Messi. Luca Caioli

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um ihn zu machen brauche. Und so sieht sich die Familie fünf Monate nach ihrer Ankunft in Spanien gezwungen, sich zu teilen. Auf der einen Seite des Ozeans werden Celia, María Sol, Matías und Rodrigo zu Hause sein, auf der anderen Jorge und Leo.

      Doch als Leo am 20. August mit nun 14 Jahren nach Barcelona zurückkehrt, gestaltet sich seine Lage noch schwieriger als erwartet. Der Sommer ist vorbei, Schule und Training fangen wieder an. Die Transfererlaubnis des argentinischen Fußballverbandes lässt jedoch auf sich warten. Also darf Leo wieder nur bei Turnieren und Freundschaftsspielen auflaufen. Er kann nichts anderes tun, als im Training maximale Leistung zu bringen und all seine Energie und seine Hoffnungen in die Freundschaftsspiele zu setzen, die er bestreitet. Diese Einstellung bleibt seitens der Trainer und Mannschaftskollegen nicht unbemerkt.

      Zum Glück öffnet sich zum Jahreswechsel 2001/2002 ein neues Transferfenster. Im Dezember unterschreibt Leos Vater seinen zweiten Vertrag, der an die Stelle des alten vom Mai tritt. Der neue Vertrag soll einige Aspekte etwas runder gestalten – zumindest in finanzieller Hinsicht, denn aufgrund von Zahlungsrückständen und bürokratischen Problemen ist die Situation der Familie nicht besonders rosig. Im Verlauf der folgenden Jahre wird Leo noch sechs Verträge unterzeichnen, die ihn an den FC Barcelona binden. Auf der einen Seite dokumentieren sie seine unglaublichen Fortschritte als Fußballspieler, auf der anderen Seite aber auch wechselnde Prioritäten und interne Streitigkeiten des Vereins. Da ist das verärgerte Vorstandsmitglied, das nicht über die Verhandlungen unterrichtet worden ist und den Vertrag in den Papierkorb wirft, oder ein anderes Vorstandsmitglied, das mit so hohen Ausgaben für einen einzigen Jungen nicht einverstanden ist. Im Februar treffen schließlich die Papiere von der FIFA ein. Nun kann der spanische Verband die Verpflichtung Leos genehmigen. Und beinahe ein Jahr nach seinem Wechsel erteilt die RFEF ihm am 17. Februar 2002 dann endlich die Spielerlaubnis für die Meisterschaft. Sein erstes Spiel findet auf dem Platz von Can Vidalet bei Esplugues de Llobregat, einem Verein aus Barcelona, statt. Messi wird zwar erst nach der Halbzeitpause eingewechselt, trägt aber dennoch drei Törchen zum 14:1-Erfolg bei. Nur gut einen Monat später gewinnt er seinen ersten Titel mit dem FC Barcelona: Durch ein 6:0 gegen die ebenfalls aus Barcelona stammende Truppe von El Prat werden sie Meister ihrer Altersgruppe. Die schlechten Tage sind Vergangenheit, nun stellt sich der Erfolg ein: beim Thaygen-Turnier in der Schweiz und, wichtiger noch, beim Maestrelli-Pokal, der vom 27. April bis 7. Mai im italienischen Pisa ausgetragen wird. Die Cadet B, die Mannschaft der 14- bis 15-Jährigen, schlägt sie alle, von Inter Mailand über Chievo Verona bis hin zu Brescia Calcio. Gegen Juventus Turin erreichen sie ein Unentschieden, und im Finale besiegen sie den AC Parma. Leo wird zum Spieler des Turniers gekürt und fängt mit einem Mal an zu reden.

      „Am Anfang dachten wir, er wäre stumm“, sagt Arsenal Londons Kapitän Cesc Fàbregas, damals ein Mannschaftskamerad Leos. „Dank der Playstation und der Tour nach Italien fanden wir dann aber heraus, dass er doch sprechen konnte.“

      Auch Víctor Vásquez, ebenfalls Meister mit der Cadet B, erinnert sich: „Bis dahin saß er nach der Rückkehr in die Kabine immer in einer Ecke, zog sich um und ging, ohne ein Wort zu sagen. In Italien begann er, Vertrauen aufzubauen.“ Das gilt besonders für Víctor, der ihm den Spitznamen „Zwerg“ verpasste. Um es ihm heimzuzahlen, antwortete Leo ihm in lunfardo, argentinischem Slang. Es war unmöglich, ihn zu verstehen. Auch Trainer Tito Vilanova ist der Meinung, dass der Maestrelli-Pokal Messi ermöglichte, seine Mannschaftskameraden, mit denen er da viel Zeit verbrachte, kennenzulernen und seine Schüchternheit zu überwinden. „Auf dem Platz war er ja alles andere als zaghaft“, sagt Vilanova. „Wenn er spielte, dachte man, dass man dem 14-jährigen Maradona zusah.“

      Er erhält nun also nicht nur Lob von seinem Trainer, sondern auch den Respekt und die Zuneigung seiner Altersgenossen. Die Saison 2001/02, die nicht besonders gut begonnen hatte, nimmt zu Hause wie auswärts ein großartiges Ende. Die Siege gegen Real Madrid und Espanyol Barcelona bei den Turnieren des FC Villareal und in San Gabriel bilden schließlich das Sahnehäubchen auf der Saison-Torte.

