Der kleine Fürst Staffel 13 – Adelsroman. Viola Maybach

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Der kleine Fürst Staffel 13 – Adelsroman - Viola Maybach Der kleine Fürst Staffel

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nicht, wofür das wichtig sein könnte, aber zur Vorsicht bitte ich Sie, mir zu sagen, wo und wie ich Sie erreichen kann.«

      Sie gab nach. Wer wollte schon Ärger mit der Polizei haben? Sie wies auf das Haus, in dem sie jetzt wohnte und nannte ihm ihren Namen. Als sie sich danach ohne Verabschiedung umdrehte und weiterging, folgte er ihr nicht mehr.

      Aber sie bildete sich ein, den Blick seiner blauen Augen im Rücken zu spüren.

      *

      »Florian kommt also«, sagte Baron Friedrich einige Tage später zu seiner Frau, als sie abends noch bei einem Glas Wein zusammensaßen. Die Teenager waren schon in ihren Zimmern, schliefen aber sicherlich noch nicht. Vor allem Konrad hatte es sich zum Kummer seiner Eltern angewöhnt, erst sehr spät ins Bett zu gehen, davon schien er sich auch nicht abbringen lassen zu wollen.

      »Du sagst das so zögernd, als freutest du dich gar nicht darüber«, stellte Sofia fest.

      »Natürlich freue ich mich, denn es hilft uns aus einer großen Verlegenheit. Du hättest Herrn Wengers Gesicht sehen sollen, als er die Neuigkeit hörte. Er hat sich ja auch schon Gedanken gemacht, wie wir hier zurechtkommen sollen, wenn einer unserer Trainer fehlt.«

      Robert Wenger war der Stallmeister auf Sternberg, ein noch junger, aber sehr fähiger Mann, der bei seinen Untergebenen hohes Ansehen genoss. Er war zwar streng, aber immer fair. Schludriges Arbeiten freilich ließ er niemandem durchgehen. Es hatte schon Pferdepfleger gegeben, die Schloss Sternberg nach weniger als einer Woche wieder hatten verlassen müssen, weil er mit ihnen nicht zufrieden gewesen war.

      »Aber?«, fragte die Baronin.

      »Florian selbst hat mir erzählt, dass er verliebt ist und dass es da noch etwas zu klären gibt. Ich nehme an, wenn die Sache gut ausgegangen wäre für ihn, hätte er uns abgesagt.«

      »Du meinst also, er kommt hierher und ist unglücklich?«

      »Ich fürchte, so ist es, Sofia, und das ist natürlich für die Arbeit nicht unbedingt gut.«

      »Vielleicht erkennt er aber auch, wenn er bei uns ist, dass die Frau nicht die Richtige für ihn ist und dass ihm nichts Besseres hätte passieren können als hier zu arbeiten.« Die Baronin unterbrach sich. »Hat er gesagt, um wen es sich handelt?«

      »Nein, er hat überhaupt nur vage Andeutungen gemacht. Es ist wohl so, dass er mit der betreffenden Frau gut befreundet ist, sich aber irgendwann in sie verliebt hat. Das wollte er ihr sagen, nehme ich an.«

      »Verstehe«, murmelte die Baronin. »Und das hat nicht zum gewünschten Ergebnis geführt, denkst du.«

      Der Baron nickte. »Pferde sind bekanntlich empfindsame Geschöpfe. Sie haben es auch lieber mit ausgeglichenen Menschen zu tun, genau wie wir.«

      »Vielleicht irrst du dich, Fritz. Du weißt doch gar nichts Genaues, das sind ja alles nur Vermutungen. Wir sollten uns freuen, dass Florian das Angebot angenommen hat und abwarten, was passiert, wenn er hier ist. Ich halte es für möglich, dass du eine Überraschung erlebst.«

      Der Baron nahm seine Frau in die Arme. »Nichts wünsche ich mir mehr, als dass du Recht behältst, Sofia.«

      *

      »Ich dachte, du hättest dich für Philipp entschieden?«, fragte Annina. »Aber das war doch eben ein Kuss, den ich da gesehen habe, oder? Robert hat dich geküsst.«

