Die Ansiedler in Kanada. Фредерик Марриет

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Die Ansiedler in Kanada - Фредерик Марриет

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style="font-size:15px;">      „Nun, das hängt davon ab, wie viele Sie in der Familie sind.“

      „Wir sind fünf männliche und drei weibliche Familienglieder.“

      „Nun Sir, dann sag ich zehn Büchsen. Das wird genügend sein. Zwei für den Fall, daß mit den andern etwas passiert“, versetzte Martin.

      „Aber Martin“, fragte Mrs Campbell, „Ihr denkt doch nicht, daß die Kinder, diese jungen Damen und ich Büchsen abfeuern sollen?“

      „Ich kann wohl sagen, Madam, daß ich schon, ehe ich so alt war, wie der kleine Junge dort“, entgegnete Martin, auf John deutend, „ganz gut mein Ziel treffen konnte, und ein Frauenzimmer sollte wenigstens verstehen, das Pulver aufzuschütten und die Büchse zu laden, wenn sie sie nicht selbst abfeuert. Ich will nicht sagen, daß wir nötig haben werden, sie zu gebrauchen, aber es ist immer besser, sie zu haben und andere Leute wissen zu lassen, daß wir damit versehen sind, wenn es darauf ankommt.“

      „Freilich, Martin“, sagte Mr. Campbell, „ich pflichte Euch bei, es ist besser, gut vorbereitet zu sein. Wir werden zehn Büchsen kaufen, falls wir sie erschwingen können. Was werden sie kosten?“

      „Etwa sechzehn Dollars werden die besten kosten, Sir; aber ich glaube, ich suche sie aus und probiere sie, ehe Sie sie kaufen.“

      „Tut das, Super, Alfred kann mit Euch gehen, Ihr könnt das zusammen besorgen.“

      „Aber Super“, bemerkte Mrs. Campbell, „Sie haben uns Frauen ganz angst gemacht durch die Idee, daß so viele Schußwaffen nötig sind.“

      „Wenn Pontiac noch lebte, Missis, wären sie nötig, es gibt aber noch viele herumlungernde Indianer, die nicht besser sind, und darum sehe ich die Büchsen immer gern fertig geladen. Stellen Sie sich vor, Madam, daß die Männer alle in den Wald gegangen wären, und ein Bär besuchte Sie während ihrer Abwesenheit. Würde es da nicht gut sein, eine geladene Büchse in Bereitschaft zu haben, und würden Sie, oder die jungen Missis nicht lieber auf ihn abdrücken, als daß Sie sich auf seine Art von ihm umarmen ließen?“

      „Martin Super, Ihr habt mich überzeugt; ich werde nicht nur lernen, eine Büchse zu laden, sondern auch sie abzufeuern.“

      „Und ich werde den Knaben ihren Gebrauch beibringen, Madam.“

      „Das sollt Ihr tun, Martin“, entgegnete Mrs. Campbell; „ich bin überzeugt, Ihr habt völlig recht.“

      Als Super das Zimmer verlassen hatte, bemerkte Mr. Campbell: „Ich hoffe, meine Liebe, daß du und die Mädchen durch Martins Bemerkungen nicht erschreckt worden seid. Es ist eine Notwendigkeit, gut bewaffnet zu sein, wenn man entfernt von jeder Hilfe wohnen muß, wie es bei uns der Fall sein wird. Aus dem Umstande, daß wir gegen jede Gefahr gewappnet sein müssen, ist jedoch nicht zu folgern, daß dieselbe auch eintreffen wird.“

      „Ich für meine Person, lieber Campbell“, versetzte seine Frau, „ich bin vorbereitet, Gefahren zu begegnen, und was in den schwachen Kräften einer Frau steht, werde ich tun. Was Martin sagt, ist nur zu wahr. Mit der Büchse in der Hand gilt eine Frau oder ein Kind das gleiche, wie der stärkste Mann.“

      „Und ich, lieber Onkel“ sagte Mary Percival, „werde meine Pflicht zu tun wissen, selbst wenn die Verhältnisse noch so seltsam für ein weibliches Wesen sein sollten.“

      „Auch ich, lieber Onkel“, folgte Emma lachend nach, „werde bei weitem lieber eine Büchse abfeuern, als mich von einem Indianer oder Bären umarmen lassen, denn man soll von zwei Übeln immer das kleinste wählen.“

      „Gut denn, ich sehe, Martin hat keinen Schaden angerichtet. Es ist immer am besten, auf das Schlimmste gefaßt zu sein und in der Gefahr auf die Hilfe der Vorsehung zu vertrauen.“

