Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton

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Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton

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warteten schweigend, atemlos und gespannt. Schließlich sah der Astrogator auf und verkündete: »Die Struktur der Fallenwandung beginnt sich an jener Stelle zu verändern, an der die Spear verschwunden ist! Es fließt Energie ab, die Wand beginnt allmählich instabil zu werden. Vielleicht bildet sich dort eine Lücke, durch die wir vorstoßen können, ohne dass wir den Hyperdead einsetzen müssen.«

      Caine studierte kurz das Diagramm des Monitors der Energieortung und nickte dann. »Es ist tatsächlich so, Min! Ich vermute stark, dass das irgendwie auf eine Aktivität von Lars und Luca zurückzuführen ist. Auf jeden Fall geraten die Dinge endlich in Fluss.«

      »Reden Sie nicht soviel, handeln Sie!«, forderte Hand energisch. »Fliegen Sie schon los! Eine solche Chance erhalten wir vielleicht kein zweites Mal.«

      »Ich eile, Chef«, sagte Taff lächelnd und warf sich in den Pilotensitz.

      *

      Die etwa handlange Klinge ratschte durch das widerstandsfähige Material der Bordkombination, als bestünde es aus Butter. Lars Gunnarsson krümmte sich zusammen und zog den Bauch ein, so weit er nur konnte. Trotzdem ritzte das Metall noch seine Haut und hinterließ eine leicht blutende Schramme.

      Der Bordingenieur achtete jedoch nicht weiter darauf.

      Zugleich mit dem Stoff hatte das Schneidwerkzeug auch die Mehrzahl der weißen Fäden durchtrennt, die ihn gefesselt hielten. Er bekam die Arme bis über die Ellenbogen hinauf frei und riss sie unter Anspannung aller Muskeln zur Seite. Mit einem fetzenden Geräusch rissen auch die restlichen Fäden, sein Oberkörper war wieder frei.

      Rasch beugte Lars sich nach vorn und schlug mit der Faust gegen die höchste Erhebung des »Giftpilz«-Körpers vor ihm. Es gab ein klatschendes Geräusch, der Sendhore überschlug sich und rollte wie ein fehlgesteuerter elektronischer Spielzeugkreisel über den Boden. Seine Tentakelarme ruderten wild durch die Luft, das Messer flog in hohem Bogen davon.

      Lars achtete nicht weiter auf ihn. Er griff nach den Armen der Sendhoren, die ihn festhielten, riss die kleinen, aber überraschend schweren Körper hoch und schleuderte sie ebenfalls davon. Er vernahm einen triumphierenden Aufschrei und sah, dass Luca ähnlich mit seinen Gegnern verfuhr. In Sekundenschnelle waren beide frei und bückten sich nach den Messern, die vor ihnen lagen. Sie waren entschlossen, sich mit allen Mitteln zu verteidigen, nachdem feststand, dass die kleinen grünen Wesen mit ihnen nicht besser zu verfahren gedachten, als mit ihrer Spear.

      Natürlich war dieses Geschehen nicht unbeobachtet geblieben.

      Schrille Alarmpfiffe gellten auf, die Mehrzahl der Sendhoren unterbrach ihre Tätigkeit des Schrottverladens. Einen Augenblick lang schienen sie unschlüssig zu sein, doch dann ertönten neue Pfiffe, die offenbar Befehle waren. Sie wurden prompt befolgt, etwa zwei Dutzend der kleinen Wesen schwärmten aus und kamen von allen Seiten her auf die beiden Männer zu.

      Sie alle trugen Gegenstände mit sich, die als Waffen geeignet waren, zumeist Metallstücke, die von dem zerstörten Boot stammten. Gunnarsson erkannte augenblicklich, dass ein offener Kampf gegen sie eine fast aussichtslose Sache war. Er packte Luca am Arm.

      »Schnell, hinüber zur Magnetbarke! Wir brechen durch und stehlen ihnen das Fahrzeug! Ich bin davon überzeugt, dass ich es steuern kann, es gibt nur wenige Bedienungshebel. Mit ihren kurzen Beinchen holen sie uns nie ein.«

      Ladora grinste kurz und nickte. Im nächsten Moment spurteten beide los, auf das leere Fahrzeug zu.

      Sie kamen jedoch nicht weit, denn auch die Sendhoren konnten logisch denken. Es gelang ihnen zwar, den Kordon der ersten Angreifer zu überrennen, aber sofort stellten sich ihnen weitere in den Weg. Lange Tentakelarme schnellten durch die Luft, rissen ihnen die Beine weg und ließen sie zu Boden gehen. Ein wüstes Knäuel von grünen Leibern begrub sie förmlich unter sich.