      In der Saison 2002/03 spielt Lionel in der Cadet A, also bei den 15 - bis 16-Jährigen, bestreitet 30 Ligaspiele (und wird als einziger Spieler in sämtlichen Partien eingesetzt), erzielt 36 Tore (fünf mehr als Stürmer Víctor), trifft dreimal dreifach, einmal vierfach und gewinnt zwei Titel – die Liga de División de Honor und die Copa Catalunya. In dieser Bilanz sind Trophäen wie der Ladislao-Kubala-Gedenkpokal oder die vielen Dreierturniere des Sommers noch nicht einmal mit eingerechnet.

      Mit 15 Jahren misst Leo 1,62 Meter, wiegt 55 Kilogramm und ist der Kleinste im Kader (der Größte, Gerard Piqué, bringt es auf 1,91 Meter). Der Jüngste ist er allerdings nicht, das ist Ramón Massó Vallmajó, der erst im Oktober 15 Jahre alt wird. Er ist ein Eckpfeiler jener talentierten Truppe, die von Álex García geleitet wird. Lediglich beim Pokalwettbewerb Campeonato de España kann Messi nicht glänzen. Weder er noch Franck Songo’o, Sohn des ehemaligen Torhüters von Kamerun, dem FC Metz und Deportivo La Coruña, sind spielberechtigt. Die Regeln für dieses besondere Turnier schließen sämtliche Spieler von der Teilnahme aus, die nicht in Spanien geboren sind oder zumindest einen spanischen Pass besitzen. Das hindert ihn allerdings nicht daran, den Sieg mit den anderen zu feiern. Die Staatsangehörigkeit jedoch ist eine Sache, die ihm in den folgenden Jahren noch einige Kopfschmerzen bereiten soll.

      *Die Bezeichnungen für die Jugendmannschaften in Spanien lauten wie folgt: Juvenil A = 17–19 Jahre, Juvenil B = 15–18, Cadet A = 15–16, Cadet B = 14–15, Infantil A = 13–14, Infantil B = 12–13, Aleví A = 11–12, Aleví B = 10–11; Benjamí A = 9–10, Benjamín B = 8–9, Prebenjamí = 7–8. Anm. d. Übers.

      Kapitel 9

      Die Maske von Puyol

      Gespräch mit Álex García, Jugendtrainer FC Barcelona

      Wir sind an der Eislaufhalle des Camp Nou verabredet. Dort sind gerade die Jungprofis des Eishockeyteams FC Barcelona Hoquei Gel aktiv. Hinter der Glasscheibe, die Cafeteria und Sportanlage trennt, kann man einige schwierige Übungen und zwei wenig elegante Zusammenstöße beobachten. Eine dieser Übungen kennt Álex García nur zu gut, wenn auch auf einem vollkommen anderen Untergrund. Er hat bereits eine Karriere als torgefährlicher Mittelfeldspieler hinter sich. Sein Debüt in Blau und Weinrot gab er am 5. Dezember 1990, und das in der berühmtesten aller Mannschaften – dem Dream Team. Hinzu kommen einige Jahre als Jugendtrainer des FC Barcelona, wo er Messi eine ganze Saison lang trainiert hat.

       Kommen wir noch einmal auf die Meisterschaft 2002/03 zurück.

      „Das war mein zweites Jahr als Trainer der Cadet A. Ich hatte einen ziemlich talentierten Haufen Jungs, darunter Fàbregas, Piqué, Vásquez und Leo …“

       Wie war er so?

      „Stets aufgeschlossen, bei allem immer aufmerksam, ruhig, schüchtern, zurückhaltend und von großer Klasse. Er war ein ganz besonderer Spielertyp. Bekam er den Ball, war er nicht aufzuhalten. Sein Dribbling war einfach grandios. Auf dem Platz konnte er schon sauer werden, wenn man ihn nicht anspielte oder es nicht so gut machte, wie er wollte. Allerdings hat er nie über eine Schiedsrichterentscheidung oder ein Foul gemeckert.“

       Und wie war er im Kreise der übrigen Gruppe?

      „Nun, die haben sich ziemlich viel um ihn gekümmert. Sie haben ihn beschützt, weil er wie ein kleiner Bruder für sie war und weil die Gegner immer auf ihn drauf sind. Deshalb standen ihm Piqué oder Víctor stets zur Seite. Alle wussten, dass er wichtig für die Mannschaft war und dass Leo jederzeit ein Spiel entscheiden konnte.“

       Hatte er jemals irgendwelche Probleme mit Ihnen?

      „Nein, auf keinen Fall. Ich wusste, dass er weit weg von zu Hause und seiner Familie war und dass er mit seinem Vater hier lebte. Ich konnte sein Heimweh gut

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