Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton

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Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton

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in ihre an das schwache Mondlicht gewöhnten Augen stach.

      Taff blieb abrupt stehen.

      »Entfernung etwa fünfhundert Meter«, stellte er schließlich fest. »Das Licht pulsiert, in Intervallen von etwa zehn Sekunden zwischen Maximum und Minimum, die Differenz zwischen den beiden Extremen beträgt schätzungsweise fünfzig Prozent. Wenn mich nicht alles täuscht, geht es von irgendeinem Bauwerk aus, dessen Formen von hier aus aber nicht eindeutig zu erkennen sind.«

      »Dem lässt sich abhelfen, meine ich«, sagte Luca sofort. »Gehen wir hin und sehen wir nach, dann werden wir sehr bald wissen, was es damit auf sich hat. Schließlich sind wir ja im Laufe der Zeit Weltmeister im Erforschen fremder Baulichkeiten geworden.«

      »Ich bin ebenfalls dafür«, erklärte Lars Gunnarsson. »Allerdings nicht aus purer Neugier, wie unser stets wagemutiger Freund, sondern aus mehr praktischen Gründen. Wo es ein so helles Licht gibt, müssen auch große Energiemengen erzeugt werden. Und wo das der Fall ist, kann leicht auch ein Transmitter zu finden sein, ähnlich dem in der Kuppelhalle, der uns nach Nimboid und in unsere Zeit zurückbringt!«

      »Kann – muss aber nicht unbedingt«, sagte Caine gedehnt. »Natürlich rechtfertigt bereits diese Möglichkeit den Marsch dorthin und die Erkundung der Gegebenheiten.«

      Die gesamte Crew stimmte nach kurzer Diskussion dafür, das Bauwerk aufzusuchen.

      Taff wandte sich an den Minister.

      »Wie steht es mit Ihnen, Alexandros? Fühlen Sie sich kräftig genug, mit uns zu gehen? Falls nicht, kann einer von uns hier bei Ihnen zu Ihrem Schutz zurückbleiben, bis die Lage geklärt ist.«

      »Das auf gar keinen Fall«, gab Demosthenes zurück. »Unsere Damen haben mich ausgezeichnet verarztet, ich fühle überhaupt keine Schmerzen mehr. Es gibt also keinen Grund, die Dinge unnötig zu komplizieren.«

      »In Ordnung – dann also los!«, bestimmte der Commander.

      7

      Im zuckenden, bläulichen Licht, das die Landschaft in weitem Umkreis übergoss, bewegten sie sich langsam vorwärts. Taff, Lars und Luca als die Träger der einzigen brauchbaren Waffen gingen voran und suchten einen Weg zwischen den Büschen hindurch. Sie hatten den Pfad verlassen, der von der Steintreppe zu dem Gebäude führte, und bewegten sich etwa dreißig Meter weiter rechts parallel zu ihm vorwärts.

      »Die Gegend hier ist wie ausgestorben«, sagte Lars halblaut. »Man kann Tiere weder sehen noch hören, alles ist geradezu unheimlich still.«

      »Im Reich von Zauberern sollte man wenigstens Fabelwesen wie Elfen oder Gnome erwarten, wie?«, meinte Caine mit leicht spöttischem Unterton. »Etwas in dieser Art werden wir aber mit Sicherheit hier nicht finden, Alter. Die Herren dieses Mondes dürften als einzigen Zauber über eine ausgeklügelte Technik verfügen, das ist meine Ansicht. Sogar die psychische Beeinflussung wurde vermutlich mechanisch durchgeführt.«

      »Richtig«, sagte Mitani, die dicht hinter ihm ging. »Wäre sie von lebenden Wesen ausgegangen, hätten diese flexibel reagiert, als wir uns ihrem Einfluss entzogen hatten. Ich halte es sogar für möglich, dass wir da vorn nur auf Roboter stoßen werden, die hier einen Vorposten besetzt halten. Der Mond ist groß, darauf weist seine erhebliche Schwerkraft hin, und diese verlassene Gegend scheint für geistig hochstehende Wesen als Wohnort nicht gerade prädestiniert zu sein.«

      »Du drückst es treffend aus, mein kluges Mädchen«, erwiderte Taff. »Die Frage ist nur, ob man die vorgeblichen Zauberer von Valholl auch mit menschlichen Maßstäben messen kann. Dass sie primitiv bewaffnete Amazonen als Hilfskräfte einsetzen, lässt eher auf eine gewisse Skurrilität ihres Denkens schließen.«

      Als sie etwa die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatten, war noch immer nichts Ungewöhnliches geschehen. Dafür erkannten sie nun aber das pulsierend leuchtende Bauwerk als das, was es war.