      Aus!, dachte Lars resignierend. Sie werden uns erneut mit ihren Fäden einwickeln, und dann beginnt alles wieder von vorn. Nur mit dem Unterschied, dass sie uns diesmal bestimmt keine Chance lassen werden, sie nochmals zu überrumpeln. Jetzt haben sie ihre Beute.

      Plötzlich wurde es jedoch vollkommen still in der Halle. Das vielfältige Pfeifen der aufgeregten Sendhoren verstummte abrupt, die zupackenden Arme ließen von den Menschen ab. Der Ingenieur hob den Kopf und sah, dass sämtliche »Giftpilze« dastanden, als wären sie unter dem Einfluss von Schockstrahlen erstarrt. Messer und Metallteile polterten zu Boden, die kleinen grünen Wesen schienen vollkommen apathisch zu sein.

      »Ob Taff uns gesucht und gefunden hat?«, fragte der Kybernetiker halblaut. Lars schüttelte jedoch den Kopf, während er sich vorsichtig erhob.

      »Zwar wünschenswert, aber unwahrscheinlich, Freund. Bei einem Beschuss mit Lähmstrahlen wären wir ebenfalls getroffen worden. Das ist aber nicht der Fall, also muss es eine andere, uns unbekannte Ursache geben.«

      »Vermutlich richtig«, gab Luca zu.

      Im nächsten Moment kam jedoch wieder Leben in die Sendhoren. Ein Stakkato von gellenden Pfiffen ertönte, aus dem selbst die beiden Männer Angst und Panik herauszuhören glaubten. Sie wurden von den Gegnern nun überhaupt nicht mehr beachtet, und auch die verschrottete Spear schien restlos vergessen zu sein. Wie rasend eilten die »Pilzköpfe« auf ihr Fahrzeug zu, jeder stieß den anderen rücksichtslos zur Seite, um Platz darin zu bekommen.

      »Sie stellen sich so verrückt an, als ginge es um ihr Leben«, kommentierte Luca kopfschüttelnd. »Verstehst du das, Alter?«

      »In keiner Weise«, gab der Gefährte zu. Gleich darauf hob er jedoch den Arm und deutete auf die Wandung des Raumes.

      »Da – sieh doch nur! Die Beschaffenheit der uns umgebenden Wände aus plastischer Energie verändert sich! Sie scheinen instabil zu werden und wirken jetzt so durchscheinend wie Milchglas. Was mag da nur geschehen sein?«

      Der Erste Offizier der PROKYON verzog das Gesicht.

      »Was auch immer es sein mag, es gefällt mir nicht. Der Vorgang hat uns zwar aus einer ziemlich aussichtslosen Lage befreit, scheint uns aber in eine noch schlimmere zu bringen! Wenn sich hier alles auflöst, was soll dann aus uns werden?«

      Inzwischen hatten fast alle Sendhoren einen Platz in der Magnetbarke gefunden. Etwa ein Dutzend lag davor regungslos auf dem Rücken, aber niemand kümmerte sich um sie. Einige »Giftpilze« hantierten hastig an den Steuerorganen, das Fahrzeug erhob sich träge und wurde langsam gewendet. Dann schoss es schwankend davon und verschwand in einem der Tunnel im Hintergrund.

      »Mahlzeit!«, sagte Lars lakonisch, und Angst griff mit kalten Fingern nach ihm. »Die Mehrzahl der Winzlinge ist fort, die übrigen offenbar tot – und was fangen wir jetzt an? Falls sich hier wirklich alles auflöst, sind wir ohne Raumanzüge verloren, denn außerhalb der Hohlräume in der Fallenwand gibt es keine Spur von Atemluft!«

      »Dabei wollte ich einmal an Altersschwäche sterben ...«, knurrte Luca bitter.

      Ein seltsames Jaulen lag plötzlich in der Luft, ein prasselndes Knistern durchlief die energetischen Wände. Elmsfeuern gleich zuckten merkwürdige Leuchterscheinungen auf, der Geruch von Ozon breitete sich aus. Die Haare der beiden Männer begannen zu knistern und richteten sich auf. Gehetzt sahen sie sich um, aber es gab weit und breit nichts, das ihnen Sicherheit versprach.

      Sie bemerkten nur die Symptome des rätselhaften Geschehens, ohne die Ursachen dafür zu kennen.

      Schuld an allem war der Kosmische

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