      Endlich waren alle Einkäufe bewerkstelligt, alles war verpackt und zum Abgang bereit. Eine neue Mitteilung kam vom Gouverneur; er meldete, daß sich die Truppen in drei Tagen einschiffen würden und wies darauf hin, daß der Kommandant vom Fort Frontignac, falls Mr. Campbell noch keine Pferde und Kühe gekauft habe, ihn damit versorgen könne, da er mehr Vieh besitze, als für das Fort erforderlich sei. Mr. Campbell hatte darüber noch nichts abgemacht und freute sich, das Anerbieten des Gouverneurs annehmen zu können. — Diese Nachricht war von einer Einladung begleitet, am Tage vor der Abreise ein Abschiedsdiner im Hause des Gouverneurs anzunehmen. — Man folgte dieser Aufforderung, und Mr. Campbell wurde dem Offizier vorgestellt, der die abgehende Truppenabteilung befehligte. Dieser versicherte ihm, daß er alles tun würde, um der Familie die Reise angenehm zu machen.

      Der Gouverneur bat den Offizier, zum Gebrauche für Mr. Campbell zwei große Zelte mitzunehmen, die an das Fort zurückgegeben werden sollten, sobald die Familie ihr Haus gebaut hätte.

      VII.

      Obgleich es bereits Mitte Mai war, zeigten sich erst wenige Tage vor ihrer Abreise die ersten Spuren von frischem Grün, und die Bäume hatten ihre Blätter noch nicht entfaltet; doch bevor sie Quebec verließen, hatte die Vegetation sich dermaßen schnell entwickelt, daß es schien, als sei der Sommer über Nacht gekommen. Die Hitze machte sich geltend, obwohl das Wetter bei ihrer Landung noch empfindlich kalt gewesen war.

      Mr. Campbell fand, daß ihm noch dreihundert Pfund blieben. Dieses Geld ließ er auf der Bank in Quebec. Sein Kostenaufwand war beträchtlich gewesen. Zuerst der Umzug einer so großen Familie und deren Überfahrt; dann hatte er in Liverpool eine Menge eiserner Gerätschaften und Werkzeuge gekauft, da diese Gegenstände dort billiger waren, als in Quebec. An letzterem Orte hatte er auch noch viel anzuschaffen, wie die mit Glasscheiben versehenen Fenster, Öfen, Dielen für den Fußboden, Schränke und Regale; gepökelte Fleischvorräte, Kochgeschirr, zwei kleine Wagen, verschiedene Fässer mit Nägeln und eine Menge anderer Dinge.

      Die Einschiffung fand am dreizehnten Mai statt; Mrs. Campbell und ihre Nichten wurden zu den Booten geführt, an deren Bord sich die Truppen schon befanden. Der Gouverneur und seine Adjutanten geleiteten sie, und sobald sie sich verabschiedet hatten, wurde der Abfahrtsbefehl gegeben.

      Die am Ufer Zurückgebliebenen gaben durch Tücherschwenken und andere Zeichen ihre Teilnahme zu erkennen; aber bald hörte das auf, die Familie sah sich von ihren Bekannten getrennt und lauschte wortlos dem taktmäßigen Schlage der ins Wasser gleitenden Ruder. Alle waren mit ihren Gedanken beschäftigt. Sie riefen sich den schönen Park von Wexton Hall zurück, das sie verlassen mußten, nachdem sie lange Zeit so glücklich dort gewohnt hatten; das Schloß stieg in ihrer Erinnerung auf; jedes Zimmer mit seinen Möbeln, jedes Fenster mit seiner Aussicht erstand in ihrem Gedächtnis. Sie hatten den Atlantischen Ozean durchmessen und waren im Begriff, Zivilisation und Komfort hinter sich zu lassen und in die Einsamkeit der kanadischen Wälder zu gehen, wo sie auf ihre eigene Gesellschaft und ihre eigenen Bestrebungen angewiesen waren. Doch wenn ihre Gedanken sie auch ernst und schweigsam machten, so fiel es ihnen doch nicht ein zu verzweifeln, oder zu murren, denn sie vertrauten jener Macht, die allein schützen kann — die da gibt, und die da nimmt und so mit uns verfährt, wie sie es für das beste hält. Wurden sie auch nicht alle von Hoffnung belebt, so war doch Vertrauen, Entschlossenheit und Ergebung in ihnen. Allmählich wurden sie durch die Schönheit der Landschaft und das Neue, das sich ihren Blicken bot, aus ihren Träumereien geweckt.

      Der die Truppenabteilung führende Offizier, welcher sich mit der Familie in demselben Boot befand, hatte ihr Schweigen seit der Abfahrt verstanden — vielleicht fühlte er wie sie. Sein Name war Sinclair und sein Rang der eines Hauptmannes. Er war ein hübscher, blühend aussehender junger Mann, groß und schön gewachsen und höchst liebenswürdig in seinem Benehmen.

      „Wie

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