      Es handelte sich dabei um ein Prismatoid mit viereckiger Grundfläche, das sich nach oben hin allmählich so veränderte, dass seine Deckenfläche dreieckig war. Es mochte schätzungsweise etwa dreißig Meter hoch sein, die Seitenlänge der Grundfläche betrug ungefähr fünfundzwanzig Meter.

      Aus welchem Material es erbaut war, ließ sich allerdings nicht feststellen, wenigstens nicht über diese Entfernung hinweg. Seine Wandungen strahlten ständig das rhythmisch pulsierende, bläuliche Leuchten aus. Luca Ladora runzelte die Stirn.

      »Man könnte fast meinen, das ganze Gebilde bestände aus purer Energie, Taff!«, raunte er. »Es wirkt wie ein etwas seltsam geformter Schutzschirm, dessen Kapazität laufend verstärkt und dann wieder verringert wird. Trotzdem scheint es gleichzeitig irgendwie stabil zu sein, denn seine Ausdehnung verändert sich dabei nicht.«

      Taff zuckte mit den Schultern und suchte in seiner Erinnerung nach einem ähnlichen Phänomen. Er fand nichts Vergleichbares und schob das Problem vorerst beiseite.

      »Es ist noch zu früh, etwas Endgültiges zu sagen, Freunde, dafür sind wir noch zu weit entfernt. Gehen wir weiter – auf halbem Weg stehenzubleiben, entspräche nicht dem Stil unserer vortrefflichen Crew. Noch geben uns die Büsche ausreichend Deckung, die letzten hundert Meter dürften dafür aber kritisch werden. Dort hat man alle Gewächse entfernt und die Unebenheiten planiert, wie es scheint.«

      Dorit Grenelle nickte. »Diese Strecke wird eine harte Nuss für uns werden, fürchte ich.«

      »Du sagst es, Dorit-Mädchen«, bestätigte Taff. »Versuchen müssen wir es trotzdem, wir haben keine andere Wahl, und am Tage werden die Verhältnisse eher noch ungünstiger. Wir gehen jetzt bis zu den vordersten Büschen vor, dann sehen wir weiter.«

      Erneut bahnten sie sich ihren Weg und hatten dann fast den Rand der Vegetationszone erreicht. Plötzlich blieb Lars stehen und hob die Hand.

      »Ich höre Stimmen, Freunde! Irgend jemand, anscheinend eine größere Gruppe, kommt von der Seite her auf das Gebäude zu.«

      Taff duckte sich neben Lars hinter einen Busch und starrte angestrengt in die Richtung, aus der die Stimmen undeutlich zu vernehmen waren. Dazwischen klangen zuweilen Geräusche auf, als schlüge Metall gegen Metall – hatten sie es vielleicht doch mit Robotern zu tun?

      »Amazonen!«, sagte er dann überrascht, als eine Gruppe von etwa fünfzehn Gestalten in der Maximumperiode des Lichtwechsels deutlich sichtbar wurde. »Alle sind mit der gleichen Art von Waffen ausgestattet wie jene, die Alexandros in der Schlucht bewacht haben. Man hat also unsere Annäherung doch bemerkt und schickt sie uns nun entgegen.«

      »Wenn das alles ist, was die Zauberer aufzubieten haben, sollte uns nicht bange sein«, meinte Luca Ladora. »Diesmal sind es zwar einige mehr, aber auch mit ihnen sollten wir es aufnehmen können. In dem ständig wechselnden Licht dürfte es ihnen schwerfallen, mit ihren Bögen und Speeren genau zu zielen, und das gibt uns eine gute Chance.«

      Caine nickte kurz.

      »Du sagst es, Computerknecht. Wir schwärmen jetzt aus und verteilen uns so, dass wir ihnen kein einheitliches Ziel bieten. Hier gibt es genug lose Steine – jeder sammelt so viele davon auf, wie er halten kann. Bleibt vorerst in Deckung und schleudert die Steine dann, wenn ich den Befehl dazu gebe. Das wird die Damen für einen Moment beschäftigen, gleichzeitig stürmen wir vor und unterlaufen dadurch ihre Pfeile und Speere. Schlagt sie nicht gerade tot, aber nehmt auch keine übertriebene Rücksicht. Sie sind in der Überzahl und haben vermutlich

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