Die Ansiedler in Kanada. Фредерик Марриет

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Die Ansiedler in Kanada - Фредерик Марриет

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Mr. Campbell die Auskunft über die Dinge erhalten hatte, die für ihn am nötigsten mitzunehmen waren, machten seine Einkäufe ihm vier Tage hindurch tüchtig zu schaffen. Während dieser Zeit wurde der Familie sowohl von seiten des englischen wie französischen Residenten in Quebec viel Aufmerksamkeit erwiesen. Alfred, dessen Wunde beinahe geheilt war, zeigte sich rührig wie gewöhnlich und Henry leistete seinem Vater Hilfe bei Aufnahme des Inventars, Anfertigung von Listen usw. Auch Mrs. Campbell und die beiden Mädchen blieben nicht müßig; sie hatten sich die landesüblichen derben Stoffe gekauft und waren beschäftigt, Kleider für sich und die Kinder anzufertigen.

      Eines Morgens war Mr. Campbell in Mr. Farquhars Geschäft gewesen, um sich wegen einer Transportgelegenheit nach seinem neuen Besitztum zu erkundigen (denn er hatte sein Übereinkommen mit dem Vermessungsbeamten abgeschlossen), als der Gouverneur ihm durch einen Adjutanten die Meldung machen ließ, daß er innerhalb zehn Tagen ein Abteilung Soldaten nach Fort Frontignac hinauf zu schicken beabsichtige — es war die Nachricht gekommen, daß die dortige Besatzung durch ein Fieber sehr geschwächt worden sei. Falls nun Mr. Campbell die Gelegenheit benutzen wolle, so könne er mit seiner Familie und allem Gepäcke unter der Eskorte der Offiziere und Mannschaft reisen. Natürlich wurde dies Anerbieten mit Freuden begrüßt, und als Mr. Campbell den Gouverneur besuchte, um ihm seinen Dank auszusprechen, teilte ihm letzterer mit, daß auf den Booten und Kanoes genügender Raum für seine Familie und deren Gepäck vorhanden sei, so daß er nicht nötig habe, sich weiter darum zu sorgen oder Ausgaben deswegen zu machen.

      VI.

      Am folgenden Tage kam der Vermessungsbeamte und brachte den Pelztierjäger Martin Super mit.

      „Mr. Campbell“, sagte der Feldmesser, „dies ist mein Freund Martin Super. Ich habe mit ihm gesprochen; er ist gewillt, zunächst für ein Jahr in Ihren Dienst zu treten, und wenn es ihm gefällt, auch länger zu bleiben. — Wenn er Ihnen so gut dient, wie er mir gedient hat, als ich das Land bereiste, so zweifle ich nicht, daß Sie an ihm eine schätzenswerte Stütze haben werden.“

      Martin Super war groß und gerade gewachsen und schien Tatkraft und Stärke zu besitzen. Er hatte einen kleineren Kopf als die meisten Männer, wodurch er den Eindruck großer Leichtigkeit und Behendigkeit machte. Sein Gesichtsausdruck hatte etwas recht Angenehmes, und trug die beständig gute Laune zur Schau, die seinem wahren Charakter entsprach. Seine Kleidung bestand in einer Art Jägerwams von Tierhäuten, blauen Tuchgamaschen, einer Waschbärmütze und einem breiten Gürtel um die Hüften, worin sein Messer steckte.

      „Jetzt, Martin Super, werde ich Euch die Bedingungen Eures Vertrages mit Mr. Campbell vorlegen, damit Ihr hört, ob alles nach Eurem Wunsche ist.“

      Der Feldmesser las den Vertrag und Martin Super gab durch Kopfnicken das Zeichen seines Einverständnisses.

      „Mr. Campbell, wenn Sie zufrieden sind, so können Sie jetzt unterzeichnen; Martin soll darauf dasselbe tun.“

      Mr. Campbell unterzeichnete seinen Namen und gab dann die Feder an Martin Super, der jetzt zum erstenmal sprach.

