgisser (Schweiz) spricht ebenfalls synonym von partnerschaftlicher und egalitärer Rollenteilung und definiert diese als „eine Form familiärer Organisation, bei der zwei Elternteile mit Kind(ern) zusammenleben, wobei beide in annährend gleichen Teilzeitpensen erwerbstätig sind und sich daneben Hausarbeit und Kinderbetreuung nach eigenem Ermessen zeitgleich und gleichverantwortlich teilen“ (Bürgisser 1998: 26 f.).

      Der Begriff der partnerschaftlichen Arbeitsteilung scheint in der deutschsprachigen Literatur aktuell am weitesten verbreitet und am eingängigsten zu sein (bspw. Schulz, Blossfeld 2006; Grunow, Schulz, Blossfeld 2007; Dechant, Schulz 2014; Trappe, Köppen 2014; Wanger 2015; Bernhardt, Hipp, Allmendinger 2016), weshalb auch ich dieser Nomenklatur folge.

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