      Gabriela nickte unglücklich. »Du denkst auch, dass mit mir etwas nicht stimmt, oder? Ehrlich, Annina, ich war fast sicher, dass Philipp der Richtige ist, und das wollte ich Robert heute auch sagen, aber dann war er so aufmerksam und liebenswürdig und charmant, und er hat mich zum Lachen gebracht und …«

      »Dir ist nicht zu helfen«, stellte Annina fest. »Vielleicht solltest du dich für eine Weile mal mit keinem von beiden verabreden. Unter Umständen würde das ja Klarheit in deine Gefühlswelt bringen.«

      »Glaubst du?« Sie waren auf der Geburtstagsfeier einer gemeinsamen Freundin. Philipp hatte verwandtschaftliche Verpflichtungen gehabt, so war Gabriela mit Robert erschienen. Jetzt hatte sie sich mit ihrer Freundin in eine Ecke der Wohnung zurückgezogen, wo sie ungestört miteinander reden konnten.

      »Ich denke schon, das ist doch kein Dauerzustand so, Gaby.«

      Gabriela nickte. »Und zu allem Überfluss ist Flo auch noch so merkwürdig. Er hat kaum noch Zeit, es ist richtig mühselig geworden, sich mit ihm zu verabreden.«

      »Vielleicht hat er sich auch verliebt«, vermutete Annina.

      »Flo?« Gabriela zog die Stirn kraus. »Das hätte er mir ja wohl erzählt, oder? Er ist mein bester Freund.«

      »Bist du auch seine beste Freundin?«

      »Was meinst du denn damit?«

      »Na ja, ich schätze mal, dass ihr meistens über deine Probleme redet. Wenn es nicht so ist, erzähl mir doch mal, was ihn gerade so beschäftigt.«

      Gabriela wurde unsicher. »Ich …, also, genau weiß ich das tatsächlich nicht, er redet ja in letzter Zeit nicht mehr so viel …«

      »Hör mir mal zu, Gaby. Ich bin deine beste Freundin, aber ich muss dir ehrlich sagen, mich nervt es allmählich auch, dass wir ständig nur über deine Schwierigkeiten reden müssen, dich zwischen zwei Männern zu entscheiden. Ab und zu könntest du dich auch mal wieder für andere interessieren, so wie früher. Denk mal drüber nach, okay?«

      Mit diesen Worten ließ Annina ihre Freundin stehen und mischte sich unter die übrigen Partygäste.

      Gabriela kämpfte mit den Tränen. So wurde sie also gesehen? Als Egoistin, die sich nicht dafür interessierte, wie es in ihren Mitmenschen aussah, die ihre Freunde in gewisser Weise im Stich ließ? Das waren schwere Anschuldigungen, und am schlimmsten daran fand sie, dass sie nicht ganz unberechtigt waren.

      Sie tupfte sich hastig die Augen trocken, dann suchte sie das Badezimmer auf, wo sie ihren Tränen freien Lauf ließ. Mehrfach wurde die Türklinke heruntergedrückt, doch sie öffnete erst, als sie sicher sein konnte, dass man ihr die Tränen, die sie vergossen hatte, nicht mehr ansah.

      Eine halbe Stunde später verabschiedete sie sich unter einem Vorwand von der Gastgeberin, ohne Annina zu verständigen. Sie musste jetzt erst einmal allein sein und gründlich nachdenken. Denn wenn Annina so über sie dachte, taten andere es vielleicht auch. Florian zum Beispiel.

      Ohne nachzudenken schlug sie den Weg zu seiner Wohnung ein. Er war ihr bester Freund, er hatte sie noch nie angelogen. Sollte er sich von ihr vernachlässigt fühlen, würde er ihr das auch sagen, wenn sie ihn danach fragte.

      Sie klingelte bei Florian und erschrak beinahe, als sie sah, dass sie ihn offenbar aus dem Bett geholt hatte. »Was ist denn?«, fragte er verschlafen.

      »Ist es schon so spät? Tut mir leid, Flo, ich …«

      Er bat sie nicht in die Wohnung, wie er das normalerweise getan hätte, er stand einfach nur da und wartete auf ihre Erklärung, warum sie ihn nachts um zwei aus dem Bett geholt hatte. Das brachte sie aus dem Konzept, plötzlich fehlten ihr die Worte.

      »Was ist mit dir?«, fragte sie schließlich. »Du bist so verändert in letzter Zeit.«

      »Und

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