      „Feldmesser, ich weiß nicht, wie mein Name buchstabiert wird, und wenn ich das auch wüßte, so könnte ich ihn doch nicht schreiben, darum muß ich es auf Indianer-Art tun und mein Totem darunter setzen.“

      „Wie ist denn Euer Name bei den Indianern, Martin?“

      „Der Painter“, entgegnete Martin und machte dann unter Mr. Campbells Namen eine Figur, ähnlich der eines Panthers, indem er sagte: „Da, dies ist mein Name, so gut ich ihn zeichnen kann.“

      „Sehr gut“, versetzte der Feldmesser, „hier ist der Vertrag, Mr. Campbell. — Meine Damen, ich muß Sie jetzt verlassen, denn ich habe noch andere Geschäfte. Ich werde Ihnen Martin Super hierlassen, Mr. Campbell, da Sie wahrscheinlich noch miteinander sprechen möchten.“

      Der Landmesser verabschiedete sich, und Martin Super blieb. Mrs. Campbell redete ihn zuerst an.

      „Super“, sagte sie, „ich hoffe, wir werden gute Freunde werden, doch jetzt saget mir, was Ihr mit Eurem Totem meint, so nanntet Ihr es ja wohl?“

      „Nun, Madam, ein Totem ist ein Indianerzeichen, und ich, müssen Sie wissen, bin selbst ein halber Indianer. — Alle Indianerhäuptlinge haben ihre Totems. Der eine heißt die große Otter, der andere die Schlange und so weiter, und wenn sie unterzeichnen, so machen sie eine Figur, die so wie das Tier aussieht, nach dem sie genannt werden. Und sehen Sie Madam, wir Trapper haben uns auch einen Namen gegeben; mich haben sie den Painter (heißt im Englischen der Maler) genannt.“

      „Warum nannten sie Euch den Painter?“

      „Weil ich an einem Tage zwei von ihnen tötete.“

      „Zwei Painter?“ riefen die Mädchen.

      „Ja, Miß; ich tötete beide mit meiner Büchse.“

      „Aber warum habt Ihr die Männer getötet“, fragte Emma, „geschah es in einer Schlacht?“

      „Die Männer töten, Miß? Ich habe von Männern nichts gesagt; ich sagte, ich tötete zwei Painter“, versetzte Martin lachend.

      „Was ist denn ein Painter, Super?“ fragte Mrs. Campbell.

      Hier trat Mr. Farquhar ins Zimmer, er sagte ihnen, daß die Painter eine Art nicht gefleckter, sondern braungelber Panther wären.

      „Kennt Ihr den Teil des Landes, in den wir ziehen?“ wandte sich Henry an Super.

      „Ja ich habe da monatelang gejagt, aber die Biber sind jetzt knapp.“

      „Gibt es dort noch andere Tiere?“

      „Ja“, versetzte Martin, „noch kleines Wild, wie wir es nennen.“

      „Welche Arten sind das?“

      „Nun, das sind Bären und Catamounts.“

      „Gott sei uns gnädig, wenn Ihr das kleines Wild nennt, was muß dann erst das große sein?“ rief Mrs. Campbell.

      „Büffel, Missis, nennen wir großes Wild.“

      „Aber die Tiere, von denen Ihr sprecht, taugen nicht zur Nahrung“, sagte Mrs. Campbell, „gibt es kein Wild, das wir essen können?“

      „O ja, eine Menge Rotwild und wilde Truthähne, und der Bär ist auch ein gutes Essen, sollte ich meinen.“

      „Ah, das lautet besser.“

      Nach einstündiger Unterhaltung wurde Martin Super entlassen, er hatte der ganzen Familie sehr gefallen.

      Einige Tage darauf wurde Martin Super, der seinen Dienst angetreten hatte, und mit Alfred sehr beschäftigt war, vor Mr. Campbell gefordert, der ihm das Verzeichnis aller in seinem Besitze befindlichen Gegenstände vorlas und ihn fragte, ob noch etwas fehle, das notwendig, oder ratsam mitzunehmen sei.

      „Sie sagten etwas von Schußwaffen“,, entgegnete Martin. „Welche Art meinten Sie damit?“

      „Wir haben drei Vogelflinten und drei Musketen, außer den Pistolen.“

      „Vogelflinten sind zum Vogelschießen, glaube ich — nützen gar nichts. Pistolen sind Knallgewehre — um nichts besser. Sie haben keine Büchsen; ohne Büchsen können

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